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# taz.de -- Neue Ziele der Letzten Generation: Jede Stadt, jedes Dorf
> Vor genau einem Jahr startete die Letzte Generation ihre Blockaden. Nun
> will die Klimagruppe häufiger und dezentraler Straßen blockieren.
Bild: Blockade einer Straße in München im Dezember 2022
Berlin taz | Die Klimaschutzgruppe Letzte Generation (LG) hat angekündigt,
ihre Proteste auszuweiten und in diesem Jahr noch mehr Straßen zu
blockieren. „Wir sind bereit, die Republik zu einem friedlichen Stillstand
zu bringen“, sagte LG-Sprecherin Aimée van Baalen am Montag. Die Gruppe
verfolge jetzt vor allem ein Ziel: Die Bundesregierung soll einen Bürgerrat
zum Thema Klimawandel einberufen.
Aktuell pausiert die Gruppe, ab dem 6. Februar will sie aber wieder
„massiv“ auf die Straßen gehen. Öfter und an mehr Orten sollen Aktionen
stattfinden. „Wir versuchen den Protest jetzt in jede Stadt und jedes Dorf
zu treiben“, erklärte van Baalen. An der [1][Protestform an sich] werde
sich aber wenig ändern. Die Aktivist:innen würden sich weiter auf den
Straßen ankleben. Auch weitere Attacken auf Pipelines seien nicht
ausgeschlossen. LG hatte im vergangenen Jahr mehrere Öl- und Gaspipelines
sabotiert.
Bisher standen vor allem drei Forderungen der Gruppe im Raum: Tempolimit
auf Autobahnen, 9-Euro-Ticket und Lebensmittelverschwendung stoppen. Weil
diese von der Bundesregierung nicht umgesetzt wurden, hätten die
Aktivist:innen keine andere Wahl, als weiter [2][Widerstand zu
leisten], meint LG.
2021 hatte es bereits einen Bürgerrat für das Klima gegeben. Damals war er
auf zivilgesellschaftliche Initiative hin einberufen worden. 160 geloste
Bürger:innen erarbeiteten Empfehlungen für die deutsche Klimapolitik,
die sie den Parteien übergaben. Die Aktivist:innen kritisieren, dass
die Ergebnisse damals in der Schublade gelandet seien. Jetzt soll der Rat
von der Bundesregierung selbst einberufen werden, die ausgearbeiteten
Ergebnisse sollen umgesetzt werden müssen.
Genau vor einem Jahr, am 24. Januar 2022, hatten sich 24
Klimaaktivist:innen von LG zum ersten Mal in Berlin auf die Straße
geklebt – und so eine Autobahnauffahrt blockiert. Seitdem wurden laut der
Gruppe 1.250 Straßen blockiert, 1.200-mal wurden [3][Menschen von der
Polizei in Gewahrsam genommen]. Die Aktivist:innen ziehen für sich eine
positive Bilanz. „Niemand kam im letzten Jahr an der Letzten Generation
vorbei“, sagte Sprecherin Carla Hinrichs. Sie seien „von Woche zu Woche
mehr“ geworden.
23 Jan 2023
## LINKS
[1] /Die-Verstaendnisfrage/!5905335
[2] /Prozess-gegen-Letzte-Generation/!5906445
[3] /Aktivistin-ueber-Praeventivgewahrsam/!5903991
## AUTOREN
Tom Burggraf
## TAGS
Schwerpunkt Klimawandel
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