| # taz.de -- Maaßen im Amri-Untersuchungsausschuss: Praktische Erinnerungslück… | |
| > Hans-Georg Maaßen gibt sich selbstgerecht beim Thema | |
| > Breitscheidplatz-Attentat. Seine Behörde habe „letztlich eine gute Arbeit | |
| > geleistet“. | |
| Bild: Hans-Georg Maaßen gibt sich selbstgerecht beim Thema Breitscheidplatz-At… | |
| Berlin taz | Fehler? Die machen höchstens andere. Das ist die Quintessenz | |
| des Auftritts von Hans-Georg Maaßen (CDU) am Donnerstag vor dem | |
| Untersuchungsausschuss des Bundestags zum [1][Breitscheidplatz-Anschlag | |
| 2016]. Eine Mitverantwortung des Bundesamtes für Verfassungsschutz (BfV), | |
| die Gefährlichkeit des Attentäters Anis Amri nicht frühzeitig erkannt zu | |
| haben, will dessen damaliger Präsident bis heute nicht erkennen. | |
| Maaßen begann seine Aussage mit der Verlesung einer länglichen | |
| Stellungnahme. Ausführlich legte er die Bedrohung durch den islamistischen | |
| Terrorismus dar, der während seiner Amtszeit die „größte Herausforderung | |
| für die innere Sicherheit“ gewesen sei. Wenn das BfV zu seiner Zeit schon | |
| [2][auf dem rechten Auge blind war], wollte der Rechtspopulist mit | |
| CDU-Parteibuch wenigstens keinen Zweifel daran lassen, zumindest diese | |
| Gefahr erkannt zu haben. | |
| Eine nachvollziehbare Erklärung, warum der Tunesier Anis Amri zwar | |
| frühzeitig als islamistischer Gefährder auf dem Radar der deutschen | |
| Sicherheitsbehörden aufgetaucht war, aber auch vom BfV, bis es zu spät war, | |
| nur als mindergefährlich eingeschätzt wurde, konnte Maaßen jedoch nicht | |
| liefern. „Ich glaube, dass man damals zu keiner anderen Entscheidung kommen | |
| konnte“, sagte er bloß. | |
| Maaßen selbst will mit Amri vor dessen Anschlag auf den Weihnachtsmarkt auf | |
| dem Breitscheidplatz am 19. Dezember 2016, bei dem zwölf Menschen das Leben | |
| verloren, allerdings ohnehin nur ganz rudimentär befasst gewesen sein. Das | |
| BfV hätte sich damals mit rund 1.600 islamistischen Gefährdern beschäftigen | |
| müssen, da habe es „ganz andere Fälle“ gegeben. „Wir waren unheimlich s… | |
| belastet in dieser Zeit.“ | |
| ## Maaßens beliebte Antwort: „Kann mich nicht erinnern“ | |
| Außerdem habe es sich um „keinen originären BfV-Fall“ gehandelt. Die | |
| Zuständigkeit habe vielmehr bei der Polizei gelegen. Deswegen sei die Rolle | |
| des Verfassungsschutzes „entgegen anders lautender Behauptungen sehr | |
| begrenzt gewesen“. | |
| „Ich glaube, aus der heutigen Perspektive hätte man einiges anders machen | |
| können“, räumte Maaßen immerhin ein. Um dann jedoch hinzuzufügen: Das BfV, | |
| dem er von 2012 bis 2018 vorgestanden hatte, habe „unter den damaligen | |
| Bedingungen letztlich eine gute Arbeit geleistet“. | |
| Wenn Abgeordnete nach Details fragten, lautete eine beliebte Antwort von | |
| ihm: „Da kann ich mich nicht erinnern.“ Als unbefriedigend bewertete denn | |
| auch Linken-Abgeordnete Martina Renner die Einlassungen Maaßens. | |
| Insbesondere wenn es darum gegangen sei, welche Informanten des | |
| Verfassungsschutzes sich in der Umgebung Amris bewegt hätten, seien weiter | |
| viele Fragen offen. „Ich glaube, an der Stelle sagt er uns weiterhin nicht | |
| die Wahrheit“, sagte Renner der taz. | |
| 8 Oct 2020 | |
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| Pascal Beucker | |
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