# taz.de -- Nach James Comeys Entlassung: Trump will schnell neuen FBI-Chef | |
> Die ersten Kandidaten stellen sich vor. Der Präsident kündigt rasche | |
> Nominierung an. Die Liste der möglichen Nachfolger wächst. | |
Bild: Die neue FBI-Chefin? Alice Fisher gehört zum Kandidatenkreis | |
Washington ap | Vertreter des US-Justizministeriums haben mehrere | |
Kandidaten für die Nachfolge des entlassenen FBI-Direktors James Comey | |
interviewt. Mindestens sechs potenzielle Nachfolger stellten sich am | |
Samstag (Ortszeit) bei US-Justizminister Jeff Sessions und seinem | |
Stellvertreter Rod Rosenstein vor. Details zu den Gesprächen wurden | |
zunächst nicht bekannt. Die Regierung unter US-Präsident Donald Trump | |
möchte den Posten möglichst schnell neu besetzen. | |
Als erste erschien Alice Fisher, eine Spitzenbeamtin im Justizministerium | |
unter Präsident George W. Bush. Sie wäre die erste Frau an der Spitze des | |
FBI. Nach ihr folgten Adam Lee, der das FBI-Büro in Richmond im US-Staat | |
Virginia leitet, der geschäftsführende FBI-Chef Andrew McCabe und Senator | |
John Cornyn. | |
Zudem wurden noch die beiden Richter Michael Garcia und Henry Hudson | |
befragt. Sessions und Rosenstein können im Anschluss eine Empfehlung | |
abgeben, der Präsident entscheidet am Ende aber selbst, wenn er nominiert. | |
Trumps Kandidat muss dann noch vom Senat bestätigt werden. | |
Die Liste mit den potenziellen Nachfolgern ist auch noch nicht geschlossen: | |
Am Sonntag wurde bekannt, dass die ehemalige Sicherheits- und | |
Anti-Terror-Beraterin Frances Townsend sich ebenfalls für den Posten | |
vorstellen wird. Townsend arbeitete in der Bush-Regierung und ist als | |
Kommentatorin für den US-TV-Sender CBS bekannt. | |
Der Verband der FBI-Angestellten sprach sich für den ehemaligen | |
Kongressabgeordneten und FBI-Agenten Mike Rogers aus. Rogers war zwar nicht | |
für Samstag zur Vorstellung eingeladen. Er sei wegen seiner Erfahrung aber | |
der beste Kandidat für den Posten des FBI-Direktors, erklärte der Verband | |
in einer Mitteilung. | |
## Entscheidung möglicherweise Ende nächster Woche | |
US-Präsident Donald Trump macht bei der Suche nach einem Ersatz für Comey | |
derweil Tempo. Möglicherweise werde er seine Entscheidung sogar bereits bis | |
Ende nächster Woche treffen, bevor er zu seiner ersten Auslandsreise | |
aufbreche, sagte Trump. „Auch das ist möglich.“ Er denke, der Prozess werde | |
schnell gehen, so Trump. „Fast alle von ihnen sind sehr bekannt“, sagte der | |
Präsident. Es seien respektierte und talentierte Persönlichkeiten. „Und das | |
ist es, was wir für das FBI wollen.“ | |
Trump hatte Comey am Dienstag gefeuert und war dafür scharf angegriffen | |
worden. Kritiker warfen ihm vor, so die Untersuchung des FBI zu möglichen | |
Verbindungen seines Wahlkampfteams nach Russland ausbremsen zu wollen. | |
Trump sagte hingegen, Comey habe keine gute Arbeit geleistet und sei | |
einfach nur ein „Wichtigtuer“. | |
In seiner ersten öffentlichen Rede seit der Entlassung Comeys erwähnte | |
Trump die FBI-Affäre nicht. Er sagte Absolventen der christlichen Liberty | |
University am Samstag, sie sollten sich immer gegen Kritik jener wehren, | |
die nicht den Mut hätten, das Richtige zu tun. | |
„Je mehr ein kaputtes System euch sagt, dass ihr unrecht habt, desto | |
sicherer müsst ihr sein, dass ihr weiter voranschreiten müsst“, sagte Trump | |
vor mehr als 18.000 Absolventen. Der Präsident der Universität, Jerry | |
Falwell, war im Wahlkampf ein großer Unterstützer Trumps und brachte ihm | |
die Stimmen vieler evangelikaler Amerikaner. | |
14 May 2017 | |
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