# taz.de -- US-Überwachungsprogramm verlängert: NSA darf weiter schüffeln | |
> Trotz der Proteste kann die NSA nun weiter massiv Telefondaten abgreifen. | |
> Die Informationen bleiben beim Staat gespeichert. Jedenfalls vorerst. | |
Bild: Wegweiser zum NSA-Hauptquartier in Fort Meade in Maryland. | |
WASHINGTON dpa | Die US-Regierung hat das umstrittene massive | |
Telefon-Spähprogramm des Geheimdienstes NSA verlängert. Das teilten das | |
Justizministerium und das Büro des Nationalen Geheimdienstdirektors mit. | |
Demnach kann die NSA (National Security Agency) vorerst für weitere 90 Tage | |
Metadaten sammeln. | |
Das Ausmaß des Programms war im vergangenen Jahr von „Whistleblower“ Edward | |
Snowden enthüllt worden und hatte im In- und auch im Ausland teils heftige | |
Empörung ausgelöst. Danach hatte Präsident Barack Obama der NSA einige | |
Beschränkungen auferlegt. | |
Der Mitteilung zufolge gelten diese Restriktionen weiterhin. Allerdings hat | |
der Kongress Obamas Vorschlag, dass die Daten künftig bei | |
Kommunikationsgesellschaften gespeichert werden sollen, bisher nicht | |
abgesegnet. Damit bleibt es zumindest vorerst dabei, dass der Staat diese | |
Informationen aufbewahrt. | |
Die Regierung begrüße die Gelegenheit, mit dem im November neu gewählten | |
Kongress bei der Umsetzung von Obamas Vorstoß zusammenzuarbeiten, hieß es | |
dazu in der Mitteilung. | |
„Da es noch nicht zur Gesetzgebung gekommen ist und es wichtig ist, die im | |
Telefon-Metadaten-Programm liegenden Ressourcen aufrechtzuerhalten, hat die | |
Regierung um eine 90-tägige Wiedergenehmigung des bestehenden Programms | |
ersucht – mit den Änderungen, die der Präsident im Januar verfügt hat.“ | |
9 Dec 2014 | |
## TAGS | |
NSA | |
Geheimdienst | |
Telefonüberwachung | |
Barack Obama | |
Schwerpunkt Überwachung | |
Handy | |
Norwegen | |
Edward Snowden | |
NSA-Ausschuss | |
NSA | |
USA | |
USA | |
Schwerpunkt Überwachung | |
## ARTIKEL ZUM THEMA | |
Sicherheitslücken im Mobilnetz: Dieser Anschluss ist schon geortet | |
Nicht nur Hacker können Mobilfunkgeräte orten und abhören. Tracking ist | |
auch für Privatpersonen und Kriminelle ein Leichtes. | |
Norwegische Politiker überwacht: Abhörgeräte im Regierungsviertel | |
Rund um zentrale Regierungsgebäude in Oslo wurden Überwachungsgeräte | |
gefunden. Wer sie installiert hat, ist noch unklar. | |
Snowden-Vernehmung in Deutschland: Verfassungsgericht weist Klage ab | |
Das Bundesverfassungsgericht lehnt die Anträge zur Vernehmung Snowdens ab. | |
Damit sei diese faktisch unmöglich, hatte die Opposition bemängelt. | |
NSA-Ausschuss des Bundestags: „Zu wenig Ausbeute“ | |
Der BND fischt Telefonate und Mails – und gibt sie zum Teil weiter an die | |
NSA. So geschehen bis 2008. Alles rechtens? | |
Überwachung in den USA: Mandat deutlich überschritten | |
Die eigene Schnüffelei hielten manche NSA-Mitarbeiter schon vor Snowden für | |
überzogen. Die Obama-Regierung habe das gewusst, aber nichts unternommen. | |
US-Senat blockiert NSA-Reform: „Affront gegen die Verfassung“ | |
Die umfassende Telefonüberwachung der NSA sollte eingeschränkt werden. Aber | |
der Senat macht da nicht mit. Ein weiterer Rückschlag für US-Präsident | |
Obama. | |
Überwachung in den USA: Unter den Augen von Mobilfunkzellen | |
Das US-Justizministerium erfasst die Daten zehntausender Handy-Nutzer mit | |
manipulierten Zellen auf Flugzeugen. Es trifft Verdächtige und | |
Unbeteiligte. | |
Handel mit Überwachungstechnologie: Big Brother per Mausklick | |
Westliche Firmen verkaufen Spionagesoftware an Autokratien. Aber auch | |
Demokratien nutzen Trojaner. Ein Beitrag aus der „Le Monde diplomatique“. |