Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- +++ Proteste in Los Angeles +++: Trump schickt weitere Streitkräft…
> Das Pentagon schickt 700 Marines und weitere 2.000 Nationalgardisten nach
> LA. Gouverneur Newsom bezeichnet Trumps Vorgehen als „geistesgestört“.
Bild: Soldaten der kalifornischen Nationalgarde stehen vor dem Roybal Federal B…
## Militär entsendet 700 Marines
Das US-Militär wird nach eigenen Angaben vorübergehend etwa 700
Marinesoldaten nach Los Angeles entsenden. Wie das US-Militär am Montag
(Ortszeit) mitteilte, wurde ein Bataillon zum Schutz von Bundeseigentum und
-personal entsandt, bis weitere Truppen der Nationalgarde vor Ort
eintreffen.
Aus Regierungskreisen hieß es, Trump werde sich vorerst nicht auf das
Aufstandsgesetz berufen, das dem Militär erlauben würde, direkt an der
zivilen Strafverfolgung teilzunehmen. Das Entsenden der Marinesoldaten gilt
dennoch als eine [1][weitere Eskalation] der Reaktion von Präsident Donald
Trump auf die Straßenproteste gegen seine aggressive Einwanderungspolitik.
Am Montag haben hunderte Demonstranten bereits den vierten Tag in Folge vor
einem Bundesgefängnis in Los Angeles, in dem Einwanderer festgehalten
werden, protestiert.
Das Pentagon hatte am Montag bestätigt, dass statt der geplanten 2.000
[2][Soldaten der Nationalgarde] nun 4.000 nach Los Angeles geschickt werden
sollen. US-Präsident Donald Trump sagte, er habe keine andere Wahl, als die
Truppenstärke zu erhöhen, um zu verhindern, dass die Gewalt außer Kontrolle
gerate.
Er unterstütze außerdem den Vorschlag seines Grenzschutzbeauftragten Tom
Homan, den kalifornischen Gouverneur Gavin Newsom zu verhaften, weil er
möglicherweise die Maßnahmen seiner Regierung zur Durchsetzung der
Einwanderungsbestimmungen behindert. „Ich würde es tun, wenn ich Tom wäre.
Ich finde das großartig“, sagte Trump vor Reportern. Die Demokraten
erklärten, Trumps Entscheidung, militärische Kräfte zur Bewältigung der
Proteste einzusetzen, stelle einen Missbrauch der präsidialen Macht dar.
(rtr)
## Bürgermeisterin von Los Angeles: „Stoppt die Razzien“
Die Bürgermeisterin von Los Angeles, Karen Bass, hat einen Stopp der
Razzien der US-Einwanderungsbehörde ICE gefordert. „Ich hoffe, dass wir
gehört werden, denn unsere Stadt versucht, voranzukommen. Die
Bundesregierung sollte uns dabei unterstützen“, Bass am Montag. Nach
Angaben der Bürgermeisterin haben lokale Gruppen für die Rechte von
Einwanderern mindestens fünf ICE-Razzien bestätigt. Man arbeite noch daran,
weitere Informationen über die Einsätze in ganz Los Angeles
zusammenzutragen.
Bass kritisierte zudem die Entsendung von Soldaten der Nationalgarde und
der Marineinfanterie. Sie bezeichnete dies als bewussten Versuch der
Regierung von US-Präsident Donald Trump, „Unordnung und Chaos in unserer
Stadt zu schaffen“. Sie habe das Gefühl, als sei die Stadt Teil eines
Experiments, an dem sie nicht freiwillig teilnehme. (ap)
## Vance zu LA-Protesten: „Trump wird nicht nachgeben“
US-Vizepräsident JD Vance hat ein hartes Durchgreifen bei den andauernden
Protesten in Los Angeles angekündigt. Man werde dem FBI bei der Verfolgung
von gewaltsamen Kriminellen helfen, die Ordnung wiederherstellen und der
Einwanderungsbehörde ICE bei der Durchsetzung von Einwanderungsgesetzen zur
Seite stehen, schrieb der Republikaner auf der Plattform X. „Präsident
Trump wird nicht nachgeben“, hieß es weiter, und die Regierung werde sich
nicht von der „Gesetzlosigkeit“ einschüchtern lassen. (dpa)
## Gouverneur bezeichnet Trumps Handeln als „geistesgestört“
Die Entsendung von aktiven Militärangehörigen wie den US-Marines in eine
US-Innenstadt ist ein höchst ungewöhnlicher Schritt. Er erfolgte, nachdem
[3][Demonstrierende am Sonntag Straßen in der Innenstadt von Los Angeles
gestürmt], Autos in Brand gesetzt und Geschäfte geplündert hatten.
Kaliforniens Gouverneur Newsom prangerte den Schritt als „geistesgestört“
an. „Die US-Marines haben in mehreren Kriegen ehrenhaft zur Verteidigung
der Demokratie gedient“, erklärte der Demokrat bei X. „Sie sollten nicht
auf amerikanischem Boden eingesetzt werden, wo sie ihren eigenen
Landsleuten gegenüberstehen, um die geistesgestörte Fantasie eines
diktatorischen Präsidenten zu erfüllen.“ Dies sei „unamerikanisch“.
Nach der Ankündigung des Pentagons legte Newsom umgehend nach. Er
beschuldigte Trump, in Los Angeles „Chaos“ zu säen. „Trump versucht, Cha…
zu provozieren, indem er 4.000 Soldaten auf amerikanischen Boden schickt“,
schrieb der Gouverneur bei X. Zuvor hatte Newsom eine Klage gegen Trump
wegen der unabgesprochenen Entsendung der Nationalgarde angekündigt.
Kurz vor dem drastischen Schritt hatte Trump am Montag „professionelle
Agitatoren und Aufständische“ für Zusammenstöße am Rande von
Demonstrationen verantwortlich gemacht und mit einem noch härteren Vorgehen
gedroht. „Die Leute, die diese Probleme verursachen, sind professionelle
Agitatoren und Aufständische“, sagte Trump vor Reportern im Weißen Haus.
„Das sind schlechte Leute, sie sollten im Gefängnis sein.“
In Onlinediensten erklärte Trump, Demonstrierende hätten vor Soldaten
ausgespuckt. Wenn sie so weitermachten, „verspreche ich ihnen, dass sie
härter getroffen werden als jemals zuvor. So eine Respektlosigkeit wird
nicht toleriert.“
Später sagte der US-Präsident, dass er „keinen Bürgerkrieg will“. Es wü…
aber „ein Bürgerkrieg stattfinden, wenn man es Leuten wie ihm überlässt“,
sagte er mit Blick auf Gouverneur Newsom. Er zeigte sich zudem der Anregung
seines Grenzschutzbeauftragten Tom Homan nicht abgeneigt, Newsom festnehmen
zu lassen. (afp)
## Hunderte demonstrieren gegen Migrationspolitik
In Los Angeles haben am Montagnachmittag (Ortszeit) Hunderte Menschen vor
einem Bundesgebäude in der Innenstadt gegen die Migrationspolitik der
US-Regierung demonstriert. Die Proteste waren zunächst friedlich, wie ein
Reporter der Deutschen Presse-Agentur beobachtete. Die Demonstranten riefen
Parolen und trugen Schilder, die sich gegen das Vorgehen der
US-Einwanderungsbehörde ICE im Raum Los Angeles richteten.
„Ich stehe an der Seite aller Migranten“, war darauf etwa zu lesen oder:
„ICE raus aus L.A.“ und „Faschismus muss verschwinden“. Der Osteingang …
von verschiedenen Bundesbehörden genutzten Gebäudes war zunächst von einer
niedrigen zweistelligen Zahl an Soldaten der Nationalgarde gesichert. Auch
Polizisten aus Los Angeles waren vor Ort.
In unmittelbarer Nähe waren die Zufahrten des Highway 101, einer wichtigen
Verkehrsader in Kalifornien, von Polizisten versperrt. Gegen 16.00 Uhr
Ortszeit zielte und feuerte ein Mann aus einem Fahrzeug heraus mit einem
Paintball-Markierer auf Sicherheitskräfte. Diese blieben ruhig. Kurz darauf
drehte das Fahrzeug um und fuhr davon. (dpa)
## Pentagon mobilisiert weitere 2.000 Nationalgardisten
Das US-Verteidigungsministerium mobilisiert auf Anweisung von Präsident
Trump weitere 2.000 Soldaten der Nationalgarde für einen Einsatz bei den
Protesten gegen die US-Migrationspolitik in Los Angeles. Das teilte
Pentagon-Sprecher Sean Parnell auf X mit. Die Soldaten der Nationalgarde
Kaliforniens würden in den Bundesdienst einberufen, um die
US-Einwanderungsbehörde ICE zu unterstützen und es den Bundesmitarbeitern
zu ermöglichen, ihre Aufgaben „sicher“ zu erfüllen.
Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom hatte zuvor bereits mitgeteilt, dass
er über den Schritt informiert worden sei. „Hier geht es nicht um die
öffentliche Sicherheit. Es geht darum, das Ego eines gefährlichen
Präsidenten zu streicheln“, kritisierte der Demokrat auf X.
Am Wochenende hatte Trump bereits mindestens 2.000 Soldaten der
Nationalgarde mobilisiert – gegen den Willen von Newsom. Newsom bezeichnete
die neuerliche Ankündigung als leichtsinnig und sinnlos „und respektlos
gegenüber unseren Truppen“. Die ersten 2.000 Nationalgardisten hätten weder
Essen noch Wasser bekommen. „Nur etwa 300 sind im Einsatz – der Rest sitzt
ungenutzt in Bundesgebäuden herum, ohne Befehle zu haben.“ (dpa)
10 Jun 2025
## LINKS
[1] /Einsatz-der-Nationalgarde-in-Los-Angeles/!6090079
[2] /Trump-schickt-Nationalgarde/!6090047
[3] /Protest-gegen-Abschiebungen-aus-den-USA/!6093347
## TAGS
Donald Trump
Schwerpunkt USA unter Trump
USA
Protestanten
Migration
Los Angeles
Kalifornien
GNS
Donald Trump
Schwerpunkt USA unter Trump
Donald Trump
Schwerpunkt USA unter Trump
Schwerpunkt USA unter Trump
## ARTIKEL ZUM THEMA
Unruhen in Los Angeles: Widerstand gegen Trumps Gewalt ist berechtigt
Ein paar brennende Autos hin oder her: Der eigentliche Gewaltakt liegt in
der Kriminalisierung ganzer Bevölkerungsgruppen, nicht in Protesten
dagegen.
Proteste in Los Angeles: Aggressive Stimmung auf allen Seiten
Während US-Präsident Trump die Situation eskaliert, hoffen manche
Aktivist:innen, durch Chaos den bedrohten Migrant:innen Zeit zu
verschaffen.
Einsatz der Nationalgarde in Los Angeles: Trump forciert den Notstand
Nicht der Protest gegen Trumps Abschiebepolitik ist die Eskalation, sondern
der Einsatz der Gardisten, der einen Notstand schafft, den es nicht gab.
Trump schickt Nationalgarde: Ein Alleingang, der vielen Angst macht
Das erste Mal seit 60 Jahren entsendet ein US-Präsident eigenmächtig die
Nationalgarde. Er dürfte weitere Proteste provozieren.
Protest gegen Abschiebungen aus den USA: Demonstranten lassen nicht locker
In Los Angeles gehen Proteste gegen die Abschiebepolitik der
Trump-Regierung weiter. Trump schickt Nationalgarde. Versammlungen in der
Innenstadt sind verboten.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.