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# taz.de -- EZB und Fed entscheiden über Zinsen: US-Notenbank widersetzt sich …
> Während die EZB die Zinsen senkt, belässt die US-Notenbank alles beim
> Alten. Das missfällt dem US-Präsidenten, der niedrigere Zinsen haben
> will.
Bild: Macht sein Ding: Der Chef der Federal Reserve, Jerome Powell, nach der Pr…
Berlin taz | Die US-Notenbank Fed wehrt sich gegen die Einflussnahme des
neuen [1][US-Präsidenten Donald Trump]. „Wir müssen es nicht eilig haben,
unseren Kurs anzupassen“, sagte Fed-Chef Jerome Powell am Mittwochabend
europäischer Zeit in Washington. Zwar wollte er Äußerungen von Trump zur
Geldpolitik nicht kommentieren. Doch mit der Beibehaltung der Leitzinsen
bei einer Spanne von 4,25 bis 4,5 Prozent ignoriert der zuständige
Ausschuss bei seiner ersten Sitzung nach dem Wiedereinzug des Republikaners
ins Weiße Haus dessen Wünsche. Trump verlangt niedrigere Zinsen zur
Ankurbelung der US-Wirtschaft. Doch dies birgt die Gefahr, dass die
Inflation wieder steigt.
Der US-Präsident reagierte prompt: Powell und die Fed hätten es nicht
geschafft, das von ihnen verursachte Problem der Inflation zu stoppen,
schrieb Trump auf seinem eigenen sozialen Netzwerk. Dabei liegt er schon
länger mit dem US-Notenbanker im Clinch. Denn Trump hatte Powell zwar einst
selbst als Notenbankchef installiert. Doch dieser hatte 2018 entgegen
Trumps Willen die Zinsen erhöht. Seitdem hat er den Notenbankchef immer
wieder öffentlich attackiert. Zuletzt hatte Trump beim Wirtschaftsforum in
Davos behauptet, besser als die Notenbanker zu wissen, wie hoch die Zinsen
sein müssen.
Ökonom:innen halten das Handeln der Fed für richtig. „Um die
Glaubwürdigkeit ihrer Geldpolitik zu bewahren, darf sich die Fed nicht von
der Regierung unter Druck setzen lassen und muss dies glaubhaft
kommunizieren, ohne dabei den Konflikt mit Präsident Trump zu verschärfen“,
sagte Lena Dräger vom Institut für Weltwirtschaft (IfW) in Kiel.
Gleichzeitig könnten [2][neue Zölle, wie sie Trump angekündigt hat], die
Inflation wieder anziehen lassen. Das spricht laut der Ökonomin ebenfalls
für ein Abwarten der Fed.
Von der Entscheidung der Fed dürften nicht nur US-Konsumenten profitieren,
sondern auch europäische Firmen, die in die Vereinigten Staaten
exportieren. Denn die Europäische Zentralbank (EZB) senkte am Donnerstag
seit ihrer geldpolitischen Wende im Juni vergangenen Jahres das fünfte Mal
die Zinsen. Sie verringerte den Euro-Leitzins, zu dem sich Geschäftsbanken
bei der EZB Geld leihen können, wie erwartet um 0,25 Prozentpunkte auf nun
2,75 Prozent.
## Exporte in die USA könnten billiger werden
„Die EZB-Entscheidung, die Zinsen weiter zu senken, vergrößert den
Zinsabstand zum Leitzins der Fed“, sagte Ökonomin Dräger. Theoretisch könne
dies dazu führen, dass der Euro gegenüber dem US-Dollar abwertet. „Dies
würde deutsche Exporte in die USA billiger machen und könnte sich damit
positiv auf [3][die deutsche Exportwirtschaft] auswirken“, so Dräger.
30 Jan 2025
## LINKS
[1] /Trumps-Aggression-gegen-Migrantinnen/!6066190
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[3] /Konjunktur-in-Deutschland/!6058765
## AUTOREN
Simon Poelchau
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