# taz.de -- Innenministerkonferenz in Köln: Ordentlich Kontra für Patrioten | |
> Die Innenminister wenden sich geschlossen gegen Pegida und deren | |
> „skurrile“ Islamisierungsangst. De Maizière möchte aber „berechtigten | |
> Fragen“ nachgehen. | |
Bild: Findet Pegida doof, möchte aber die Probleme der „Patrioten“ lösen:… | |
KÖLN taz | Zum Abschluss der Innenministerkonferenz in Köln gab es fast nur | |
ein Thema: Pegida, die von Dresden ausgehenden Demonstrationen „gegen die | |
Islamisierung des Abendlandes“. Einhellig warnten die Innenminister vor | |
„zunehmender ausländer- und islamfeindlicher Hetze“. | |
„Es gibt keinen objektiven Grund zur Sorge vor Überfremdung und | |
Islamisierung“, betonte Boris Pistorius, der SPD-Innenminister | |
Niedersachsens. „Nur fünf Prozent der Bevölkerung sind Muslime.“ In Sachs… | |
lebten sogar nur 28.000 Muslime. Ausgerechnet von dort aus gegen die | |
Islamisierung Deutschlands zu streiten [1][sei „geradezu skurril“], so | |
Pistorius. | |
Thomas de Maizière, der CDU-Bundesinnenminister, erinnerte daran, dass | |
Muslime nicht nur hier leben, arbeiten und Steuern zahlen. „Sie drücken | |
auch der deutschen Nationalmannschaft die Daumen.“ | |
Der NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD) will Rechtsextremisten | |
„demaskieren“, die versuchen, die Verunsicherung vieler Bürger auszunutzen. | |
Wenn Extremisten solche Demonstrationen anmelden, dann werde dies vom | |
Verfassungsschutz beobachtet. | |
De Maizière nannte allerdings auch [2][einige „berechtigte Fragen“], auf | |
die die Politik Antworten geben müsse: „Sind Asylbewerber krimineller als | |
der Durchschnitt der Bevölkerung?“, „Was heißt es für den Lernfortschritt | |
meines Sohnes, wenn plötzlich fünf Kinder in die Klasse kommen, die weder | |
Deutsch sprechen noch lesen und schreiben können?“ | |
Um solche Fragen kümmere sich die Politik aber ohnehin, sagte de Maizière, | |
denn „es ist unser großes Anliegen, dass Integration gelingt“. Man brauche | |
keine Ratschläge von Leuten, die einfach keine Flüchtlinge aufnehmen | |
wollen. | |
12 Dec 2014 | |
## LINKS | |
[1] /!150962/ | |
[2] /CDU-und-AfD/!151182/ | |
## AUTOREN | |
Christian Rath | |
## TAGS | |
Rechtsextremismus | |
Thomas de Maizière | |
Schwerpunkt Pegida | |
Islamfeindlichkeit | |
Boris Pistorius | |
Innenministerkonferenz | |
Ralf Jäger | |
Schwerpunkt AfD | |
Islamophobie | |
Flüchtlinge | |
Schwerpunkt AfD | |
Flüchtlinge | |
Schwerpunkt Pegida | |
Islam | |
## ARTIKEL ZUM THEMA | |
AfD freundelt mit Pegida: Die Alternative fürs Abendland | |
Die AfD unterstützt die Pegida-Proteste. Parteimitglieder sehen eine | |
inhaltliche Überschneidung mit der islamfeindlichen Bewegung. | |
Justizminister Maas über Pegida: „Eine Schande für Deutschland“ | |
Die islamfeindlichen Proteste hat Justizminister Heiko Maas abgeurteilt. | |
Der Bewegung müsse mit einem breiten zivilgesellschaftlichen Bündnis | |
entgegengetreten werden. | |
Debatte Rechte und Flüchtlinge: Von Pegida lernen | |
In Dresden formiert sich eine Protestbewegung, die in weltoffeneren | |
Gegenden viele unappetitlich finden. Doch das greift zu kurz. | |
CDU und AfD: Im Wettstreit um Pegida-Anhänger | |
Innenminister De Maizière sorgt sich um Pegida-Anhänger, die sich „fremd im | |
eigenen Land“ fühlten. AfD-Chef Lucke weist auf gemeinsame Ziele mit der | |
Bewegung hin. | |
Positionspapier der Pegida: Pegidisch für Anfänger | |
Die Pegida-Bewegung versucht alle zu erreichen – sie müssen nur deutsch | |
sein oder werden. Das zeigt ihr Positionspapier. Eine Übersetzung vom | |
11.12.‘14. | |
Die Menschen hinter Pegida: „Ein rechter Mainstream“ | |
Wer sind die 10.000 Pegida-Protestler? Keine klassisch Abgehängten, sagt | |
Daniel Starosta vom Kulturbüro Dresden. Eher Kleinbürger. Und Erfolg macht | |
attraktiv. | |
Dinge, vor denen sich Dresdner fürchten: Oh Goddogodd! | |
Die Dresdner haben panische Angst vor der Islamisierung ihrer Stadt. Doch | |
damit nicht genug. Ihnen droht noch viel mehr Ungemach. |