# taz.de -- Kolumne Der rechte Rand: Wahlwerbung in rechter Postille | |
> Der Bremer AfD-Sprecher Frank Magnitz schwadroniert in dem rechtsextremen | |
> Magazin Zuerst! von „ethnischer Identität“ und einer bevorstehenden | |
> „Flut“ von Flüchtlingen. | |
Bild: Viele unterschiedliche Kinder bringt der Storch und Frank Magnitz hat ein… | |
Die Nähe zur Identitären Bewegung pflegt Frank Magnitz schon länger. Nun | |
macht der Sprecher des AfD Landesverbandes Bremen einen weiteren Schritt | |
nach rechts. In der aktuellen Ausgabe des rechten Magazins Zuerst! lässt er | |
Dampf ab. Als Bundestagsabgeordneter bewertet er den Koalitionsvertrag als | |
„Katastrophe für Deutschland“. | |
In dem drei Seiten langen Interview führt Magnitz aus, dass sich | |
„selbstredend“ die „Sozialdemokraten“ bei der Regierungsbildung | |
„durchgesetzt“ hätten, weil die „Unionsparteien um jeden Preis Neuwahlen | |
vermeiden wollten“. Magnitz reiht sich damit ein in eine illustre Reihe von | |
AfD-Politikern, die dem rechten Blättchen Rede und Antwort standen. | |
Das „Deutsche Nachrichtenmagazin“ Zuerst! erscheint seit 2009 monatlich aus | |
dem Verlagsnetzwerk „Lesen & Schencken GmbH“ in Martensrade bei Kiel. Das | |
Magazin bewerten Politologen längst als rechtsextrem. | |
Dietmar Munier, Verleger des Magazins, sagte gegenüber dem Szeneportal | |
„Gesamtrechts“: Mit der „zweifelsfrei rechten Zeitung, sollen in der | |
Bundesrepublik die ganzen Alt-68er, die am Drücker sitzen, ordentlich in | |
die Zange“ genommen werden. Deutschland sei in „höchster Gefahr“: durch | |
„massenhafte Einwanderung“, „rekordverdächtige Fortpflanzung der Fremden… | |
und Verlust der eigenen ethnischen Identität“. | |
Auch Frank Magnitz sagt im Interview mit dem Magazin: „Manchmal beschleicht | |
mich die Sorge, dass wir es nicht schaffen, das Ruder herumzureißen.“ Der | |
65-jährige Berater für die Baustoffindustrie zeigt sich ganz entsetzt, dass | |
in der Großen Koalition keine „Obergrenze“ für die Aufnahme von | |
Flüchtlingen festgelegt wurde. Denn „alleine um den Tschadsee“ würden „… | |
Millionen Binnenflüchtlinge aus diversen Krisengebieten des afrikanischen | |
Kontinents“ lagern, „die auf dem Sprung nach Europa sind“. | |
Schon die letzte „Groko“ hätte „uns eine Flut an illegalen Einwanderern | |
beschert“, führt er weiter aus. Magnitz möchte zudem nicht gelten lassen, | |
dass der neue CDU-Gesundheitsminister Jens Spahn ein „konservativer | |
Merkel-Kritiker“ wäre, „als großer Rebell“ sei Spahn noch nicht | |
aufgefallen. Für ihn ist aber auch klar, dass mit der Einbindung von Spahn | |
in das Kabinett, die „Unionsbasis“, die ebenfalls mit der Politik der | |
offenen Grenzen nicht einverstanden“ sei, beruhigt werden soll. | |
Die Leserschaft des Zuerst! wird Magnitz mit diesen Positionen erfreut | |
haben, für die hat er sich als wählbar präsentiert. | |
30 Mar 2018 | |
## AUTOREN | |
Andreas Speit | |
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