| # taz.de -- OECD-Studie zur LGBTIQ+-Gleichstellung: Mehr Akzeptanz für Queers | |
| > Laut OECD ist Deutschland fortschrittlich. Doch es gibt Nachholbedarf – | |
| > denn 50 Prozent fühlten sich unwohl, würde ihr Kind eine queere Person | |
| > daten. | |
| Bild: Nicht nur bunte Optik: Ein ICE der Bahn mit Regenbogenfarbenstreifen im H… | |
| Berlin taz | Drei Viertel des Weges in Sachen LGBTIQ+-Gleichstellung hat | |
| Deutschland zurückgelegt. Das ist das Ergebnis [1][einer OECD-Studie zur | |
| Gleichstellung] in Land und Bundesländern von Mittwoch. Ziel der Studie war | |
| die Untersuchung von gesetzlichen und politischen Maßnahmen, die die | |
| Gleichstellung von LGBTIQ+ voranbringen. Auch die gesellschaftliche | |
| Akzeptanz wurde untersucht. Dabei wurden eigene Daten erhoben sowie bereits | |
| existierende Studien herangezogen. Es ist die erste Länderstudie der OECD, | |
| die auf diese Thematik eingeht, weitere sollen folgen. | |
| „Deutschland ist im internationalen Vergleich sehr sehr gut aufgestellt“, | |
| sagte Monika Queisser von der OECD bei der Vorstellung des Berichts am | |
| Mittwoch. „Trotz Fortschritten in der Akzeptanz von sexueller und | |
| geschlechtlicher Diversität werden LSBTIQ* weiter diskriminiert und sind | |
| Gewalt ausgesetzt. Dies beeinträchtigt das Leben von Millionen von | |
| Menschen.“ | |
| So sagten bei einer [2][Umfrage im Jahr 2019] die Hälfte der Befragten, | |
| dass sie sich unwohl fühlen bei der Vorstellung, dass ihr Kind mit einer | |
| queeren Person eine Liebesbeziehung führen könnte. Auch gibt es regionale | |
| Unterschiede: Im Westen ist die Akzeptanz höher als im Osten, in Bremen | |
| liegt sie bei 74 Prozent und in Sachsen bei 50. | |
| Die OECD sieht auch Mängel in der Gesetzgebung: Die Studie bemängelt, dass | |
| die sexuelle Orientierung und die [3][Geschlechtsidentität durch das | |
| Grundgesetz] nicht geschützt sind. | |
| Die Studie empfiehlt neben anderen Punkten die Reform des | |
| Abstammungsgesetzes und die Umsetzung des [4][Selbstbestimmungsgesetzes]. | |
| Der Queerbeauftragte der Bundesregierung, Sven Lehmann (Grüne) sagt: „Die | |
| vielleicht menschenrechtspolitisch wichtigste Umsetzung ist die des | |
| Selbstbestimmungsgesetzes, weil es darum geht, dass trans, nicht-binäre und | |
| intergeschlechtliche Menschen selber bestimmen können.“ | |
| 16 Feb 2023 | |
| ## LINKS | |
| [1] https://www.oecd.org/germany/the-road-to-lgbti-inclusion-in-germany-977b463… | |
| [2] https://doi.org/10.1787/8d2fd1a8-en | |
| [3] /Aktionsplan-fuer-sexuelle-Vielfalt/!5896128 | |
| [4] /Nachfolge-fuer-Transsexuellengesetz/!5910744 | |
| ## AUTOREN | |
| Nicole Opitz | |
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