| # taz.de -- Automobilclub kritisiert Infrastruktur: Radwege für Autofahrer:inn… | |
| > Je angenehmer das Radfahren wird, desto mehr Menschen werden vom Auto | |
| > aufs Rad umsteigen. Das macht dann auch das Autofahren netter. | |
| Bild: Breit genug zum Überholen? Radweg an einer Hauptstraße in Stuttgart | |
| Menschen, die regelmäßig auf Fahrrädern durch deutsche Städte fahren, | |
| ahnten es schon immer, nun hat auch der ADAC mal nachgemessen. Und dabei | |
| festgestellt: Ja, [1][die meisten Radwege und Radspuren sind zu schmal]. | |
| Ein Drittel schaffte nicht einmal die Mindestbreite. Bei einer Spur sind | |
| das 1,60 Meter. Und dabei reden wir über den Grundzustand an Platz. | |
| Und noch nicht darüber, was passiert, wenn ein:e Radfahrer:in eine:n | |
| andere:n überholen will, wenn Lieferwagen die Radspur als Parkspur nutzen | |
| oder Polizist:innen der Ansicht sind, sie dürften ihren Dienst-Pkw dort | |
| abstellen, wenn sie sich im Imbiss etwas zu essen bestellen (ja, alles | |
| erlebt). Dass der ADAC also nachgemessen hat, ist gut. | |
| Jetzt fehlt noch, dass auch [2][die Autolobby] (also der Verband selbst | |
| plus die meisten Bundesverkehrsminister, unter ihnen der amtierende) die | |
| richtige Schlussfolgerung daraus ziehen. Und die kann nur sein: Es braucht | |
| mehr Platz für Radfahrende, denn das ist gut für alle. Ja, auch für | |
| Autofahrer:innen. Denn erstens: Bei einer guten Radfahr-Infrastruktur | |
| müssen Rad- und Autofahrer:innen nicht dicht an dicht fahren, damit wird | |
| auch das Autofahren deutlich angenehmer. | |
| Zweitens: Eine gute Radfahr-Infrastruktur [3][lockt sogar Menschen vom Auto | |
| aufs Rad.] Und wo weniger Autos unterwegs sind, kommen die verbliebenen | |
| schneller voran, selbst wenn sie etwas weniger Platz haben. Schließlich | |
| brauchen Fahrräder weniger Raum als die äquivalente Menge Autos. Und | |
| vorankommen, das wollen Autofahrer:innen doch. Nur die wenigsten haben Spaß | |
| daran, neben einer anderen Blechkiste im Schritttempo vorwärtszukriechen. | |
| Und drittens: Eine gute Radfahr-Infrastruktur vermeidet, dass Radfahrende – | |
| seien es Menschen mit Lastenrad, mit Kind oder einfach so – sich genötigt | |
| fühlen, auf den Gehweg auszuweichen. Und dort wiederum von Fußgänger:innen | |
| als Gefahr wahrgenommen werden. Der Kampf um die Platzverteilung auf der | |
| Straße wird nur dann einigermaßen schmerzlos werden, wenn das auch bei | |
| Autofahrenden ankommt. | |
| 15 Oct 2020 | |
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| ## AUTOREN | |
| Svenja Bergt | |
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