# taz.de -- Kongressausschuss lädt Clinton vor: Zweimal Fragen über Fragen | |
> Hillary Clinton soll wieder vor dem U-Ausschuss aussagen. Der Favoritin | |
> für die US-Präsidentschaft wird wegen der Bengasi- und der Mail-Affäre | |
> zugesetzt. | |
Bild: So strahlend wird Clinton im Untersuchungsausschuss wohl nicht auftreten. | |
WASHINGTON afp | Die demokratische Präsidentschaftsbewerberin und frühere | |
US-Außenministerin Hillary Clinton soll zwei weitere Male vor dem | |
parlamentarischen Untersuchungsausschuss zum Angriff auf eine US-Vertretung | |
in Libyen 2012 aussagen. | |
In einem Schreiben an einen Anwalt von Clinton schrieb der Vorsitzende des | |
Kongressausschusses, Trey Gowdy, am Donnerstag, Clinton solle in der Woche | |
ab dem 18. Mai an einer Anhörung teilnehmen. Der genaue Termin werde noch | |
festgelegt. | |
Bei der ersten Anhörung soll es um Clintons Nutzung eines privaten | |
E-Mail-Kontos als US-Außenministerin gehen. Anfang März war bekannt | |
geworden, dass Clinton während ihrer vierjährigen Amtszeit von 2009 bis | |
2013 keine offizielle E-Mail-Adresse besessen hatte. Mitarbeiter hatten | |
ihre Mails zudem nicht auf den Ministeriumsservern gesichert. | |
Clinton hat dem Außenministerium nach eigenen Angaben inzwischen rund | |
30.000 dienstliche E-Mails zu Archivierungszwecken übergeben, die während | |
ihrer Amtszeit über ihre Privatadresse [email protected] geschickt und | |
empfangen wurden. Allerdings erklärte sie, rund 30.000 weitere als privat | |
deklarierte E-Mails gelöscht zu haben. Die Republikaner mutmaßen, dass | |
Clinton unliebsame Details ihrer Amtsführung zu verschleiern versucht. | |
Spätestens bis zum 18. Juni soll Clinton überdies direkt zu dem Angriff auf | |
die US-Vertretung im ostlibyschen Bengasi befragt werden, bei dem im | |
September 2012 vier US-Bürger, darunter Botschafter Chris Stevens, getötet | |
wurden. Clinton hatte in der Sache bereits im Januar 2013 vor dem Kongress | |
ausgesagt. | |
Die Demokraten werfen den Republikanern vor, die Ausschussarbeit in die | |
Länge zu ziehen, um Clinton im Wahlkampf zu schaden. Auf die Ankündigung, | |
der Bengasi-Untersuchungsausschuss werde seine Arbeit womöglich erst 2016 | |
abschließen, reagierte Clintons Wahlkampfmanager mit beißender Kritik. | |
Die Untersuchung werde länger dauern als die Untersuchungen der Ermordung | |
von John F. Kennedy, der Watergate-Affäre oder der Terroranschläge vom 11. | |
September 2001, erklärte John Podesta. | |
24 Apr 2015 | |
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