# taz.de -- Einwanderungsrecht in Deutschland: Ein transparenteres Gesetz | |
> Mit einem gemeinsamen Antrag wollen die rot-grün regierten Bundesländer | |
> die Zuwanderungregeln ausweiten. Nicht nur Hochqualifizierte sollen | |
> einreisen dürfen. | |
Bild: Zwei afghanische Flüchtlinge in einem Heizungsbaubetrieb in München. | |
BERLIN afp | In den rot-grün regierten Bundesländern gibt es Bestrebungen | |
für ein weitgehendes Einwanderungsrecht: Die Länder Rheinland-Pfalz, | |
Niedersachsen und Schleswig-Holstein brachten am Freitag einen Antrag in | |
den Bundesrat ein, der die Zuwanderung nicht nur hochqualifizierter | |
Fachkräfte vorsieht. Gebraucht würden auch Arbeitskräfte mit anderen | |
Qualifikationsniveaus, sagte die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin | |
Malu Dreyer (SPD) in der Länderkammer. Sie verwies dabei ausdrücklich auf | |
das Handwerk. | |
Mit der Neuregelung sollten die bislang über 50 Einzelbestimmungen durch | |
ein neues Gesetz ersetzt werden, das dann transparenter sei, sagte Dreyer. | |
Es solle geprüft werden, unter welchen Bedingungen qualifizierten | |
Fachkräften aus Drittstaaten eine zeitlich befristete | |
Aufenthaltsmöglichkeit zur Arbeitsplatzsuche eingeräumt werden könnte. | |
Zudem sieht der Vorstoß der rot-grünen Länder vor, Asylbewerbern und | |
Geduldeten, denen eine anerkannte Ausbildung zugesichert worden ist, zur | |
Sicherung des Fachkräftebedarfs ein Aufenthaltsrecht für die Dauer der | |
Ausbildung zu erteilen. | |
Eine von der SPD-Bundestagsfraktion kürzlich vorgelegte Gesetzesinitiative | |
sieht den Zuzug qualifizierter Fachkräfte entsprechend des in Kanada | |
geltenden Punktesystems vor. | |
Die Vorlage, die zur Beratung an die zuständigen Bundesratsausschüsse | |
überwiesen wurde, stieß auf Kritik bei der Union. „Wir haben Einwanderung | |
und wir haben ein Gesetz“, sagte Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier | |
(CDU) vor der Länderkammer. Wenn geringe Anforderungen an das | |
Qualifikationsniveau gestellt würde, müsse gewährleistet sein, dass es am | |
Ende keinen „Verdrängungswettbewerb“ in Deutschland gebe. „Zuerst müssen | |
wir uns um die kümmern, die schon hier sind“, sagte Bouffier. | |
6 Mar 2015 | |
## TAGS | |
Migration | |
Handwerk | |
Ausbildung | |
Flüchtlinge | |
Einwanderungsgesetz | |
Handwerk | |
Grenzkontrollen | |
Generalsekretär | |
Asylrecht | |
Peter Tauber | |
Imame | |
## ARTIKEL ZUM THEMA | |
Prognose der IHK: Berlin soll in die Lehre | |
Trotz des Zuzugs gibt es bis 2030 rund 200.000 Fachkräfte weniger in der | |
Stadt als heute, sagt die IHK – und fordert eine schnellere Einbindung von | |
Flüchtlingen. | |
Illegale Einwanderung überfordert Polizei: Nachts für Babynahrung sorgen | |
Besonders Grenzpolizisten hätten nicht mehr genügend Kapazitäten für die | |
Verfolgung von Schleusern. Stattdessen würden sie Aufgaben von | |
Sozialarbeitern übernehmen. | |
CDU-Generalsekretär Tauber: „Patensystem“ für Einwanderer | |
Obwohl das Thema in der Union umstritten ist, macht sich | |
CDU-Generalsekretär Tauber für ein Einwanderungsgesetz stark – inklusive | |
„Welcome Center“. | |
Kommentar Einwanderungsgesetz: Auf das Kleingedruckte kommt es an | |
Reines Nützlichkeitsdenken bei der Zuwanderung ist keine Lösung. Denn es | |
ist nur eine Illussion, dass Zuwanderung passgenau steuerbar ist. | |
Einwanderungsgesetz für Deutschland: Die Besten sind willkommen | |
Die SPD möchte ausländische Spezialisten mit einem Punktesystem nach | |
Deutschland locken. Doch die Union zweifelt an den Plänen. | |
Integrationspolitik der Union: Oh, wie schön ist Kanada | |
Mit dem Ruf nach einem Einwanderungsgesetz wollen junge CDU-Politiker | |
wieder in die Offensive gelangen. Vor allem Jens Spahn prescht vor. |