| # taz.de -- Automobilclub kritisiert Infrastruktur: ADAC findet Radwege zu schm… | |
| > Nicht nur Radfahrende fordern für sich mehr Platz auf Straßen. Der ADAC | |
| > hat nachgemessen, das Ergebnis: Jeder dritte Radweg müsste breiter sein. | |
| Bild: Wenig Platz – Alltag für Fahrradfahrende | |
| München/Kiel dpa/taz | Die schleswig-holsteinische Landeshauptstadt Kiel | |
| hat [1][bei einer ADAC-Stichprobe] zu breiten Radwegen in deutschen Städten | |
| am besten abgeschnitten. Einzig Kiel erreichte bei dem Test ein gutes | |
| Gesamturteil: Dort fiel keine einzige der elf getesteten Routen durch. | |
| Knapp die Hälfte war „sehr gut“ oder „gut“, wie aus den am Donnerstag | |
| veröffentlichten Ergebnissen hervorgeht. | |
| Der Allgemeine Deutsche Automobil-Club (ADAC) kritisiert zu schmale Radwege | |
| in den deutschen Städten. Rund jeder dritte Radweg (36 Prozent) erfülle | |
| nicht einmal die jeweilige Mindestbreite, teilte der ADAC unter Berufung | |
| auf die aktuelle Stichprobe von 120 Routen in zehn Städten mit. „Die | |
| Regelbreiten erreichte oder überschritt sogar nur jeder fünfte Radweg.“ | |
| Der Auto-Club hatte in den fünf Landeshauptstädten mit dem höchsten sowie | |
| den fünf Landeshauptstädten mit dem niedrigsten Radanteil am Verkehr | |
| überprüft, ob die bestehenden Radwege dem immer größer werdenden Andrang | |
| gewachsen sind. Als Maßstab legte der Verband die geltenden „Empfehlungen | |
| für Radverkehrsanlagen“ an, ein Regelwerk für die Planung von Radwegen und | |
| -spuren. Demnach sollte ein nur in einer Richtung zu befahrender Radweg | |
| mindestens 1,60 Meter, im Regelfall aber 2 Meter breit sein. | |
| Die Bilanz der Untersuchung: Bremen, Dresden, Erfurt, München, Saarbrücken, | |
| Stuttgart und Wiesbaden erhielten ein „ausreichend“. Hannover und Mainz | |
| bekamen ein „mangelhaft“. In Mainz bewerteten die Prüfer 70 Prozent der | |
| Routen als mangelhaft oder sehr mangelhaft. In Hamburg wurde nicht | |
| getestet. | |
| Breitere Radwege erhöhen laut ADAC die Sicherheit für den immer stärker | |
| wachsenden Radverkehr. Neben dem klassischen Fahrrad seien auch breite | |
| Lastenräder oder Anhänger und auch E-Scooter unterwegs. „Daher sollte nach | |
| Ansicht des ADAC beim Bau neuer Radwege auf die Einhaltung der Regelbreiten | |
| geachtet werden und die Mindestbreite nur eine Ausnahme sein“, sagte ADAC | |
| Verkehrspräsident Gerhard Hillebrand. Für viel genutzte Radwege sollten bei | |
| der Planung außerdem Breitenzuschläge eingerechnet werden, um etwa sicheres | |
| Überholen auch breiterer oder unterschiedlich schneller Fahrzeuge zu | |
| ermöglichen. | |
| Gleichzeitig kritisierte der Verband die Einrichtung sogenannter | |
| Pop-up-Radspuren. Die hatten in dern vergangenen Wochen für Schlagzeilen | |
| gesorgt, weil [2][das Berliner Verwaltungsgericht die in der Pandemie | |
| eingerichteten Spuren zunächst kippte], [3][das Oberverwaltungsgericht die | |
| Entscheidung aber wieder aufhob]. | |
| 15 Oct 2020 | |
| ## LINKS | |
| [1] https://presse.adac.de/meldungen/adac-ev/tests/adac-test-jeder-dritte-radwe… | |
| [2] /Gericht-stoppt-Pop-up-Radwege-in-Berlin/!5712633 | |
| [3] /Vorlaeufiger-Gerichtsentscheid/!5718866 | |
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| Regine Günther | |
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