| # taz.de -- Batteriehersteller Northvolt: Hoffnung für den Hoffnungsträger | |
| > Das erste Kaufangebot für das gescheiterte Start-up Northvolt ist da. Der | |
| > Konkursverwalter erwartet mehr Interessenten, steht aber unter Zeitdruck. | |
| Bild: Jetzt vom Konkursverwalter als Gesamtpaket zu haben: Northvolt | |
| Härnösand taz | Nach dem [1][Niedergang des einstigen | |
| Batteriehoffnungsträgers] in Schweden gibt es ein erstes Kaufangebot für | |
| die gesamte Konkursmasse. Dazu zählen die Fabrik im nordschwedischen | |
| Skellefteå und das Entwicklungszentrum in Västerås. | |
| Das Angebot wird als Start für konkrete Verhandlungen gesehen, wie das | |
| schwedische Radio P1 am Dienstag zuerst berichtete. Konkursverwalter Mikael | |
| Kubu erwarte darüber hinaus in diesen Tagen Angebote weiterer Interessenten | |
| – insgesamt gebe es derzeit drei. | |
| Die Chance, dass doch noch jemand Northvolt als Ganzes übernehme, sei damit | |
| gestiegen. „Es geht voran, aber bleibt ein Rennen gegen die Zeit“, sagte | |
| Kubu dem Sender. Es gebe an den Standorten immer weniger Angestellte, aber | |
| ein Käufer wolle eben nicht nur Maschinen, sondern auch Kompetenz kaufen. | |
| Apropos Zeitdruck: Am Montag soll die verbliebene Produktion in Skellefteå | |
| eingestellt werden. Das wurde Ende Mai klar, als sich mit dem | |
| Lkw-Hersteller Scania auch [2][der letzte treue Kunde verabschiedete]. Kubu | |
| hält also einen Verkauf dennoch für möglich. | |
| ## Bislang anonyme Interessenten | |
| Wer das erste Angebot gemacht hat, wollte der Konkursverwalter noch nicht | |
| sagen. Er bestätigte aber, dass es sich bei allen drei Interessenten um | |
| ausländische Unternehmen handelt, laut der schwedischen Tageszeitung | |
| Svenska Dagbladet unter anderem aus der Autobranche. | |
| Kubus Kommentar, man rechne damit, dass die Interessenten die nötige | |
| behördliche Genehmigung erhalten würden, wird in Schweden als Hinweis | |
| aufgefasst, dass sie nicht aus China kommen. In vergleichbaren Fällen | |
| verweigerte die Inspektion für strategische Produkte bereits chinesischen | |
| Investoren den Zutritt zum schwedischen Markt. | |
| Northvolt hatte als ehrgeiziges Start-up nicht zuletzt von den deutschen | |
| Autobauern Volkswagen und BMW viel Geld eingesammelt mit dem Versprechen, | |
| in Europa „grüne“ Batterien für Elektroautos herzustellen. Laut jüngsten | |
| Konkurszahlen hat der Batteriehersteller gut 7,2 Milliarden Euro Schulden | |
| angehäuft. Mangelnde industrielle Erfahrung, Produktionsprobleme in der | |
| ersten fertigen Fabrik und zu großspurige Expansionspläne werden zu den | |
| Gründen für das Scheitern gezählt. Northvolt machte auch die zögerliche | |
| Entwicklung des E-Auto-Markts in Europa verantwortlich. | |
| Die mit deutschen Steuergeldern geförderte Fabrik Northvolt Drei im | |
| schleswig-holsteinischen Heide ist formell nicht vom Konkurs betroffen. | |
| Ihre Zukunft [3][ist bis heute ungewiss]. Northvolt Schweden wies zuletzt | |
| einen Bericht des Spiegel, wonach auch in Heide der Konkurs droht, als | |
| Spekulation zurück und betonte, in Schleswig-Holstein werde weitergebaut. | |
| 25 Jun 2025 | |
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| ## AUTOREN | |
| Anne Diekhoff | |
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