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# taz.de -- Schäden durch Böller: Versicherer rechnen mit 1.000 Pkw-Bränden …
> Um die Jahreswende brennen in Deutschland fast so viele Autos wie sonst
> in einem Monat. Viele Organisationen fordern ein ganzjähriges
> Böllerverbot.
Bild: Mehrere Autos brennen bei einem Feuerwehreinsatz in Berlin-Charlottenburg…
Berlin taz | Böller und Feuerwerksraketen werden um den Jahreswechsel in
Deutschland rund 1.000 Autos in Brand setzen. Damit rechnet der
Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) aufgrund der
Erfahrungen aus den Vorjahren.
Kurz vor Silvester beginnt der Verkauf von Pyrotechnik an Privatleute, der
ansonsten verboten ist. Böller und Feuerwerk dürfen am 31. Dezember und am
1. Januar von Personen abgebrannt werden, die mindestens 18 Jahre als sind.
Wegen der verheerenden Folgen fordern zahlreiche Organisationen ein
ganzjähriges [1][Verkaufs- und Böllerverbot.]
„An Silvester und Neujahr brennen fast so viele Autos wie sonst in einem
ganzen Monat“, sagt GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen. Im Jahr
gesamten Jahr 2023 haben die Autoversicherer für etwa 14.200 Pkw-Brände
rund 100 Millionen Euro gezahlt, teilte der GDV am Freitag mit. Im Schnitt
kostete jeder Brand mehr als 7.100 Euro. Für den Schaden kommt der
Kfz-Versicherer auf, wenn Autohalter:innen eine Teil- oder
Vollkaskoversicherung abgeschossen hat – unabhängig von den
Verursacher:innen. Sollten die bekannt sein, versucht die
Versicherungsgesellschaft sich das Geld bei ihr oder ihm zurück zu holen.
Nach Angaben des GDV ist das aber sehr selten der Fall.
Ein Autobrand führt nicht dazu, dass sich die Schadensfreiheitsklasse der
Halter:innen ändert. Der Versicherungsbeitrag steigt also nicht. Bei
Schäden am Lack oder Blech zahlt der Versicherer nur, wenn Halter:innen
eine Vollkaskoversicherung abgeschlossen haben. In diesem Fall führt eine
Schadenregulierung in der Regel zu einem Anstieg der Prämie.
Schäden an Autos sind nur ein kleiner Teil der verheerenden Folgen, die
Böller anrichten. Jedes Jahr werden zahlreiche Menschen durch
Feuerwerkskörper verletzt, viele Personen mit Atemwegserkrankungen leiden
unter der massiven Luftverschmutzung. Tiere quält der enorme Krach, sie
drohen in Panik zu geraten und sich zu verletzen. Der zurückgelassene Müll
verschmutzt über Tage die Straßen und belastet die Umwelt.
## Aufruf an die Innenministerin
Ein [2][Bündnis aus 34 Organisationen fordert deshalb ein generelles
privates Böllerverbot]. Darunter sind Verbände von Augenärzt:innen und
anderen Mediziner:innen, die Gewerkschaft der Polizei sowie Umwelt- und
Tierschutzvereinigungen. Die Versicherungswirtschaft ist nicht dabei.
„Aus guten Gründen ist es an 363 Tagen im Jahr verboten, mit Pyrotechnik zu
hantieren oder sie abzufeuern“, sagt Jürgen Resch, Geschäftsführer der
Deutschen Umwelthilfe (DUH), die das Bündnis initiiert hat. In [3][einem
offenen Brief] fordern die 34 Organisationen von Bundesinnenministerin
Nancy Faeser (SPD), die „Erste Verordnung zum Sprengstoffgesetz“ zu ändern
und so den Verkauf von Böllern an Privatleute zu beenden. Dafür müssten nur
zwei Sätze in der Verordnung gestrichen werden.
27 Dec 2024
## LINKS
[1] /Boellerverbot/!t5492487
[2] /Boellerverbot-fuer-Mensch-und-Tier/!6048881
[3] https://www.duh.de/mitmachen/boellerfreies-silvester/
## AUTOREN
Anja Krüger
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