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# taz.de -- Linke Kandidatin in Spaniens Hauptstadt: Eine Feministin für Madrid
> Mónica García gilt als wichtigste Stimme der Opposition in Madrid. Nun
> tritt die Anästhesistin bei den Regionalwahlen in der spanischen
> Hauptstadt an.
Bild: „Más Madrid“ („Mehr Madrid“) hat ein neues Gesicht: Mónica Garc…
Madrid taz | Es tut sich was in Spaniens hauptstädtischer Linken. Die
Regionalparlamentarierin Mónica García tritt als Spitzenkandidatin ihrer
linksalternativ-feministischen Formation bei den [1][vorgezogenen
Regionalwahlen] am 4. Mai an. Trotz Abgeordnetensitz legte die 47-jährige
Anästhesistin ihren Job nicht nieder. „Es ist wichtig, einen Bezug zur
Realität zu wahren“, erklärt sie ihre Entscheidung zur Doppelbelastung,
oder – als Mutter von drei Kindern – gar Dreifachbelastung.
Mit ihren Erfahrungen im Kampf gegen Covid-19 wurde sie in der Pandemie
schnell zur einzigen Stimme der Opposition gegen die Politik von Isabel
Díaz Ayuso, Chefin der konservativ-rechtsliberalen Regionalregierung, die
mit Unterstützung der rechtsextremen VOX regiert.
García bringt zur Sprache, was viele wirklich interessiert: Fehlende
Intensivbetten, überlastetes Personal, die hohe Sterberate in den
Altersheimen. Und sie deckt finanzielle Missstände auf, die an Korruption
grenzen. So vergab Ayuso überteuerte Verträge in einem eiligst errichteten
Notlazarett in einer Messehalle. Der Bau eines Krankenhauses kostete statt
50 über 100 Millionen Euro.
Mit García ist die Bewegung der „indignados“, der Empörten, in den
Institutionen angekommen. Ihren Urlaub verbringt sie im Campingbus. Sie war
Sprecherin bei „Marea Blanca“ („Weiße Flut“), einer breiten Protestbew…
gegen die Privatisierung mehrerer Hospitäler. 2015 kandidierte die
Aktivistin auf der Liste der linksalternativen Podemos und zog ins Madrider
Parlament ein. Bald schon wurde die begeisterte Leichtathletin
Fraktionssprecherin.
## „Más Madrid“ offen für grüne Politik
Nachdem Podemos-Chef Pablo Iglesias die Partei mit der Vereinigten Linken
fusionierte, und damit auch mit der Kommunistischen Partei, schloss sich
García der gegnerischen Strömung rund um die einstige Nummer 2 von Podemos,
Íñigo Errejón, an. Dieser gründete 2019 zusammen mit Madrids damaliger
Bürgermeisterin Manuela Carmena die Partei „Más Madrid“ (Mehr Madrid), die
sich mehr in Richtung grüne Politik öffnete.
Während Unidas Podemos (UP) bei den Wahlen zum Regionalparlament nur knapp
über die Fünf-Prozent-Hürde kam, zog die Truppe um Errejón mit 20
Abgeordneten ins Madrider Parlament ein. García wurde Sprecherin im
Gesundheitsausschuss. Als Errejón ins spanische Parlament ging, wurde sie
zum neuen Gesicht von Más Madrid.
Doch wenn etwas García endgültig bekannt gemacht hat, dann ihre Antwort an
Iglesias, als dieser sein Amt als [2][spanischer Vizeregierungschef]
niederlegte, um sich im Mai an die Spitze von UP zu stellen und sie vor dem
Scheitern an der Fünf-Prozent-Hürde zu bewahren. Er forderte Más Madrid
auf, mit einer gemeinsamen Liste anzutreten. „Wir Frauen haben es satt, die
Drecksarbeit zu verrichten, damit wir dann in historischen Momenten gebeten
werden, beiseite zu treten. Die Bürger von Madrid brauchen (…) nicht noch
mehr Testosteron“, erklärte Kandidatin García. Seither ist sie für viele
einfach „die Frau, die Nein zu Alphamännchen Iglesias gesagt hat“.
26 Apr 2021
## LINKS
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## AUTOREN
Reiner Wandler
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Schwerpunkt Feministischer Kampftag
Internationaler Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen
Spanien
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