# taz.de -- +++ Nachrichten im Nahost-Konflikt +++: Merz, Macron und Starmer fo… | |
> In einer gemeinsamen Erklärung fordern Berlin, Paris und London ein Ende | |
> der Blockade für humanitäre Hilfe und einen sofortigen Waffenstillstand | |
> in Gaza. | |
Bild: Der Sprecher und sein Kanzler: Stefan Kornelius mit Friedrich Merz | |
## Starmer: Anerkennung Palästinas als Staat muss Teil eines Friedensplans | |
sei | |
Die Anerkennung Palästinas als Staat muss dem britischen Premierminister | |
Keir Starmer zufolge Teil eines umfassenderen Planes für eine dauerhafte | |
Sicherheit für Palästinenser und Israelis sein. Er arbeite mit Verbündeten | |
an den Schritten, die für einen Frieden im Gaza-Konflikt notwendig seien, | |
erklärt Starmer nach der Ankündigung Frankreichs, Palästina als Staat | |
anzuerkennen. Starmer zufolge muss die Anerkennung eines palästinensischen | |
Staates einer der Schritte sein. „Darin bin ich eindeutig. Aber sie muss | |
Teil eines umfassenderen Plans sein, der letztlich zu einer | |
Zweistaatenlösung und zu einer dauerhaften Sicherheit für Palästinenser und | |
Israelis führt.“ (rtr) | |
## Berlin, Paris und London: „Humanitäre Katastrophe“ im Gazastreifen „m… | |
jetzt enden“ | |
Deutschland, Frankreich und Großbritannien haben Israel zur Aufhebung aller | |
Beschränkungen für humanitäre Hilfslieferungen in den Gazastreifen | |
aufgerufen. „Die humanitäre Katastrophe, die wir derzeit im Gazastreifen | |
beobachten, muss jetzt enden“, forderten Bundeskanzler Friedrich Merz | |
(CDU), Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und der britische | |
Premierminister Keir Starmer am Freitag in einer gemeinsamen Erklärung. | |
Zudem riefen sie zu einem sofortigen Waffenstillstand in dem | |
Palästinensergebiet und zur „bedingungslosen“ Freilassung aller | |
Hamas-Geiseln auf. | |
Merz, Macron und Starmer übten zudem scharfe Kritik an Äußerungen | |
israelischer Regierungsmitglieder zur möglichen Annexion palästinensischer | |
Gebiete. „Wir lehnen jegliche Bemühungen, israelische Souveränität über d… | |
besetzten palästinensischen Gebiete zu erzwingen, entschieden ab“, hieß es | |
in der gemeinsamen Erklärung dazu. Die Staatenlenker erklärten weiter: | |
„Annexionsdrohungen, Siedlungsbau und Gewaltakte von Siedlern gegen | |
Palästinenser untergraben die Aussichten auf eine ausgehandelte | |
Zweistaatenlösung.“ | |
Deutschland, Frankreich und Großbritannien seien weiterhin bestrebt, | |
gemeinsam mit internationalen Partnern einen „konkreten und glaubwürdigen | |
Plan für die nächste Phase im Gazastreifen zu erarbeiten“. Dieser müsse | |
„Übergangsregelungen für die Regierungsführung und Sicherheit“ enthalten | |
und einhergehen mit dem „Rückzug der israelischen Streitkräfte und der | |
Absetzung der Hamas-Führung“. | |
Der britische Premier Stamer hatte am Donnerstag für den Folgetag ein | |
Krisengespräch mit Merz und Macron zur Lage angekündigt. Darin solle es um | |
die Versorgung der Menschen im Gazastreifen mit Lebensmitteln und Lösungen | |
für einen „dauerhaften Frieden“ gehen, hatte Starmer erklärt. | |
Israel war in den vergangenen Tagen wegen der verheerenden humanitären Lage | |
im Gazastreifen zunehmend unter Druck geraten. Mehr als hundert | |
Hilfsorganisationen hatten vor einem „massenhaften Verhungern“ in dem | |
Palästinensergebiet gewarnt. | |
Israel weist die Kritik zurück. Die Regierung wirft der Hamas vor, die | |
Verteilung von Hilfsgütern im Gazastreifen zu behindern, die humanitären | |
Lieferungen selbst zu plündern, Nahrungsmittel zu überhöhten Preisen zu | |
verkaufen und auf Hilfesuchende zu schießen. (afp) | |
## Bundesregierung: Anerkennung zum jetzigen Zeitpunkt falsch | |
Die Bundesregierung hält die Anerkennung eines palästinensischen Staates | |
zum jetzigen Zeitpunkt für falsch. „Die Bundesregierung hält an der | |
Überzeugung fest, dass nur eine verhandelte Zwei-Staaten-Lösung dauerhaft | |
Frieden und Sicherheit für Israelis und Palästinenser bringen wird“, sagte | |
Regierungssprecher Stefan Kornelius. „Die Anerkennung eines | |
palästinensischen Staates betrachtet sie weiter als einen der | |
abschließenden Schritte auf dem Weg zur Verwirklichung einer | |
Zwei-Staaten-Lösung.“ Israels Sicherheit habe dabei für die Bundesregierung | |
übergeordnete Bedeutung. „Die Bundesregierung plant insofern nicht | |
kurzfristig einen palästinensischen Staat anzuerkennen.“ | |
Der Regierungssprecher wiederholte die Forderungen nach einem | |
Waffenstillstand in Gaza, der Freilassung der Geiseln und einer | |
Verbesserung der katastrophalen humanitären Lage in Gaza. Eine tragfähige | |
politische Perspektive für Gaza sei notwendig. Auch dürfe es keine weiteren | |
Schritte zu einer Annexion des Westjordanlandes geben. „Die Bundesregierung | |
ist bereit, den Druck zu erhöhen, wenn Fortschritte ausbleiben“, so | |
Kornelius weiter. Welche Schritte dazu denkbar wären, sagte er nicht. (sam) | |
## Deutsch-Israelische Gesellschaft: Macrons Pläne sind ein „politischer | |
Irrweg“ | |
Die Deutsch-Israelische Gesellschaft hat die Pläne von Frankreichs | |
Staatschef Emmanuel Macron zur Anerkennung eines Staates Palästina als | |
„politischen Irrweg mit gravierenden Folgen“ kritisiert. Sie komme einer | |
„Belohnung“ der radikalislamischen Hamas gleich, die für den Überfall auf | |
Israel im Oktober 2023 verantwortlich sei, erklärte der Präsident der | |
Gesellschaft, Volker Beck, am Freitag. „Eine Anerkennung zu diesem | |
Zeitpunkt stärkt nicht die Kräfte des Friedens, sondern jene des Terrors.“ | |
(afp) | |
## Deutsch-Palästinensische Gesellschaft: Auch Deutschland muss Palästina | |
anerkennen | |
Die Deutsch-Palästinensische Gesellschaft (DPG) hat die Ankündigung aus | |
Frankreich zur Anerkennung eines palästinensischen Staats begrüßt und die | |
Bundesrepublik aufgefordert, das ebenfalls zu tun. „Es ist an der Zeit, | |
dass die Bundesregierung vollendete Tatsachen schafft und endlich den | |
palästinensischen Staat ebenso anerkennt“, teilte der Verein am Freitag | |
gegenüber der Nachrichtenagentur AFP mit. „Die momentane deutsche | |
Nahostpolitik ist nach unserer Auffassung nicht nachvollziehbar.“ (afp) | |
## IAEA-Chef optimistisch mit Blick auf Iran | |
Der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi, | |
zeigt sich optimistisch, dass seine Inspektoren noch in diesem Jahr in den | |
Iran zurückkehren können. Es sei wichtig, nun mit Teheran die Einzelheiten | |
für eine Wiederaufnahme der Inspektionen zu besprechen, sagt Grossi vor | |
Journalisten. „Wir müssen uns darüber einigen, wohin wir gehen und wie wir | |
es tun“, sagt er. „Wir müssen uns anhören, welche Vorsichtsmaßnahmen der | |
Iran für notwendig hält.“ Hintergrund ist der seit Jahren andauernde Streit | |
über das iranische Atomprogramm. Teheran hatte in der Vergangenheit die | |
Arbeit der IAEA-Inspektoren wiederholt eingeschränkt oder die Experten des | |
Landes verwiesen. (rtr) | |
## Paris: Anerkennung eines Palästinenserstaats richtet sich gegen Hamas | |
Die Ankündigung des französischen Präsidenten Emmanuel Macron zur | |
Anerkennung eines palästinensischen Staats richtet sich nach Auffassung des | |
französischen Außenministers Jean-Noël Barrot gegen die radikalislamische | |
Hamas. „Die Hamas hat eine Zweistaatenlösung immer ausgeschlossen. Indem | |
Frankreich Palästina anerkennt, stellt es sich gegen diese terroristische | |
Organisation“, erklärte Barrot am Freitag im Onlinedienst X. Frankreich | |
gebe „dem Lager des Friedens“ recht und nicht „dem Lager des Krieges“, | |
betonte der Außenminister. (afp) | |
## Palästinenser begrüßen geplante Anerkennung durch Frankreich | |
Die Palästinensische Autonomieverwaltung (PA) begrüßt die Ankündigung von | |
Frankreichs Präsidenten Emmanuel Macron, Palästina als Staat anerkennen zu | |
wollen. Dies bestätige, dass sich Frankreich dem internationalen Recht | |
verpflichtet fühle, sagte PA-Vizepräsident Hussein al-Scheich nach Angaben | |
der palästinensischen Nachrichtenagentur Wafa. Paris unterstütze damit das | |
Recht des palästinensischen Volkes auf Selbstbestimmung und auf einen | |
eigenen Staat, fügte er hinzu. (dpa) | |
## Linke: Deutschland sollte Frankreichs Anerkennung von Palästinenserstaat | |
folgen | |
Die Linkspartei hat die durch den französischen Präsidenten Emmanuel Macron | |
angekündigte Anerkennung eines eigenständigen Palästinenserstaats begrüßt. | |
„Die Anerkennung Palästinas durch Frankreich ist ein wichtiges Zeichen“, | |
sagte Linken-Chef Jan van Aken der Nachrichtenagentur AFP am Freitag. „Die | |
Bundesregierung sollte dem Schritt Frankreichs sofort folgen und auch | |
Palästina als souveränen Staat anerkennen.“ | |
Einen dauerhaften Frieden in Nahost könne es nur „mit einer echten | |
Zweistaatenlösung“ geben, betonte van Aken. „Das bedeutet die Anerkennung | |
der Souveränität von beiden Staaten: Israel und Palästina.“ Der Linken-Chef | |
forderte die Bundesregierung auch auf, Frankreich gegen Kritik zu | |
verteidigen. „Frankreich wird nun von den USA und Israel massiv | |
angegriffen“, sagte er. „Deutschland darf Frankreich jetzt nicht allein | |
lassen, sondern muss ein klares Zeichen setzen.“ (afp) | |
## Kritik aus Union an Macrons angekündigter Anerkennung eines | |
Palästinenserstaats | |
Vertreter der Union haben die Ankündigung des französischen Präsidenten | |
Emmanuel Macron kritisiert, Palästina als eigenen Staat anzuerkennen. Dies | |
sei zum jetzigen Zeitpunkt „das völlig falsche Signal“, sagte | |
CSU-Generalsekretär Martin Huber dem Tagesspiegel am Freitag. Damit werde | |
die radikalislamische Hamas „für ihren Terror belohnt.“ Huber betonte, eine | |
Zweistaaten-Lösung sei nur möglich, wenn die Hamas zerschlagen sei und das | |
Existenzrecht Israels nicht mehr angezweifelt werde. | |
Auch der CDU-Außenpolitiker Jürgen Hardt kritisierte das Vorgehen Macrons: | |
Damit komme die internationale Gemeinschaft dem Ziel von zwei Staaten, die | |
sich gegenseitig respektierten, „keinen Schritt näher“, erklärte Hardt auf | |
Anfrage der Nachrichtenagentur AFP. Die Anerkennung durch Frankreich bleibe | |
„rein symbolisch und wird in Israel als Affront betrachtet“. „Die | |
Anerkennung Palästinas als eigenständiger Staat sollte am Ende des | |
Friedensprozesses im Nahen Osten stehen“, betonte Hardt. Dies müsse auch | |
die Klärung des Rechtsstatus von Jerusalem und von Verfassungsfragen | |
umfassen. „Eine gute Zusammenarbeit mit der Palästinensischen | |
Autonomiebehörde ist auch ohne staatliche Anerkennung schon lange deutsche | |
Praxis“, erklärte Hardt. Deutschland gehöre zu den größten finanziellen | |
Unterstützern der Autonomiebehörde. (afp) | |
## Großbritannien: Andere Prioritäten als palästinensischer Staat | |
Großbritannien unterstützt grundsätzlich die Anerkennung eines | |
Palästinenser-Staates, sieht die Priorität derzeit jedoch an anderer | |
Stelle. Zunächst müsse das Leid im Gazastreifen gelindert und ein | |
Waffenstillstand zwischen Israel und der Hamas erreicht werden, sagt | |
Technologieminister Peter Kyle dem Sender Sky News. Zuvor hatte Frankreichs | |
Präsident Emmanuel Macron angekündigt, sein Land wolle im September einen | |
Palästinenser-Staat anerkennen, was auf scharfe Kritik aus Israel und den | |
USA gestoßen war. (rtr) | |
## Israels Präsident Herzog hofft auf Waffenruhe für Gaza | |
Nach dem Abzug der israelischen und amerikanischen Verhandlungsdelegationen | |
von den indirekten Waffenruhe-Verhandlungen für den Gazastreifen hat | |
Israels Präsident Izchak Herzog dennoch die Hoffnung geäußert, dass es noch | |
zu einer Einigung kommt. Ein Waffenruhe-Deal würde auch die Freilassung der | |
verbliebenen Geiseln aus der Gewalt der islamistischen Hamas ermöglichen. | |
„Ich bitte euch alle, zu beten, zu hoffen und den Entscheidungsträgern | |
zuzurufen (…), weiter daran zu arbeiten, dass alle Geiseln, bis zur letzten | |
von ihnen, nach Hause kommen“, zitierte ihn das öffentlich-rechtliche | |
Kan-Radio. (dpa) | |
## Treffen in Paris: US-Gesandter vermittelt zwischen Israel und Syrien | |
Der US-Gesandte für Syrien hat nach eigenen Angaben Gespräche mit | |
Vertretern Israels und Syriens zur Deeskalation der Lage in der Region | |
geführt. Wie Tom Barrack, der auch US-Botschafter in der Türkei ist, in den | |
sozialen Medien mitteilte, hat das Treffen am Donnerstag in Paris | |
stattgefunden. Mit Blick auf die Deeskalationsbemühungen schrieb er: „Genau | |
das haben wir erreicht.“ | |
In der Provinz Suweida im Süden Syriens hatten sich Milizen der drusischen | |
Minderheit mehr als eine Woche lang Gefechte mit sunnitischen Beduinenclans | |
geliefert. Die syrische Regierung schickte Truppen in das Gebiet, die | |
Berichten zufolge mit den drusischen Milizen aneinander gerieten und teils | |
auch Zivilisten angriffen. Auch Israel griff in den Konflikt ein – nach | |
eigenen Angaben, um die drusische Gemeinde Syriens zu schützen. Barack | |
sagte der Nachrichtenagentur AP, dass Israels Vorgehen zum falschen | |
Zeitpunkt gekommen sei und die Bemühungen um eine Stabilisierung der | |
Region, nach Jahren des Bürgerkriegs, erschwere. (ap) | |
## US-Außenminister nennt Frankreichs Anerkennung eines Palästinenserstaats | |
„rücksichtslos“ | |
US-Außenminister Marco Rubio hat die Ankündigung von Frankreichs Präsident | |
Emmanuel Macron, im September einen palästinensischen Staat anzuerkennen, | |
als „rücksichtslose Entscheidung“ kritisiert. „Diese rücksichtslose | |
Entscheidung dient nur der Propaganda der Hamas und verzögert den | |
Friedensprozess“, erklärte Rubio am Donnerstag (Ortszeit) im Onlinedienst | |
X. Der Schritt sei zudem „ein Schlag ins Gesicht der Opfer vom 7. Oktober“, | |
fügte Rubio mit Blick auf den brutalen Angriff der Hamas auf Israel an dem | |
Tag im Jahr 2023 hinzu, der den Gaza-Kreg ausgelöst hatte. Die USA lehnten | |
den Plan Macrons „entscheiden“ ab, betonte Rubio in dem Beitrag. (afp) | |
## Israelische Politiker verurteilen Macrons Zusage für Palästinenserstaat | |
scharf | |
Israelische Politiker haben die Ankündigung von Frankreichs Präsident | |
Emmanuel Macron, im September einen palästinensischen Staat anzuerkennen, | |
scharf verurteilt. Regierungschef Benjamin Netanjahu erklärte am | |
Donnerstag, die Entscheidung sei eine „Belohnung für Terror“ und eine | |
existenzielle Bedrohung, da sie eine „Startrampe für die Vernichtung“ | |
Israels biete. „Die Palästinenser wollen keinen Staat neben Israel, sie | |
wollen einen Staat anstelle von Israel“, fügte Netanjahu hinzu. | |
Außenminister Gideo Saar erklärte, dass ein palästinensischer Staat „ein | |
Hamas-Staat“ sein werde. Die radikalislamische Gruppe hatte gemeinsam mit | |
Verbündeten im Oktober 2023 Israel aus dem Gazastreifen heraus angegriffen | |
und damit den Gaza-Krieg ausgelöst. Verteidigungsminister Israel Katz | |
betonte, Israel werde „die Gründung einer palästinensischen Entität, die | |
unsere Sicherheit gefährdet, nicht zulassen“. Justizminister Jariv Levin | |
sprach von einem „schwarzen Fleck in der Geschichte Frankreichs“. Der | |
ultrarechte israelische Finanzminister Bezalel Smotrich erklärte, die | |
Ankündigung Frankreichs gebe Israel einen weiteren Grund, das seit 1967 | |
besetzte Westjordanland zu annektieren und „ein für alle Mal mit der | |
gefährlichen Illusion eines terroristischen palästinensischen Staates | |
aufzuräumen“. (afp) | |
## Hamas: Anerkennung eines Palästinenserstaates durch Frankreich ist | |
„positiver Schritt“ | |
Die radikalislamische Hamas hat die Ankündigung Frankreichs, im September | |
einen palästinensischen Staat anzuerkennen, als „positiven Schritt“ begrü… | |
und weitere Staaten aufgefordert, dem Beispiel zu folgen. „Wir betrachten | |
dies als einen positiven Schritt in die richtige Richtung, um unserem | |
unterdrückten palästinensischen Volk Gerechtigkeit widerfahren zu lassen | |
und sein legitimes Recht auf Selbstbestimmung zu unterstützen“, erklärte | |
die Hamas am Donnerstag. „Wir rufen alle Länder der Welt – insbesondere | |
europäische Nationen und jene, die den Staat Palästina bisher noch nicht | |
anerkannt haben – auf, dem Beispiel Frankreichs zu folgen“, hieß es in der | |
Erklärung weiter. (afp) | |
## Netanjahu wirft Macron „Belohnung für Terror“ vor | |
Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu hat die Ankündigung von | |
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron über eine Anerkennung Palästinas als | |
Staat scharf verurteilt. „Ein solcher Schritt belohnt Terror“, hieß es in | |
einer Stellungnahme von Netanjahus Büro. Zudem riskiere dies die Schaffung | |
eines iranischen Stellvertreterstaates, wie es der Gazastreifen unter der | |
Hamas geworden sei. „Ein palästinensischer Staat unter diesen Bedingungen | |
wäre eine Startrampe zur Vernichtung Israels.“ (dpa) | |
## USA rufen Gaza-Verhandlungsteam aus Doha zurück | |
Im [1][Ringen um eine Waffenruhe] für den Gazastreifen haben Israel und die | |
USA ihre Verhandlungsteams zurückgerufen. Fast drei Wochen nach Beginn der | |
jüngsten Gesprächsrunde im katarischen Doha hätten die USA beschlossen, | |
ihre Delegation abzuziehen, um sich in Washington weiter zu beraten, | |
erklärte der US-Sondergesandte Steve Witkoff am Donnerstag in Onlinemedien. | |
Er warf der Hamas eine Blockadehaltung vor. Frankreichs Präsident Emmanuel | |
Macron kündigte indes die [2][Anerkennung eines palästinensischen Staates] | |
an. | |
„Während die Vermittler große Anstrengungen unternommen haben, scheint die | |
Hamas nicht koordiniert zu sein oder in gutem Glauben zu agieren“, teilte | |
Witkoff mit. „Wir werden jetzt alternative Optionen in Erwägung ziehen, um | |
die Geiseln nach Hause zu bringen und ein stabileres Umfeld für die | |
Menschen von Gaza zu schaffen.“ Wie diese Optionen aussehen könnten, war | |
zunächst unklar. Das Weiße Haus wollte die Angaben nicht kommentieren. | |
Es sei „eine Schande, dass die Hamas auf diese egoistische Weise gehandelt“ | |
habe, sagte Witkoff weiter. Die USA seien entschlossen, sich um ein Ende | |
des Kriegs zwischen Israel und der Hamas im Gazastreifen zu bemühen. | |
Die Trump-Regierung versucht seit Monaten, ein Waffenruheabkommen im | |
Gaza-Krieg zu erreichen. Bei wochenlangen Gesprächen in Katar sind kleine | |
Fortschritte gemeldet worden, ein Durchbruch blieb aber aus. | |
Das Büro des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu hatte am | |
Donnerstag das israelische Verhandlungsteam nach Hause einbestellt, nachdem | |
die Hamas nach eigenen Angaben Israel einen neuen Vorschlag für eine | |
Waffenruhe übermittelt hatte. | |
Netanjahus Büro bedankte sich bei Witkoff und den Vermittlern Katar und | |
Ägypten für deren Bemühungen. Nähere Details wurden nicht genannt. | |
Zuletzt war bei den Verhandlungen über eine Vereinbarung gesprochen worden, | |
zu der voraussichtlich eine 60-tägige Waffenruhe gehören würde. Während | |
dieser würde die Hamas zehn noch lebende Geiseln freilassen sowie die | |
Überreste von 18 weiteren Geiseln. Im Gegenzug würde Israel | |
palästinensische Häftlinge freilassen. Zudem würden die | |
[3][Hilfslieferungen in den Gazastreifen] verstärkt und beide | |
Kriegsparteien würden über einen dauerhaften Waffenstillstand reden. | |
Doch die Gespräche sind durch Forderungen beider Seiten erschwert worden. | |
Die Hamas sagt, sie würde die restlichen Geiseln nur im Gegenzug für einen | |
kompletten Rückzug des israelischen Militärs aus dem Gazastreifen und ein | |
Ende des Kriegs freilassen. Israel will den Krieg nicht beenden, bevor die | |
Hamas auf ihre Herrschaft im Gazastreifen verzichtet und die Waffen | |
niedergelegt hat. Die Hamas lehnt diese Bedingungen ab. (afp/ap) | |
## Bericht: Hamas fordert Freilassung von Massaker-Beteiligten | |
Im Gazastreifen befinden sich nach israelischen Angaben noch 50 Geiseln in | |
der Gewalt der Hamas, von denen noch mindestens 20 am Leben sein sollen. | |
Einem Bericht des israelischen Senders KAN zufolge soll die Hamas in ihrer | |
Antwort auf den Waffenruhe-Vorschlag erstmals die Freilassung von | |
Terroristen verlangt haben, die an dem Massaker am 7. Oktober 2023 | |
beteiligt waren. | |
Anderen Medienberichten zufolge soll die Terrororganisation verlangt haben, | |
dass im Gegenzug für die Freilassung von zehn in Gaza festgehaltenen | |
Geiseln Israel 200 zu lebenslanger Haft verurteilte Palästinenser | |
freilässt. Außerdem müsse Israel 2.000 Palästinenser, die seit Beginn des | |
Krieges festgenommen worden waren, gehen lassen, hieß es unter Berufung auf | |
Vermittlerkreise. (dpa) | |
Vor dem Hintergrund anhaltender Warnungen vor einer tödlichen Hungerkrise | |
haben einige Hilfsgüter UN-Angaben zufolge den Gazastreifen erreicht. Die | |
Vereinten Nationen bestätigten, dass UN-Teams am Mittwoch vor allem Mehl an | |
zwei Grenzübergängen abholen und in den Küstenstreifen mit zwei Millionen | |
notleidenden Menschen bringen konnten. UN-Sprecher Farhan Haq betonte in | |
New York, dass die freigegebenen Mengen nicht genug seien: | |
UN-Partnerorganisationen im Gazastreifen sowie das Nothilfebüro der | |
Vereinten Nationen berichteten, „dass die Hilfe, die sie in den letzten | |
zwei Monaten nach Gaza bringen konnten, bei Weitem nicht ausreicht, um den | |
Überlebensbedarf der Menschen zu decken.“ Israel müsse mehr Lieferungen | |
zulassen. | |
## Israel kontrolliert Grenzübergänge | |
Der UN-Sprecher widersprach der israelischen Darstellung, die Vereinten | |
Nationen würden sich weigern, Nahrungsmittel zu verteilen. „Wir versuchen | |
nicht, all diese Menschen, einschließlich unserer eigenen Mitarbeitenden, | |
daran zu hindern, Lebensmittel zu bekommen. Sie werden durch verschiedene | |
Hindernisse aufgehalten, auch durch die israelischen Behörden“, sagte Haq. | |
Der mehrstufige Genehmigungsprozess durch die israelische Armee sei sehr | |
umständlich, es gebe große Verzögerungen, oft breche die Nacht herein, | |
bevor umgeladene Güter losfahren könnten. | |
Zuvor hatte das israelische Außenministerium mitgeteilt, das israelische | |
Militär habe Dutzende internationale Journalisten an den Grenzübergang | |
Kerem Schalom eingeladen, um zu zeigen, wie Hunderte von Lastwagen mit | |
Hilfsgütern in den Gazastreifen fuhren. Die Güter stünden jedoch herum und | |
würden nicht verteilt. Das Ministerium warf den UN vor, die Verteilung der | |
Hilfsgüter zu verweigern. | |
Der Gazastreifen steht nach Angaben von Hilfsorganisationen kurz vor einer | |
„Hungersnot“. Jeder Tag ohne ausreichende Nahrungslieferungen verschärfe | |
die Situation weiter, sagte UN-Sprecher Haq am Donnerstag. „Wir sagen das | |
seit Monaten, und jetzt sind wir an einem Punkt angelangt, an dem | |
tatsächlich Menschen sterben.“ (dpa) | |
## Macron kündigt Anerkennung von Palästinenserstaat an | |
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron will bei einer UN-Sitzung im | |
September einen palästinensischen Staat offiziell anerkennen. „Getreu | |
seinem historischen Engagement für einen gerechten und dauerhaften Frieden | |
im Nahen Osten habe ich beschlossen, dass Frankreich den Staat Palästina | |
anerkennen wird“, erklärte Macron am Donnerstag in Onlinediensten. Der | |
Stellvertreter von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas, Hussein al-Scheich, | |
begrüßte Macrons Ankündigung. Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu | |
hingegen sprach von einer „Belohnung für Terror“. | |
Er werde die Anerkennung eines Palästinenserstaates „im September dieses | |
Jahres auf der Generaldebatte der Vereinten Nationen feierlich verkünden“, | |
erklärte Macron. Derzeit sei es „dringend notwendig, dass der Krieg im | |
Gazastreifen zu Ende geht und die Zivilbevölkerung in Sicherheit lebt“, | |
betonte er. In diesem Zusammenhang müsse „endlich der Staat Palästina | |
aufgebaut“ werden. (afp) | |
25 Jul 2025 | |
## LINKS | |
[1] /-Nachrichten-im-Nahostkrieg-/!6100883 | |
[2] /Frankreich-zu-Palaestinenserstaat/!6103658 | |
[3] /Hunger-im-Gazastreifen/!6099128 | |
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