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# taz.de -- Schülerin antwortet Lehrerverbandschef: Lieber Schule schwänzen a…
> Hans-Peter Meidinger, der Chef des Lehrerverbandes, kritisierte die
> „Fridays For Future“-Demonstrationen in der taz. Jetzt antwortet ihm eine
> Schülerin.
Bild: Der Protest ist international: Schülerinnen bei der Klima-Demo in Buenos…
Der Chef des Lehrerverbands, Heinz-Peter Meidinger, hat sich vergangene
Woche [1][in der taz sehr kritisch gegenüber den Fridays-for-Future-Demos]
geäußert: So unterstellt Meidinger den Schülern, die die Demonstrationen
besuchen, pauschal, sich nicht genügend mit dem Klimawandel auszukennen.
„Die Demos können den Unterricht nicht ersetzen“, schlussfolgert Meidinger
im Interview. Meidinger hält aber nicht nur aus diesem Grund wenig von den
Schüler-Protesten. Seiner Ansicht nach dürften die Schüler auch keinesfalls
während der Unterrichtszeit demonstrieren.
Mit dieser Meinung vertritt Meidinger wahrscheinlich selbst unter Lehrern
eine Minderheit. An meiner Schule haben die meisten Lehrer eine tolerante
und positive Einstellung den Schülerdemos gegenüber. Zwar müssen alle, die
unentschuldigt fehlen, den Stoff nachholen und auch einen
Fehlstundenvermerk im Zeugnis in Kauf nehmen. Ernste Sanktionen aber, wie
Lehrerverbandschef Meidinger sie fordert, werden nicht verhängt.
Aus meiner Sicht als Schülerin, die oft Teil der Berliner
Fridays-For-Future-Demonstrationen war, kann ich sagen, dass wir Schüler
aus großer Sorge um das Klima auf die Straße gehen. Und zwar bewusst
während der Schulzeit. So können wir mehr Aufmerksamkeit und somit auch
mehr Druck auf die Politik erzeugen. Herr Meidinger hat dennoch wenig
Verständnis für Schulen, die unser Anliegen mit Milde unterstützen: „Wenn
die Schulen ihre Neutralitätspflicht aufgeben, kommen wir in Teufels
Küche.“
Meiner Meinung nach aber hat jeder das Recht, für eine Sache, die ihn
bewegt oder betrifft, zu demonstrieren – auch wenn man kein Fachmann auf
dem Gebiet ist, wie Herr Meidinger uns Schülern vorhält. Dabei betont Herr
Meidinger an einer anderen Stelle im Interview selbst, wie wichtig ihm die
Entscheidungsfreiheit an Schulen sei. Da stellt sich mir natürlich die
Frage, warum er gerade bei diesem aktuell so drängenden Thema die
Entscheidungsgewalt der Lehrer einschränken will. Jedem Lehrer sollte
freistehen, selbst abzuwägen, ob er die Schülerdemos unterstützen möchte
oder nicht.
Natürlich ist es auch möglich und wichtig, sich auch im Unterricht über
Klimawandel zu unterhalten. Da geht es dann aber mehr darum, was man als
Einzelner tun kann. Wie man sich aber politisch für mehr Klimaschutz
einsetzen kann, lernen wir auf der Schule nicht. Das lernen wir auf den
Fridays-For-Future-Demos. Und für die lohnt es sich, Freitag für Freitag
den Unterricht ausfallen zu lassen. Auch wenn das Herrn Meidinger nicht
passt.
27 Mar 2019
## LINKS
[1] /Lehrerverbandschef-zu-Fridays-for-Future/!5575715
## AUTOREN
Nora Jahnke
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