| # taz.de -- Frankreich zu Palästinenserstaat: Macron kündigt Anerkennung Pal�… | |
| > Hussein al-Scheich, Stellvertreter von Palästinenserpräsident Mahmud | |
| > Abbas, begrüßt den Schritt. Scharfe Kritik kommt aus Israel und den USA. | |
| Bild: Emmanuel Macron begrüßt Palästinenserpräsident Mahmud Abbas vor ihrem… | |
| Paris afp Frankreichs Präsident Emmanuel Macron will bei einer UN-Sitzung | |
| im September einen palästinensischen Staat offiziell anerkennen. „Getreu | |
| seinem historischen Engagement für einen gerechten und dauerhaften Frieden | |
| im Nahen Osten habe ich beschlossen, dass Frankreich den Staat Palästina | |
| anerkennen wird“, erklärte Macron am Donnerstag in Onlinediensten. Der | |
| [1][Stellvertreter von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas], Hussein | |
| al-Scheich, begrüßte Macrons Ankündigung. Israels Regierungschef Benjamin | |
| Netanjahu hingegen sprach von einer „Belohnung für Terror“. | |
| Er werde die Anerkennung eines Palästinenserstaates „im September dieses | |
| Jahres auf der Generaldebatte der Vereinten Nationen feierlich verkünden“, | |
| erklärte Macron. Derzeit sei es „dringend notwendig, dass der [2][Krieg im | |
| Gazastreifen] zu Ende geht und die Zivilbevölkerung in Sicherheit lebt“, | |
| betonte er. In diesem Zusammenhang müsse „endlich der Staat Palästina | |
| aufgebaut“ werden. | |
| Al-Scheich, Stellvertreter und mutmaßlicher Nachfolger von | |
| Palästinenserpräsident Abbas, erklärte, der Schritt „spiegelt das | |
| Bekenntnis Frankreichs zum Völkerrecht und seine Unterstützung für das | |
| Recht des palästinensischen Volkes auf Selbstbestimmung und die Gründung | |
| unseres unabhängigen Staates wider“. | |
| Auf den Straßen im Westjordanland äußerten Palästinenser gegenüber der | |
| Nachrichtenagentur AFP die Hoffnung, dass weitere Länder dem Beispiel | |
| folgen würden. Das Engagement Frankreichs sei eine „moralische | |
| Verpflichtung“ und ein „politischer Sieg für das palästinensische Volk“, | |
| sagte ein Passant. „Wir sind sehr dankbar für die Haltung Frankreichs“, | |
| erklärte ein anderer. Er hoffe, dass der Schritt zu Frieden im Krieg | |
| zwischen Israel und der Hamas im Gazastreifen führen werde. | |
| ## Rubio spricht von „Rücksichtsloser Entscheidung“ | |
| Die radikalislamische Hamas sprach mit Blick auf Macrons Pläne von einem | |
| „positiven Schritt in die richtige Richtung, um unserem unterdrückten | |
| palästinensischen Volk Gerechtigkeit widerfahren zu lassen und sein | |
| legitimes Recht auf Selbstbestimmung zu unterstützen“. „Wir rufen alle | |
| Länder der Welt auf – insbesondere europäische Nationen und jene, die den | |
| Staat Palästina bisher noch nicht anerkannt haben – dem Vorbild Frankreichs | |
| zu folgen“, hieß es in der Erklärung weiter. Die Gruppe hatte gemeinsam mit | |
| Verbündeten am 7. Oktober 2023 Israel aus dem Gazastreifen heraus | |
| angegriffen und damit den Gaza-Krieg ausgelöst. | |
| Israelische Politiker verurteilten die Ankündigung Macrons scharf. | |
| Netanjahu kritisierte, der Plan biete eine „Startrampe für die Vernichtung“ | |
| Israels. „Die Palästinenser wollen keinen Staat neben Israel, sie wollen | |
| einen Staat anstelle von Israel“, betonte Netanjahu. Außenminister Gideon | |
| Saar erklärte, dass ein palästinensischer Staat „ein Hamas-Staat“ sein | |
| werde. | |
| Verteidigungsminister Israel Katz erklärte, Israel werde „die Gründung | |
| einer palästinensischen Entität, die unsere Sicherheit gefährdet, nicht | |
| zulassen“. Justizminister Jariv Levin sprach von einem „schwarzen Fleck in | |
| der Geschichte Frankreichs“. | |
| US-Außenminister Marco Rubio erklärte bei X, die USA lehnten den Plan | |
| Macrons „entschieden“ ab. „Diese rücksichtslose Entscheidung dient nur d… | |
| Propaganda der Hamas und verzögert den Friedensprozess“. Der Schritt sei | |
| zudem „ein Schlag ins Gesicht der Opfer vom 7. Oktober“, fügte Rubio mit | |
| Blick auf den brutalen Angriff der Hamas auf Israel an dem Tag im Jahr 2023 | |
| hinzu. | |
| ## Gipfeltreffen zu Zweistaatenlösung im September | |
| Im September ist ein Gipfeltreffen von Staats- und Regierungschefs geplant, | |
| um eine Zweistaatenlösung voranzutreiben – also die friedliche Koexistenz | |
| eines Palästinenserstaats neben Israel. Die unter dem gemeinsamen Vorsitz | |
| Frankreichs und Saudi-Arabiens geplante UN-Konferenz war im Juni wegen des | |
| Kriegs zwischen Israel und dem Iran kurzfristig verschoben worden. | |
| Mindestens 142 Staaten weltweit haben nach einer AFP-Zählung einen | |
| [3][Palästinenserstaat anerkannt] oder planen, dies zu tun, darunter | |
| [4][Norwegen, Spanien,] Irland und [5][Slowenien.] Israel und die USA | |
| lehnen eine Zweistaatenlösung ab. | |
| „Gemeinsam müssen wir das schützen, was Netanjahu zu zerstören versucht. | |
| Die Zwei-Staaten-Lösung ist die einzige Lösung“, schrieb Spaniens | |
| Regierungschef Pedro Sánchez, ein scharfer Kritiker der israelischen | |
| Offensive im Gazastreifen, auf X. Der irische Außenminister Simon Harris | |
| bezeichnete Frankreichs Schritt als „die einzige dauerhafte Grundlage für | |
| Frieden und Sicherheit für Israelis und Palästinenser gleichermaßen“. Das | |
| saudiarabische Außenministerium bezeichnete Macrons Ankündigung als | |
| „historisch“ und forderte andere Länder auf, diesem Beispiel zu folgen. | |
| Macron hatte in den vergangenen Monaten mehrfach die baldige Anerkennung | |
| eines Palästinenserstaats in Aussicht gestellt. Ende Mai hatte er unter | |
| anderem gesagt, die „Schaffung eines palästinensischen Staates“ sei unter | |
| den aktuellen Bedingungen „nicht nur eine moralische Pflicht, sondern eine | |
| politische Notwendigkeit“. | |
| 25 Jul 2025 | |
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