# taz.de -- UN-Nachhaltigkeitsgipfel: Staaten beschließen neue Ziele | |
> Keine Armut, kein Hunger und keine Ungleichheit mehr – das sind die Ziele | |
> der UN bis 2030. Die nächsten Tage wird über deren Umsetzung beraten. | |
Bild: Ist optimistisch: UN-Generalsekretär Ban Ki-moon. | |
NEW YORK ap | Die Vereinten Nationen wollen in den nächsten 15 Jahren die | |
größten Probleme der Menschheit lösen und Not und Elend beseitigen. Die 193 | |
Mitgliedstaaten beschlossen am Freitag in New York dazu einstimmig 17 | |
nachhaltige Entwicklungsziele bis 2030 mit 169 spezifischen Vorgaben. Armut | |
und Hunger sollen ebenso abgeschafft werden wie Raubbau an der Natur und | |
Ungleichheit. Zudem soll dem Klimawandel wirksam entgegen getreten werden. | |
UN-Generalsekretär Ban Ki Moon sprach von „einem Plan für Erfolg.“ Ob der | |
finanzielle Kraftakt mit einem jährlichen Aufwand von 3,5 bis 5 Billionen | |
Dollar gelingt, dürfte die größte Herausforderung werden. Wie das gelingen | |
soll, legen Staats- und Regierungschefs auf dem dreitägigen | |
Nachhaltigkeits-Gipfel dar. Bundeskanzlerin Angela Merkel verwies darauf, | |
dass auch die Flüchtlingskrise in Europa auf Krieg, Armut und Verfolgung | |
zurückzuführen sei. Am Samstag wird neben anderen der chinesische Präsident | |
Xi Jinpin das Wort ergreifen, am Sonntag US-Präsident Barack Obama. | |
Schweden teilte mit, dass eine Gruppe aus neun Staats- und Regierungschefs | |
auf die Umsetzung der Ziele hinarbeiten werde. Neben Bundeskanzlerin Merkel | |
gehören dem Kreis die Präsidenten von Brasilien, Kolumbien, Liberia, | |
Südafrika, Tansania, Tunesien und die Regierungschefs von Schweden und | |
Osttimor an. | |
Der indische Ministerpräsident Narendra Modi sagte, die Ausmerzung der | |
Armut habe in seinem Land höchste Priorität. Indien hat von allen Ländern | |
der Welt die größte Zahl in extremer Armut lebender Menschen. | |
## Agenda 2030 | |
Das Dokument „Transformation unserer Welt: Die Agenda 2030 für nachhaltige | |
Entwicklung“ folgt auf die im Jahr 2000 ausgegebenen Millenniumsziele, die | |
bis Ende dieses Jahres erreicht werden sollten. Geschafft wurde das nur bei | |
einem Ziel: Der Halbierung der Zahl der Menschen in extremer Armut – und | |
dass in erster Linie durch das Wirtschaftswachstum in China. Bei mindestens | |
einem weiteren Ziel ist die Welt immerhin nah dran: der Halbierung der Zahl | |
der Menschen ohne Zugang zu sauberem Wasser. | |
Zu den neuen Zielen zählt, die Armut in all ihren Ausprägungen zu beenden, | |
Hunger abzuschaffen, Gesundheit und Wohlbefinden für Menschen aller | |
Altersstufen zu sichern, Bildung für alle zu gewährleisten, die | |
Gleichberechtigung der Geschlechter durchzusetzen, für bezahlbare Energie | |
zu sorgen und Wirtschaftswachstum und gute Verwaltung zu fördern. Eine | |
zentrale Rolle spielen überdies der Klimaschutz und die Bewahrung von | |
Ökosystemen. | |
Als der Vorsitzende der UN-Vollversammlung, Mogens Lykketoft, am Freitag | |
mit seinem Hammer klopfte, um die Verabschiedung der Ziele zu bestätigen, | |
standen die Regierungschef und Diplomaten der 193 UN-Mitgliedsstaaten | |
applaudierend auf. | |
Papst Franziskus sprach in seiner Rede vor den Vereinten Nationen von | |
„einem wichtigen Zeichen der Hoffnung“ in einer sehr schwierigen Zeit im | |
Nahen Osten und Afrika. | |
26 Sep 2015 | |
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