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# taz.de -- Wahl im Sudan: Kriegsverbrecher wiedergewählt
> Omar al-Baschir wurde mit 94 Prozent der Stimmen als Präsident des Sudans
> bestätigt. Kritiker wurden unterdrückt, die Opposition boykottierte die
> Wahl.
Bild: Eine Frau in Khartum zögert einen Moment bei der Wahl.
KHARTUM dpa | Der umstrittene Langzeitpräsident des Sudans, Omar
al-Baschir, hat die Präsidentenwahl in dem ostafrikanischen Land mit
haushohem Vorsprung gewonnen und bleibt damit weitere fünf Jahre im Amt.
Der 71-Jährige, der seit einem Putsch im Jahr 1989 an der Macht ist, habe
bei den viertägigen Wahlen Mitte April rund 94 Prozent der Stimmen
erhalten, teilte die Wahlkommission NEC am Montag mit.
Sein Sieg galt als sicher, da politisch Andersdenkende systematisch
unterdrückt werden. Die großen Oppositionsparteien hatten die Wahl
boykottiert. Al-Baschir hatte 15 Mitbewerber, die jedoch in dem Wüstenstaat
völlig unbekannt sind. Der Zweitplatzierte bekam nach NEC-Angaben 1,43
Prozent der Stimmen.
Von den 13 Millionen Wahlberechtigten seien 46,4 Prozent an die Urnen
gegangen, hieß es weiter. Beobachter halten diese Zahl für zu hoch, da in
den Wahllokalen fast überall gähnende Leere herrschte und viele Wähler
entschieden hatten, nicht an der Abstimmung teilzunehmen. Wahlbeobachter
der Afrikanischen Union hatten erklärt, vermutlich seien nur 30 bis 35
Prozent der Sudanesen zu den Urnen gegangen.
Al-Baschir steht auch international in der Kritik: Wegen des Konflikts in
der Region Darfur liegt seit 2009 ein Haftbefehl des Internationalen
Strafgerichtshofs in Den Haag wegen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen
die Menschlichkeit gegen ihn vor.
27 Apr 2015
## TAGS
Darfur
Islamismus
Opposition
Präsidentschaftswahl
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Internationaler Strafgerichtshof
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Bürgerkrieg
Afrika
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