| # taz.de -- K-Frage bei der Union: Zwei Männer auf dem Egotrip | |
| > Selbstherrlich zieht Söder in die Schlacht um die Kanzlerkandidatur und | |
| > schadet damit der Union. Für Laschet gilt es jetzt, die Nerven zu | |
| > bewahren. | |
| Bild: Er behält seinen Gegner gut ihm Auge. Markus Söder gibt nicht auf | |
| Es ist nicht verwunderlich, dass der Übergang der Union nach 16 Jahren | |
| Angela Merkel nicht glatt verläuft. Zu groß ist die Zäsur, die mit dem | |
| Abtritt der Kanzlerin, die die CDU so lange prägte, einhergeht. Doch in der | |
| Auseinandersetzung geht es schon lange nicht mehr nur um den besten | |
| Kanzlerkandidaten der Union für die Post-Merkel-Ära. Es geht auch um das | |
| Ego zweier Männer, die nicht beseite treten können – und bereit sind, einen | |
| erschreckend hohen Preis dafür zu zahlen. | |
| Wobei dies besonders auf einen der beiden zutrifft: [1][CSU-Chef Markus | |
| Söder]. Auf sein Treiben hin wurde am Dienstag in der | |
| CDU/CSU-Bundestagsfraktion eine offene Schlacht ausgetragen, via SMS und | |
| Twitter live für die Außenwelt, auszugsweise und interessensgeleitet | |
| natürlich. Das Ziel: [2][Armin Laschet], eigentlich von der größeren | |
| Schwesterpartei bereits als Kanzlerkandidat ausgerufen, so sehr zuzusetzen, | |
| dass er aufgeben muss. | |
| Dass der neue CDU-Chef damit demontiert, die größere Schwesterpartei | |
| gedemütigt wäre und gespalten und kopflos in den Bundestagswahlkampf | |
| taumeln würde – all das wird in Kauf genommen, als Kollateralschäden | |
| sozusagen. Dafür hatte Söder, der sich lange nicht aus der Deckung traute, | |
| im laufenden Spiel mal schnell die Regeln geändert: | |
| Hieß es am Sonntag noch, er wolle kandidieren, wenn die Mehrheit der | |
| größeren Schwesterpartei dies will, galt die Meinung der | |
| CDU-Führungsgremien plötzlich nicht mehr viel. Denn die, so stellte sich | |
| heraus, war nicht nach Söders Geschmack. Dass dies ein Misstrauensvotum | |
| gegen die demokratisch gewählten Gremien der CDU ist, kümmert den | |
| bayrischen Ministerpräsidenten offenbar wenig. All das ist mehr als ein | |
| Foul im politischen Wettkampf: Es zeigt, wie wenig verlässlich Söder ist. | |
| Jetzt rächt sich bitter, dass es in der Union auch zweieinhalb Jahre nach | |
| dem [3][angekündigten Abtritt der Kanzlerin] kein vereinbartes Verfahren | |
| gibt, wie der Kanzlerkandidat gekürt werden soll – stattdessen stolpert die | |
| CDU von Tag zu Tag und lässt sich von Söder treiben. Der hat am Dienstag | |
| einen Punktsieg errungen. Deutlich mehr Abgeordnete, von denen viele nicht | |
| nur um den Wahlsieg der Union, sondern auch um die persönliche Wiederwahl | |
| bangen, sprachen sich für ihn aus. | |
| Trotzdem blieb der erhoffte Erdrutsch wohl aus. Kein Zweifel: Söder hält | |
| sich damit im Spiel. Doch wenn Laschet die Nerven behält und einfach stehen | |
| bleibt, hat er gute Chancen, am Ende Kanzlerkandidat der Union zu werden. | |
| Die Chancen der Union in der Bundestagswahl dürften damit allerdings – ganz | |
| unabhängig vom Kandidaten – alles andere als gewachsen sein. Mitten in der | |
| Pandemie, in der die Infektionszahlen gefährlich steigen, beschäftigt sich | |
| die Union mit sich selbst. Und dem Ego ihrer Spitzenmänner. | |
| 14 Apr 2021 | |
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| ## AUTOREN | |
| Sabine am Orde | |
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