| # taz.de -- Schuldenkrise in Griechenland: Athen will Steuerschulden eintreiben | |
| > Das Parlament verabschiedet ein Gesetz, das säumigen Steuerzahlern die | |
| > Rückzahlung erleichert. Die Regierung will so knapp neun Milliarden Euro | |
| > einnehmen. | |
| Bild: Soll laut EU-Politiker Schulz „die notwendigen Hausaufgaben“ erledige… | |
| ATHEN/BERLIN dpa/afp | Das von einer Staatspleite bedrohte Griechenland | |
| geht auf säumige Steuerzahler zu, um die leere Staatskasse aufzufüllen. Das | |
| Parlament in Athen verabschiedete in der Nacht zum Samstag einen | |
| entsprechenden Regierungsentwurf. | |
| Das Gesetz sieht erhebliche Erleichterungen für Personen und Unternehmen | |
| vor, die mit ihren Steuern sowie Zahlungen an Sozialkassen in Rückstand | |
| geraten sind. Sie können ihre Steuerschulden jetzt beispielsweise in 100 | |
| Raten zurückzahlen. Steuerzahlern, die bis Ende März ihre Schulden | |
| begleichen, werden Bußgelder und Verzugszinsen erlassen. | |
| Nach Angaben von Finanzminister Gianis Varoufakis schulden rund 3,7 | |
| Millionen Personen und 447 000 Unternehmen dem griechischen Staat etwa 76 | |
| Milliarden Euro. Die Regierung rechnet damit, dass sie davon bis zu 8,9 | |
| Milliarden Euro eintreiben kann. | |
| Für das Gesetz stimmten außer den Regierungsparteien, dem Linksbündnis | |
| Syriza und den rechtspopulistischen Unabhängigen Griechen, auch die | |
| sozialistische Pasok und die konservative Nea Dimokratia. | |
| ## Schulz sieht Fortschritte | |
| Unterdessen sieht EU-Parlamentspräsident Martin Schulz (SPD) im | |
| Schuldenstreit mit Griechenland Fortschritte durch den EU-Gipfel. Der | |
| Gipfel in Brüssel habe „ohne jeden Zweifel“ Fortschritte gebracht, sagte | |
| Schulz der Passauer Neuen Presse. Der griechische Regierungschef Alexis | |
| Tsipras habe verstanden, dass dringender Handlungsbedarf bestehe. Nun | |
| müssten weitere Schritte folgen, forderte Schulz. | |
| Der SPD-Politiker zeigte sich zugleich überzeugt, dass Griechenland weiter | |
| Mitglied der Eurozone bleibt, wenn Athen in den nächsten Tagen „die | |
| notwendigen Hausaufgaben“erledige. Schulz betonte zudem, die neue | |
| griechische Regierung sei zwar nicht schuld am Zustand des Landes. Dennoch | |
| habe sie es in den letzten Wochen geschafft, „in erstaunlich viele | |
| Fettnäpfchen zu tretenl“. Der Vertrauensverlust sei erheblich, sagte | |
| Schulz. | |
| 21 Mar 2015 | |
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