| # taz.de -- Nach dem Rückzug von BASF aus Xinjiang: VW soll raus aus Uigurenpr… | |
| > Politiker von FDP, SPD und Grünen wollen, dass Volkswagen sich aus der | |
| > Region Xinjiang zurückzieht. Der Autokonzern soll dem Beispiel von BASF | |
| > folgen. | |
| Bild: Protest gegen VW: Einfahrt zum Werk in Urumchi | |
| Berlin dpa | Nach der [1][Ankündigung des Chemiekonzerns BASF], sich aus | |
| der chinesischen Region Xinjiang zurückzuziehen, haben deutsche Politiker | |
| von SPD, Grünen und FDP an Volkswagen appelliert, dies ebenfalls zu tun. | |
| „Xinjiang muss als Standort für wirtschaftliche Aktivitäten für westliche | |
| Unternehmen, so auch für VW, zu einem „No-Go“ werden“, sagte Renata Alt | |
| (FDP), Vorsitzende des Menschenrechtsausschusses des Bundestags, dem | |
| Tagesspiegel. | |
| Der Rückzug von BASF setze ein klares Zeichen, sagte Alt demnach weiter: | |
| „Bei den Menschenrechten dürfen keine faulen Kompromisse gemacht werden“. | |
| Die Entscheidung von BASF, sich von den Anteilen an Joint Ventures in | |
| Xinjiang zu trennen, sei daher sehr zu begrüßen. | |
| Der Grünen-Europaabgeordnete [2][Reinhard Bütikofer] sagte dem | |
| Tagesspiegel, der Druck auf VW werde nun nochmals zunehmen. „VW muss | |
| Xinjiang verlassen“, erklärte er. Es gebe eine ethische rote Linie für die | |
| Geschäftstüchtigkeit von Unternehmen; „Komplizenschaft mit dem | |
| Zwangsarbeitsregime in Xinjiang“ liege dahinter. | |
| Der Beauftragte der Bundesregierung für Religions- und | |
| Weltanschauungsfreiheit, Frank Schwabe, forderte laut Tagesspiegel alle | |
| deutschen Unternehmen auf, in Xinjiang keine weiteren Geschäfte zu machen. | |
| „Ganz grundsätzlich ist die Menschenrechtslage in Xinjiang so katastrophal | |
| und unübersichtlich, dass deutsche Unternehmen dort nicht tätig sein | |
| sollten. Das gilt auch für VW“, sagte der SPD-Politiker. | |
| ## BASF verkauft Anteile an zwei Joint Ventures | |
| Der BASF-Konzern hatte am Freitag angekündigt, Anteile an den beiden Joint | |
| Ventures im chinesischen Korla im Zentrum der Region Xinjiang zu verkaufen, | |
| und verwies dabei auch auf jüngste Berichte über mögliche | |
| Menschenrechtsverletzungen. | |
| VW betreibt in einem Gemeinschaftsunternehmen mit dem chinesischen | |
| Hersteller Saic ein Werk in Xinjiang. Der Autokonzern hatte im Sommer ein | |
| Unternehmen beauftragt, die Arbeitsbedingungen in dem umstrittenen Werk in | |
| Xinjiang auf Menschenrechtsverletzungen hin zu untersuchen. Die Prüfer | |
| teilten im Dezember mit, es habe [3][keine Hinweise auf oder Belege für | |
| Zwangsarbeit bei den Mitarbeitenden] finden können. Zuletzt hieß es Anfang | |
| Februar von Volkswagen, man nehme seine Verantwortung als Unternehmen im | |
| Bereich der Menschenrechte weltweit sehr ernst – auch in China. Man halte | |
| sich eng an die UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte. | |
| Uiguren, Angehörige anderer Minderheiten und Menschenrechtsorganisationen | |
| berichten seit Jahren, dass Hunderttausende Menschen in Xinjiang gegen | |
| ihren Willen in Umerziehungslager gesteckt, zum Teil gefoltert und zu | |
| Zwangsarbeit gezwungen wurden. Die chinesische Regierung bestreitet diese | |
| Vorwürfe. | |
| 12 Feb 2024 | |
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