| # taz.de -- Trump und Russlandkontakte: Ex-FBI-Chef Comey wird aussagen | |
| > Eine Person aus Trumps innerem Zirkel soll im Visier der Ermittler | |
| > stehen. Comey will öffentlich vor dem Geheimdienstausschuss des Senats | |
| > aussagen. | |
| Bild: Der gefeuerte FBI-Direktor James Comey | |
| Washington afp | Auch nach dem Rauswurf von FBI-Chef James Comey wird sich | |
| US-Präsident Donald Trump weiter mit ihm und seinen Ermittlungen zu | |
| Russland-Kontakten der US-Regierung auseinandersetzen müssen: Wie am | |
| Freitag (Ortszeit) mitgeteilt wurde, wird Comey vor dem | |
| Geheimdienstausschuss des US-Senats über mögliche russische Einflussnahme | |
| aussagen. Laut Washington Post ist in den FBI-Ermittlungen zur | |
| Russland-Affäre auch eine hochrangige Figur aus Trumps engerem Umfeld im | |
| Visier. | |
| Die führenden Mitglieder von Republikanern und Demokraten im | |
| Geheimdienstausschuss des Senats, Richard Burr und Mark Warner, teilten in | |
| einer gemeinsamen Erklärung mit, Comey habe sich zu einer öffentlichen | |
| Befragung bereit erklärt. Die Befragung solle nach dem 29. Mai stattfinden, | |
| der in den USA ein Feiertag ist. Ein genauer Termin steht noch nicht fest. | |
| „Ich bin hoffnungsvoll, dass er für das amerikanische Volk die jüngsten | |
| Ereignisse aufklären wird, über die breit in den Medien berichtet wurde“, | |
| erklärte der Ausschussvorsitzende Burr. Der Demokrat Warner hob hervor, | |
| Comey habe „einige Fragen zu beantworten, die aufgekommen sind, seit | |
| Direktor Comey so plötzlich vom Präsidenten entlassen wurde“. | |
| Der Vorsitzende des Justizausschusses im Senat, Chuck Grassley, teilte | |
| derweil mit, dass Comey eine Aufforderung, in diesem Ausschuss freiwillig | |
| über seine plötzliche Entlassung auszusagen, ausgeschlagen habe. Grassley | |
| fügte hinzu, er sei darüber „extrem enttäuscht“. Die führende Demokrati… | |
| dem Ausschuss, Dianne Feinstein, rief Comey auf, sich seine Verpflichtung | |
| gegenüber dem amerikanischen Volk bewusst zu machen und vor ihrem Ausschuss | |
| zu erscheinen. | |
| ## Widersprüchliche Statements | |
| Trump hatte Comey vor anderthalb Wochen entlassen und steht deswegen unter | |
| Druck. Zu den Gründen für den Rauswurf des FBI-Direktors machten Trump und | |
| sein Umfeld wechselnde und teilweise widersprüchliche Angaben. Der | |
| Präsident selbst stellte jedoch in seinen öffentlichen Statements unter | |
| anderem auch den Zusammenhang zu dem Ermittlungen wegen möglicher illegaler | |
| Russland-Kontakte seines Wahlkampfteams her, die Comey geführt hatte. | |
| Auch eine neue Erklärung von Trumps Sprecher Sean Spicer ging in diese | |
| Richtung: Mit seinen Ermittlungen habe Comey „unnötigen Druck“ auf die | |
| Möglichkeiten der Regierung aufgebaut, mit Moskau „zu diskutieren und | |
| verhandeln“. | |
| Unkommentiert ließ Spicer jedoch einen Bericht der New York Times, wonach | |
| Trump vergangene Woche bei seinem Gespräch mit dem russischen Außenminister | |
| Sergej Lawrow im Weißen Haus über Comey hergezogen hatte. „Ich habe gerade | |
| den Chef des FBI gefeuert. Er war verrückt, ein richtiger Spinner“, habe | |
| der Präsident laut einem offiziellen Protokoll und Regierungsmitarbeitern | |
| gesagt. | |
| „Ich war wegen Russland großem Druck ausgesetzt. Der ist jetzt weg“, sagte | |
| Trump laut NYT. Auch Trumps Schwiegersohn und Berater Jared Kushner soll | |
| Kontakte zur russischen Regierung unterhalten haben. | |
| ## Sorge bei Geheimdiensten | |
| Die Washington Post berichtete am Freitag unter Berufung auf Insider, ein | |
| Berater oder eine Beraterin im Weißen Haus sei bei den FBI-Ermittlungen zu | |
| den Russland-Verbindungen der US-Regierung ins Visier geraten. Die | |
| Ermittlungen obliegen dem früheren FBI-Direktor Robert Mueller, der in | |
| dieser Woche vom Justizministerium als unabhängiger Sonderermittler | |
| eingesetzt wurde. | |
| Der US-Nachrichtensender CNN berichtete unter Berufung auf abgefangene | |
| russische Nachrichten, die Regierung in Moskau sei wegen ihrer starken | |
| Verbindungen zu Trumps früherem Sicherheitsberater Michael Flynn davon | |
| ausgegangen, dass sie durch ihn Trump und seinen inneren Zirkel | |
| beeinflussen könne. | |
| US-Geheimdienstmitarbeiter seien darüber so besorgt gewesen, dass sie Flynn | |
| sensible Informationen vorenthalten wollten, berichtete CNN unter Berufung | |
| auf aktuelle und frühere Regierungsmitarbeiter. Flynn war nach nur | |
| dreieinhalb Wochen im Amt wegen falscher Angaben über seine Telefonate mit | |
| dem russischen Botschafter Sergej Kisljak zurückgetreten. | |
| 20 May 2017 | |
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