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# taz.de -- Menschenrechtsverletzungen in China: VW denkt über Uiguren-Werk na…
> Seit langem steht Volkswagen wegen seines Werks in der Region Xinjiang in
> der Kritik. Nach dem Rückzug von BASF überprüft jetzt auch VW den
> Standort.
Bild: In der Kritik: VW-Werk in der Uiguren-Region Xinjiang
Wolfsburg dpa Nach dem Chemiekonzern BASF prüft auch Volkswagen eine
Neuordnung seiner [1][Aktivitäten in der chinesischen Region Xinjiang].
Hintergrund sind Berichte über mögliche Menschenrechtsverletzungen.
„Der Volkswagen Konzern befindet sich derzeit in Gesprächen mit dem nicht
kontrollierten Joint Venture Saic-Volkswagen über die künftige Ausrichtung
der Geschäftsaktivitäten in der Provinz Xinjiang“, sagte ein
Konzernsprecher am Mittwoch der Deutsche Presse-Agentur. „Derzeit werden
verschiedene Szenarien intensiv geprüft.“ Ob dabei auch ein Rückzug aus der
Region zur Diskussion steht, ließ der Sprecher auf Nachfrage offen. Zum
Inhalt der laufenden Gespräche äußere man sich nicht.
Der 2013 eröffnete VW-Standort Urumqi steht wegen möglicher
Menschenrechtsverletzungen in der von Uiguren bewohnten Provinz in der
Kritik. [2][Der Autokonzern hatte im Sommer ein Unternehmen beauftragt, die
Arbeitsbedingungen in dem umstrittenen Werk in Xinjiang auf
Menschenrechtsverletzungen hin zu untersuchen]. Die Prüfer teilten im
Dezember mit, man habe keine Hinweise auf oder Belege für Zwangsarbeit bei
den Mitarbeitenden finden können.
VW hatte bisher darauf verwiesen, dass es sich bei dem Werk Urumqi in
Xinjiang um ein Gemeinschaftsunternehmen mit dem chinesischen Partner Saic
handele, bei dem der Partner die Kontrollmehrheit habe. Der Vertrag läuft
eigentlich noch bis 2029.
Der BASF-Konzern hatte am Freitag angekündigt, Anteile an seinen beiden
Joint Ventures im chinesischen Korla im Zentrum der Region Xinjiang zu
verkaufen, und verwies dabei auch auf jüngste Berichte über mögliche
Menschenrechtsverletzungen. [3][Mehrere Politiker hatten daraufhin
Volkswagen aufgefordert, dies ebenfalls zu tun.]
## Weniger als 200 Mitarbeiter im Werk
Der Standort Urumqi hat nach früheren VW-Angaben nur noch rund 197
Mitarbeiter, die dort ausschließlich Fahrzeuge für die Auslieferung
vorbereiten. Die Autoproduktion wurde am Standort inzwischen eingestellt,
die Mitarbeiterzahl von einst 650 auf unter 200 reduziert.
Zuletzt hieß es Anfang Februar von Volkswagen, man nehme seine
Verantwortung als Unternehmen im Bereich der Menschenrechte weltweit sehr
ernst – auch in China. Man halte sich eng an die UN-Leitprinzipien für
Wirtschaft und Menschenrechte.
Uiguren, Angehörige anderer Minderheiten und Menschenrechtsorganisationen
berichten seit Jahren, dass Hunderttausende Menschen in Xinjiang gegen
ihren Willen in Umerziehungslager gesteckt, zum Teil gefoltert und zu
Zwangsarbeit gezwungen würden. Die chinesische Regierung bestreitet diese
Vorwürfe.
14 Feb 2024
## LINKS
[1] /Nach-dem-Rueckzug-von-BASF-aus-Xinjiang/!5991533
[2] /Zwangsarbeitsvorwuerfe-gegen-Volkswagen/!5976436
[3] /Nach-dem-Rueckzug-von-BASF-aus-Xinjiang/!5991533
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