# taz.de -- Clintons Gegner und Gegenkandidaten: Frau unter unbekannten Männern | |
> Viele Linke fremdeln mit Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton. | |
> Unterstützt wird sie vor allem von Frauen- und Homo-Gruppen. | |
Bild: Bernie Sanders, einziger demokratischer Sozialist im US-Kongress, überle… | |
NEW YORK taz | „Stoppt Hillary“ lautet die Überschrift eines langen Essays | |
im Harper’s Magazine. Die Kritik kommt von links. Der New Yorker | |
Wirtschaftsanalyst Doug Henwood rechnet dort mit Clinton ab: die Nähe zur | |
Wall Street, der Interventionismus, die Verortung der Demokratischen Partei | |
nach rechts. | |
In den sozialen Protestbewegungen der letzten Jahre, in denen überall auch | |
linke Demokraten präsent sind, ist solche Kritik weit verbreitet. Links von | |
der Mitte genießt die Kandidatin lediglich in der Frauenbewegung sowie bei | |
Lesben- und Schwulen-Gruppen uneingeschränkte Unterstützung. | |
Dennoch hat es die Linke in der Demokratischen Partei bislang nicht | |
geschafft, eine eigene Kandidatur zu bewerkstelligen. Und gut 18 Monate vor | |
den Wahlen wird es knapp. Die Lieblingskandidatin vieler wäre die | |
Senatorin, Verbraucherschützerin und Wall-Street-Kritikerin aus | |
Massachusetts, Elizabeth Warren, gewesen. Doch sie lehnt ab. | |
Stattdessen prüfen gegenwärtig vier Männer eine Kandidatur: Der 73-jährige | |
Senator Bernie Sanders, Mitglied der demokratischen Fraktion und einziger | |
demokratischer Sozialist im US-Kongress, ist der bekannteste unter ihnen. | |
Die anderen sind der 69-jährige Exsenator und Vietnamveteran Jim Webb aus | |
Virginia; der 52-jährige Martin O’Malley, der als Gouverneur von Maryland | |
die Todesstrafe abgeschafft hat; und der 62-jährige Lincoln Chafee, | |
Exsenator und Exgouverneur aus dem Bundesstaat Rhode Island. Chafee stimmte | |
2002 als einziger Republikaner im US-Senat gegen die Irakinvasion und | |
wechselte später zur Demokratischen Partei. | |
## Geld fließt in Strömen | |
Auf der Straße würde allenfalls Sanders erkannt werden. Noch schwerer für | |
potenzielle demokratische Herausforderer wiegen die Finanzen. Clintons Team | |
geht davon aus, dass es für ihren Wahlkampf bis zu 2,5 Milliarden Dollar | |
sammeln wird. Schon jetzt fließt das Geld aus Hollywood, von der | |
High-Tech-Industrie und von der Wall Street in Strömen. Vergleichbar | |
astronomische Summen kann kein anderer demokratischer Kandidat erwarten. | |
Bei der Basis ist Clinton die mit Abstand beliebteste Kandidatin, und auch | |
moderate Republikaner können sie sich als Präsidentin vorstellen. Aber eine | |
unangefochtene Kandidatur soll es nicht geben. Die demokratische Basis | |
verlangt alternative Kandidaten, die durch das Land tingeln, Ideen messen | |
und bei Primaries gegeneinander antreten. | |
13 Apr 2015 | |
## AUTOREN | |
Dorothea Hahn | |
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