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# taz.de -- Klimaaktivistin bei „Hart aber fair“: Unverständnis mit Porsche
> In der Talkshow „Hart aber fair“ ist die Klimaaktivistin Luisa Neubauer
> die jüngste und vernünftigste Stimme. Die Generation 50+ wirkt ratlos.
Bild: Luisa Neubauer und Jakob Basel, Vertreter:innen der Schülerinitiative �…
In der Talkshow [1][„Hart aber fair“saß am Montagabend] die 22-jährige
Luisa Neubauer neben vier einflussreichen Personen der Generation 50+. Das
Thema war die Klimakrise, mit der Frage: Wie radikal müssen wir uns ändern?
Und nur eine hatte recht: Es war die junge Studentin, Gesicht der deutschen
„Fridays for Future“-Proteste. „Wir rasen in einem enormen Tempo auf eine
Klimakrise zu, die Generationen vor uns verschlafen haben“, sagte Neubauer.
Der Bundesregierung warf sie vor, zu wenig dafür zu tun, sie solle sich an
die selbst gesteckten Ziele halten. Währenddessen blieb
Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) in der Runde farblos. [2][Mit
klugen Sätzen wies die Klimaaktivistin Neubauer weiter darauf hin], dass
Klimaschutz kein Privileg sein dürfe und dass auch die künftigen
Generationen ein Recht auf eine Lebensgrundlage hätten.
Das fand auch Fernsehmoderator Markus Lanz (diesmal als Gast).
Währenddessen warf der Welt-Chefredakteur Ulf Poschardt Neubauer einen
„Lehrerton“ vor und bedauerte die Seelenlosigkeit von E-Autos. VW-Chef
Herbert Diess betonte währenddessen die Schwerpunktsetzung seines
Unternehmens auf E-Autos und kam damit glimpflich am Dieselskandal vorbei,
ohne dass Moderator Frank Plasberg zu sehr darauf einging. Zusammenfassend
habe Poschardt „mehr über alte Autos referiert, als der
VW-Vorstandsvorsitzende“, [3][kommentiert ein weiterer Aktivist von
„Fridays for Future“, Jakob Basel, auf Twitter.] Das ist nicht
überraschend, hat Porsche-Fahrer Poschardt doch 2002 ein Buch über
Sportwagen geschrieben.
Eigentlich hätten die klugen Sätze von Neubauer in dieser Talkshow die
meiste Aufmerksamkeit verdient. So fürchtet Poschardt die Öko-Diktatur,
Neubauer spricht hingegen von Gestaltungsspielräumen innerhalb eines
begrenzten CO2-Budgets und [4][argumentiert mit einem wissenschaftlichen
Bericht zur globalen Erwärmung]. Aber [5][die Süddeutsche Zeitung] und
[6][der Spiegel] vergaben in ihren Artikeln das erste direkte Zitat an
Poschardt und ihm damit eine Bühne. Dabei war es natürlich abzusehen und
beabsichtigt, dass es zwischen Neubauer, dem jungen Grünen-Parteimitglied,
und Poschardt, dem alten, konservativen weißen Mann, zur Kontroverse kommen
würde.
Was in der Runde fehlte, waren die Klimaforscher:innen, darauf wies
Neubauer hin. Die Wissenschaftler:innen hätten das Offensichtliche
bekräftigen können, und so den Fokus auf den Kern des Problems lenken
können, statt sich in Konsumentscheidungen und [7][Mobilitätsscharmützeln
zu verlieren]. Stattdessen sollte Neubauer Poschardt dann die Klimakrise
erklären, auch wenn er sich über die „Panikmache“ beschwerte. Neubauer
grinste schief. Sie sagte: „Wenn man ihnen zuhört hat man das Gefühl, sie
haben überhaupt kein Verständnis dafür, was eine Klimakrise ist.“
26 Mar 2019
## LINKS
[1] https://www.youtube.com/watch?v=LMSoG75yIgM
[2] /Mitorganisatorin-ueber-Fridays-for-Future/!5578305
[3] https://twitter.com/BlaBlaJakob/status/1110282840896348163
[4] https://www.ipcc.ch/2018/10/08/summary-for-policymakers-of-ipcc-special-rep…
[5] https://www.sueddeutsche.de/medien/plasberg-klima-vw-schulstreik-1.4383049
[6] http://www.spiegel.de/kultur/tv/hart-aber-fair-mit-frank-plasberg-zur-klima…
[7] /Erregung-ueber-Flug-des-Gruenen-Chefs/!5569218
## AUTOREN
Elisabeth Nöfer
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