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# taz.de -- Weltwirtschaftsforum in Davos: Donald Trump lockt und droht
> Der US-Präsident fühlt sich von Europa schlecht behandelt. Seinen Plan,
> europäische Unternehmen mit neuen Zöllen abzustrafen, konkretisierte er
> nicht.
Bild: Donald Trump verkündigt seine Taten und droht
Davos taz | Er ist der Star des [1][Weltwirtschaftsforums von Davos]:
Donald Trump, der neue Präsident der USA. Alle reden seit Tagen über ihn,
weil und obwohl sein Programm das Gegenteil vieler Ideen des
Weltelitentreffens in den Schweizer Bergen darstellt. Er ist der abwesende
Anwesende – nicht persönlich erschienen, sondern nur per Video
zugeschaltet.
Dieser virtuelle Auftritt findet statt am Donnerstagnachmittag im großen
Saal des Davoser Kongresszentrums. Forum-Chef Klaus Schwab steht am
Rednerpult auf der Bühne: „Hello, Mr. President, welch große Ehre, Sie
wieder bei uns zu haben.“ Darauf erscheint Trump auf den riesigen
Bildschirmen, ebenfalls stehend hinter einem Pult. Und er braucht nicht
lange, um Botschaften zu senden, die für Europa zentral sind.
„Kommen Sie nach Amerika und fertigen Sie Ihre Produkte hier“, sagt der
Präsident, „dann werden Sie von sehr niedrigen Steuern profitieren.“ Er
will die Gewinnsteuer von 21 auf 15 Prozent senken. Wer dieses Angebot
ausschlage, außerhalb der USA produziere und die Waren dort importiere,
[2][müsse eben mit neuen Einfuhrzöllen rechnen]. Allerdings belässt es
Trump bei dieser abstrakten Ankündigung. Eine konkrete Zollhöhe für
europäische Unternehmen nennt er nicht. „Ich will konstruktiv sein“, fügt
er hinzu.
Bereits 40 Minuten vor Beginn der Rede warteten mehrere hundert
Teilnehmende des Weltwirtschaftsforums (WEF) vor den verschlossenen Türen.
Dann ist der große Saal bis auf den letzten Platz gefüllt. Gerade für
europäische Firmen und die EU stellen sich Fragen: Wie soll man reagieren,
welche Kompromisse machen, wie weit eventuell die Politik ändern?
## Trump lobt sich für Abschaffung von Klimapolitik
Stoff zum Nachdenken liefert Trump ausreichend. Der Europäischen Union
wirft er vor, [3][die USA unfair zu behandeln]. Er beklagt sich darüber,
dass Europa mehr Produkte in die USA liefere als umgekehrt: „Sie nehmen
unsere Agrarprodukte und Autos nicht ab.“ Das werde seine Regierung ändern.
Außerdem kritisierte er die Steuernachzahlungen, die die EU-Kommission
beispielsweise für die europäischen Gewinne des US-Konzerns Apple
durchsetzte. „Das hätten sie nicht tun sollen“, so Trump.
Über weite Strecken seiner Rede beschränkt sich der Präsident darauf
darzustellen, was er in den ersten Tagen seiner Präsidentschaft seit
vergangenem Montag bereits bewerkstelligt hat. Es handele sich um nichts
weniger als eine „Revolution des gesunden Menschenverstandes“.
Seine Administration habe sofort den [4][Green New Deal] seines Vorgängers
Joe Biden beseitigt, weil es ein „grüner Betrug“ gewesen sei. Anstatt
ökologische Energie zu produzieren, werde man mehr Erdgas fördern, „das
Gold unter unseren Füßen“. Die Energiepreise würden sinken und die
Inflation bekämpft. Die USA würden wieder eine „Industrie-Supermacht“. F�…
jedes neue Gesetz werde er zehn alte abschaffen und die Bürokratie
reduzieren.
Der Präsident betonte, sein Versuch, den Krieg Russlands gegen die Ukraine
zu beenden, sei im Gange. Chinas Präsident Xi Jinping forderte er auf,
Einfluss bei der russischen Regierung ebenfalls in diese Richtung geltend
zu machen. Mit Russlands Präsident Wladimir Putin will Trump bereits über
nukleare Abrüstung gesprochen haben. In einer Zusammenarbeit der drei
Atommächte USA, Russland und China sei es möglich, die Welt zu
„denuklearisieren“.
24 Jan 2025
## LINKS
[1] /Reichtum-und-Davos/!6064010
[2] /Folgen-einer-zweiten-Amtszeit-Trumps/!5998309
[3] /US-Handelskonflikt/!6060194
[4] /Green-New-Deal/!t5639159
## AUTOREN
Hannes Koch
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