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# taz.de -- Trumps Handelskrieg: Ins eigene Fleisch geschnitten
> Die hohen Zölle auf Produkte aus Kanada und Mexiko werden die
> Lebenshaltungskosten in den USA verteuern. Versprochen hatte Trump genau
> das Gegenteil.
Bild: Auch Waren aus China werden infolge der höheren Einfuhrzölle für die M…
Es kann durchaus an Donald Trumps gesundem Menschenverstand gezweifelt
werden. Denn mit den [1][nun von ihm erhobenen Zöllen] auf Importe aus
Mexiko, Kanada und China schneidet er sich mächtig ins eigene Fleisch. Und
dafür braucht es noch nicht einmal die von den betroffenen Ländern
unumwunden angekündigten Gegenmaßnahmen.
Gibt es ein ökonomisches Argument, weshalb Trump vergangenen November die
US-Präsidentschaftswahlen gewonnen hat, dann war es die Inflation. Die
Wähler*innen spürten noch immer die Preisschocks der letzten Monate in
ihrem Geldbeutel und fühlten sich dabei von den Demokraten im Stich
gelassen. Der Republikaner versprach im Wahlkampf, die Inflation zu senken.
Trumps Zölle werden genau die entgegengesetzte Wirkung haben.
Importabgaben von 25 Prozent auf fast alles, was aus Kanada und Mexiko
kommt, wird die Preise in den Vereinigten Staaten heftig nach oben treiben.
Besonders schwer zu verschmerzen werden die Zölle auf Öl und Gas sein –
auch wenn diese „nur“ 10 Prozent betragen und erst ab 18. Februar erhoben
werden sollen. Da kann Trump so oft „[2][Drill, baby, drill!]“ schreien.
Schätzungen zufolge könnte dies den Liter Benzin um bis zu 20 Cent
verteuern.
Damit könnte der Preis für die Gallone Sprit in dem Autoland schnell von
aktuell um die drei Dollar auf knapp vier Dollar steigen. Bei den
US-Amerikaner*innen kommt das sicherlich nicht gut an. Zudem würde eine
weitere Baustelle von Donald Trump nicht kleiner, sondern größer. Von der
[3][US-Notenbank Fed] wünscht er sich zur Ankurbelung der Wirtschaft
niedrigere Zinsen. Doch die Währungshüter*innen werden diese eher
anheben als senken, wenn Trump die Inflation wieder nach oben treibt.
Insofern ist es letztlich nebensächlich, wenn die Wirtschaftsleistungen von
Kanada und Mexiko erst mal stärker unter den Zöllen leiden als jene der
USA. Entscheidend ist, was bei den Menschen im Land ankommt. Und den Schock
an der Tankstelle werden sie ganz sicher spüren. Es ist zu hoffen, dass sie
dann aufwachen und merken, was sie gewählt haben.
2 Feb 2025
## LINKS
[1] /Handelsstreit-mit-den-USA/!6066510
[2] /USA-produzieren-so-viel-Oel-wie-nie/!5039831
[3] /EZB-und-Fed-entscheiden-ueber-Zinsen/!6063406
## AUTOREN
Simon Poelchau
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