| # taz.de -- Positionspapier der Pegida: Pegidisch für Anfänger | |
| > Die Pegida-Bewegung versucht alle zu erreichen – sie müssen nur deutsch | |
| > sein oder werden. Das zeigt ihr Positionspapier. Eine Übersetzung vom | |
| > 11.12.‘14. | |
| Bild: 19 Positionen und die Polizei mitgebracht: Pegida-Aufmarsch am 1. Dezembe… | |
| Pegida, die rechte Sammlungsbewegung in Dresden, [1][hat ein | |
| Positionspapier vorgelegt.] Auf den ersten Blick wirkt es zugleich harmlos | |
| und bedrohlich, verworren und deutsch bis ins Mark. Diese Widersprüche sind | |
| beabsichtigt, schließlich soll jeder angesprochen werden. Gehen wir es | |
| einfach Punkt für Punkt durch. Die Originalpassagen sind gefettet, Fehler | |
| wurden nicht korrigiert. Damit klarer wird, was im Detail gemeint ist, | |
| liefert die taz auch gleich eine Interpretation mit: | |
| 1. Pegida ist für die Aufnahme von Kriegsflüchtlingen und politisch oder | |
| religiös Verfolgten. Das ist Menschenpflicht! | |
| Das bedeutet: Wir haben aus der Geschichte gelernt. Auch Deutsche können | |
| Kriegsflüchtlinge und politisch Verfolgte sein und brauchen gelegentlich | |
| Schutz – fragt mal Argentinien und Paraguay. | |
| 2. Pegida ist für die Aufnahme des Rechtes auf und die Pflicht zur | |
| Integration ins Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland (bis jetzt ist | |
| da nur ein Recht auf Asyl verankert)! | |
| Wer sich integriert, erwirbt das Recht, nachts um drei einem | |
| Pegida-Kameraden die Sehenswürdigkeiten Dresdens aufzusagen, und die | |
| Pflicht, täglich fünf Radeberger auf Ex zu trinken. | |
| 3. Pegida ist für dezentrale Unterbringung der Kriegsflüchtlinge und | |
| Verfolgten, anstatt in teilweise menschenunwürdigen Heimen! | |
| Dezentrale Unterbringung verhindert die Solidarisierung von Flüchtlingen. | |
| So lassen sie sich besser unterwerfen. | |
| 4. Pegida ist für einen gesamteuropäischen Verteilungsschlüssel für | |
| Flüchtlinge und eine gerechte Verteilung auf die Schultern aller | |
| EU-Mitgliedsstaaten! (Zentrale Erfassungsbehörde für Flüchtlinge, welche | |
| dann ähnlich dem innerdeutschen, Königsteiner Schlüssel die Flüchtlinge auf | |
| die EU-Mitgliedsstaaten verteilt) | |
| Auch andere europäische Länder dürfen abschieben. | |
| 5. Pegida ist für eine Senkung des Betreuungsschlüssels für Asylsuchende | |
| (Anzahl Flüchtlinge je Sozialarbeiter/Betreuer – derzeit ca. 200:1, | |
| faktisch keine Betreuung der teils traumatisierten Menschen) | |
| Mehr Betreuer können Flüchtlinge besser drangsalieren (siehe 3.). | |
| 6. Pegida ist für ein Asylantragsverfahren in Anlehnung an das holländische | |
| bzw. Schweizer Modell und bis zur Einführung dessen, für eine Aufstockung | |
| der Mittel für das BAMF (Bundesamt für Migration und Flüchtlinge) um die | |
| Verfahrensdauer der Antragstellung und Bearbeitung massiv zu kürzen und | |
| eine schnellere Integration zu ermöglichen! | |
| Für mehr Abschiebungen braucht man deutlich mehr Geld. | |
| 7. Pegida ist für die Aufstockung der Mittel für die Polizei und gegen den | |
| Stellenabbau bei selbiger! | |
| Polizeistaat jetzt! | |
| 8. Pegida ist für die Ausschöpfung und Umsetzung der vorhandenen Gesetze | |
| zum Thema Asyl und Abschiebung! | |
| Ausländer raus! | |
| 9. Pegida ist für eine Null-Toleranz-Politik gegenüber straffällig | |
| gewordenen Asylbewerbern und Migranten! | |
| Straffällige Ausländer schneller raus! | |
| 10. Pegida ist für den Widerstand gegen eine frauenfeindliche, | |
| gewaltbetonte politische Ideologie aber nicht gegen hier lebende, sich | |
| integrierende Muslime! | |
| Unsere Frauen schlagen wir schon selbst. Gewalt darf nur von Deutschen | |
| ausgehen. Wer sich integriert (siehe 2.), darf auch seine Frau schlagen. | |
| 11. Pegida ist für eine Zuwanderung nach dem Vorbild der Schweiz, | |
| Australiens, Kanadas oder Südafrikas! | |
| Schweizerinnen, Australierinnen, Kanadierinnen und (weiße) | |
| Südafrikanerinnen dürfen gerne nach Deutschland kommen und Einheimische | |
| heiraten (siehe 10.). | |
| 12. Pegida ist für sexuelle Selbstbestimmung! | |
| Männer wissen schon, was wann für Frauen gut ist (siehe 10.). | |
| 13. Pegida ist für die Erhaltung und den Schutz unserer christlich-jüdisch | |
| geprägten Abendlandkultur! | |
| Wenn erst die Muslime weg sind, kommen die Juden dran. | |
| 14. Pegida ist für die Einführung von Bürgerentscheidungen nach dem Vorbild | |
| der Schweiz! | |
| Wenn wir so mehr Ausländer rauskriegen, ist uns auch direkte Demokratie | |
| recht (siehe 8.). | |
| 15. Pegida ist gegen Waffenlieferungen an verfassungsfeindliche, verbotene | |
| Organisationen wie z.B. PKK | |
| Alle Waffen bleiben hier. Wir werden sie noch brauchen (siehe 3., 13.). | |
| 16. Pegida ist gegen das Zulassen von | |
| Parallelgesellschaften/Parallelgerichte in unserer Mitte, wie | |
| Sharia-Gerichte, Sharia-Polizei, Friedensrichter usw. | |
| Die einzige Instanz ist ab sofort das Amtsgericht Dresden. [2][Dann werden | |
| Anti-Nazi-Blockierer endlich auch bundesweit bestraft.] | |
| 17. Pegida ist gegen dieses wahnwitzige „Gender Mainstreaming“, auch oft | |
| „Genderisierung“ genannt, die nahezu schon zwanghafte, politisch korrekte | |
| Geschlechtsneutralisierung unserer Sprache! | |
| Männer sind Männer und Frauen sind Frauen. Alles andere gibt es nicht. | |
| Männer bestimmen über Frauen (siehe 10.). | |
| 18. Pegida ist gegen Radikalismus egal ob religiös oder politisch | |
| motiviert! | |
| Wenn wir an der Macht sind, gilt alles andere als radikal und wird mit den | |
| Mitteln des Polizeistaats (siehe 7.) und des Amtsgerichts Dresden (siehe | |
| 16.) verfolgt. | |
| 19. Pegida ist gegen Hassprediger, egal welcher Religion zugehörig! | |
| Wer gegen uns ist, gilt als Hassprediger und wird mit den Mitteln des | |
| Polizeistaats (siehe 7.) und des Amtsgerichts Dresden (siehe 16.) verfolgt. | |
| 11 Dec 2014 | |
| ## LINKS | |
| [1] http://pegida.de/2014/12/positionspapier-der-pegida/ | |
| [2] /Aufhebung-von-Ramelows-Immunitaet/!151053/ | |
| ## AUTOREN | |
| Maik Söhler | |
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