| # taz.de -- +++ Nachrichten im Ukrainekrieg +++: Weitere Milliarde für die Ukr… | |
| > Das Rote Kreuz hat Hunderte ukrainische Kriegsgefangene aus dem Stahlwerk | |
| > Asowstal registriert. Deutschland will der Ukraine eine weitere Milliarde | |
| > Euro zur Verfügung stellen. | |
| Bild: Bundesfinanzminister Lindner stellt der Ukraine eine weitere Milliarde Eu… | |
| ## Deutschland will Ukraine mit einer weiteren Milliarde Euro helfen | |
| Deutschland will die Ukraine mit kurzfristigen Budgethilfen von rund einer | |
| Milliarde Euro unterstützen. Das kündigte Finanzminister Christian Lindner | |
| (FDP) am Donnerstag beim Treffen der G7-Finanzminister auf dem Petersberg | |
| bei Bonn an. Das Geld solle helfen, die Liquiditätslücke des | |
| kriegsgebeutelten Landes zu schließen. Im Kreis der großen Industriestaaten | |
| und zusammen mit internationalen Institutionen bemühe man sich, die | |
| Staatsfunktionen der Ukraine weiter zu finanzieren. | |
| Lindner wollte auch bei den anderen G7-Finanzministern um Hilfen für die | |
| Ukraine werben. Mehrere Länder hätten bereits entsprechende Ankündigungen | |
| gemacht, sagte er. So hätten die USA zugesagt, 7,5 Milliarden Dollar zu | |
| mobilisieren. Zu den G7 gehören außerdem Großbritannien, Frankreich, | |
| Italien, Japan und Kanada. Spätestens beim Treffen der G7-Regierungschefs | |
| im Juni auf Schloss Elmau soll das Paket finalisiert werden. | |
| Nach Angaben aus dem Finanzministerium hat die Ukraine für drei Monate um | |
| Hilfen von je rund 5 Milliarden Euro gebeten. Nach Ablauf dieser Zeit | |
| könnte allerdings weitere Unterstützung nötig sein. Die Ukraine braucht das | |
| Geld zum Beispiel, um Renten und die Gehälter von Staatsbediensteten zu | |
| bezahlen. | |
| Die deutsche Milliarde sei als Zuschuss, nicht als Darlehen gedacht, sagte | |
| Lindner. Das Geld soll aus dem Haushalt 2022 gezahlt werden, ohne dass | |
| zusätzliche Schulden aufgenommen werden müssen. In seinem Etat hat Lindner | |
| eine Art Krisenpuffer eingeplant, aus dem nun rund eine Milliarde als | |
| Liquiditätshilfe für die Ukraine umgebucht werden soll. Der | |
| Haushaltsausschuss des Bundestags legt in der Nacht zum Freitag letzte Hand | |
| an den Haushalt für das laufende Jahr und könnte die Änderung noch | |
| einarbeiten. | |
| Anfang der Woche war zudem bekannt geworden, dass die Ukraine einen | |
| weiteren Kredit über 150 Millionen Euro von der staatlichen Förderbank KfW | |
| erhalten soll. Das Geld solle zur Unterstützung der Bürger und für den | |
| Wiederaufbau der Infrastruktur eingesetzt werden, sagte der ukrainische | |
| Ministerpräsident Denys Schmyhal. Anfang April hatte die Ukraine von der | |
| KfW bereits 150 Millionen Euro als letzte Tranche einen Kredits der | |
| Bundesregierung von insgesamt 500 Millionen Euro aus dem Jahr 2015 | |
| bekommen. | |
| Der neue Kredit habe eine Laufzeit von 15 Jahren, und die Rückzahlungen | |
| müssten erst nach 5 Jahren beginnen, sagte Schmyhal. Insgesamt habe die | |
| Ukraine seit der russischen Invasion am 24. Februar finanzielle | |
| Unterstützung von mehr als fünf Milliarden Dollar (aktuell rund 4,8 Mrd | |
| Euro) erhalten. (dpa) | |
| ## Angeklagter russischer Soldat bittet um Vergebung | |
| Der in der Ukraine wegen des Vorwurfs von Kriegsverbrechen vor Gericht | |
| stehende russische Soldat hat sich bei der Witwe seines mutmaßlichen Opfers | |
| entschuldigt. „Ich erkenne meine Schuld an“, sagt der 21-jährige frühere | |
| Panzerkommandant. „Ich bitte Sie um Vergebung.“ Der Soldat wird | |
| beschuldigt, am 28. Februar einen unbewaffneten 62-jährigen Zivilisten in | |
| einer Ortschaft im Nordosten der Ukraine erschossen zu haben. Vor Gericht | |
| hat der Angeklagte die Tat gestanden. Bei einer Verurteilung droht ihm eine | |
| lebenslange Haftstrafe. (rtr) | |
| ## Rotes Kreuz registriert Kriegsgefangene aus Stahlwerk | |
| Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz hat Hunderte ukrainische | |
| Kriegsgefangene aus dem Stahlwerk Asowstal in Mariupol registriert. Die | |
| Betroffenen hätten ein Formular ausgefüllt, in dem sie persönliche Daten | |
| angegeben hätten, gab das Rote Kreuz am Donnerstag zu verstehen. Die | |
| Hilfsorganisation teilte mit, dass sie nicht für den Transport der | |
| Kriegsgefangenen an den Ort ihrer Inhaftierung verantwortlich sei. Dabei | |
| handelt es sich zumindest bei einigen um Territorium im Osten der Ukraine, | |
| das von prorussischen Rebellen kontrolliert wird. | |
| Das Rote Kreuz ließ wissen, dass auch am Donnerstag noch Menschen | |
| registriert würden. Mit Hilfe der Angaben in dem Formular könne das Rote | |
| Kreuz Gefangene im Blick behalten und Kontakte zwischen ihnen und ihren | |
| Angehörigen herstellen. Die Registrierung sei im Rahmen eines Abkommens | |
| zwischen der Ukraine und Russland erfolgt. Eine genaue Zahl der | |
| Kriegsgefangenen nannte das Rote Kreuz nicht. | |
| Die Ukraine hat angegeben, sie wolle die Kämpfer gegen russische Gefangene | |
| austauschen. Russland hat aber damit gedroht, einige wegen des Vorwurfs von | |
| Kriegsverbrechen vor Gericht zu stellen. (ap) | |
| ## Kiew: „zweitklassige Behandlung“ durch „bestimmte“ EU-Länder | |
| Die ukrainische Regierung hat eine klare EU-Beitrittsperspektive gefordert | |
| und die „strategische Zweideutigkeit“ mancher EU-Länder in dem Prozess | |
| kritisiert. Außenminister Dmytro Kuleba beklagte am Donnerstag im | |
| Online-Dienst Twitter eine „zweitklassige Behandlung“ durch „bestimmte“ | |
| EU-Länder. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte zuvor in einer Rede im | |
| Bundestag Erwartungen gedämpft, dass die Ukraine einen schnelleren | |
| EU-Beitrittsprozess durchlaufen könnte. | |
| Scholz hatte auf frühere Äußerungen von Frankreichs Präsident Emmanuel | |
| Macron verwiesen. Dieser habe Recht, wenn er darauf hinweise, dass der | |
| EU-Beitrittsprozess für die Ukraine „keine Sache von ein paar Monaten oder | |
| einigen Jahren“ sei. Aus Fairness gegenüber anderen langjährigen | |
| Beitrittskandidaten auf dem Westbalkan dürfe es „keine Abkürzungen“ in die | |
| EU geben. | |
| „Die von einigen EU-Hauptstädten in den letzten Jahren praktizierte | |
| strategische Zweideutigkeit zur europäischen Perspektive der Ukraine ist | |
| gescheitert und muss beendet werden“, erklärte hingegen Kuleba. Diese | |
| Haltung habe lediglich Russlands Präsident Wladimir Putin gestärkt und die | |
| „Gefühle der Ukrainer verletzt“. | |
| Die Ukraine hatte den EU-Beitritt kurz nach dem russischen Einmarsch in ihr | |
| Land beantragt. Die EU-Kommission will ihre offizielle Stellungnahme dazu | |
| voraussichtlich im Juni abgeben. Macron hatte vergangene Woche jedoch | |
| gesagt, das Verfahren für den EU-Beitritt könne „Jahrzehnte“ dauern. | |
| Stattdessen schlug er die Schaffung einer „europäischen politischen | |
| Gemeinschaft“ für die Ukraine und andere beitrittswillige Länder vor. (afp) | |
| ## Sanna Marin: Keine Atomwaffen in Finnland geplant | |
| Finnland will auch bei einem Nato-Beitritt keine Atomwaffen und Stützpunkte | |
| des westlichen Militärbündnisses auf seinem Staatsgebiet stationieren. Eine | |
| solche Stationierung sei auch nicht Teil der Beitrittsverhandlungen, sagt | |
| Regierungschefin Sanna Marin der Zeitung „Corriere della Sera“ während | |
| ihres Besuchs in Italien. Ähnlich hatte sich auch schon Schweden, das | |
| ebenfalls einen Nato-Beitritt anstrebt, geäußert. Marin zeigt sich zudem | |
| zuversichtlich, dass der Widerstand der Türkei gegen einen finnischen und | |
| schwedischen Nato-Beitritt durch Dialog gelöst werden könne. „Ich denke, | |
| dass es in dieser Phase wichtig ist, ruhig zu bleiben, Gespräche mit der | |
| Türkei und allen anderen Mitgliedsländern zu führen, Fragen zu beantworten | |
| und eventuelle Missverständnisse zu korrigieren“, erklärt sie. (rtr) | |
| ## 1.730 ukrainische Kämpfer haben sich in Mariupol ergeben | |
| In der ukrainischen Hafenstadt Mariupol haben sich russischen Angaben | |
| zufolge seit Wochenbeginn 1.730 Kämpfer aus dem belagerten Stahlwerk | |
| Azovstal ergeben. Allein in den vergangenen 24 Stunden seien mehr als 770 | |
| Ukrainer gefangen genommen worden, teilte das Verteidigungsministerium in | |
| Moskau am Donnerstag mit. Von ukrainischer Seite gab es dafür zunächst | |
| keine Bestätigung. (dpa) | |
| ## Lindner optimistisch für Milliarden-Budgethilfen für Ukraine | |
| Finanzminister Christian Lindner geht davon aus, dass die großen | |
| Industrienationen die Ukraine mit milliardenschweren Budgethilfen | |
| unterstützen werden. Er sei optimistisch, dass man zu einer Einigung komme, | |
| sagte der FDP-Politiker am Donnerstag vor einem Treffen der | |
| G7-Finanzminister auf dem Petersberg bei Bonn. „Es geht darum, die | |
| Handlungsfähigkeit des ukrainischen Staates sicherzustellen.“ Die Ukrainer | |
| kämpften mit beeindruckender Tapferkeit für Frieden und Freiheit und | |
| verteidigten auch die Werte der liberalen Demokratie. Deshalb stünden die | |
| G7 auch gemeinsam in einer Verantwortung. | |
| Mit welcher Summe die G7-Staaten den Staatshaushalt der kriegsgebeutelten | |
| Ukraine stabilisieren wollen, ist noch offen. Nach Angaben aus dem | |
| Finanzministerium hat die Ukraine für drei Monate um Hilfen von je rund 5 | |
| Milliarden Euro gebeten. Nach Ablauf dieser Zeit könnte allerdings weitere | |
| Unterstützung nötig sein. Die USA hätten bereits angekündigt, kurzfristig | |
| 7,5 Milliarden Dollar zu mobilisieren, hieß es. | |
| Lindner betonte, die internationale Kooperation und die Bereitschaft zu | |
| globaler Partnerschaft seien seit dem russischen Angriff auf die Ukraine so | |
| groß wie kaum jemals zuvor. Zu den G7 gehören neben Deutschland die USA, | |
| Frankreich, Großbritannien, Italien, Japan und Kanada. (dpa) | |
| ## Selenski will Kriegsrecht in Ukraine um 90 Tage verlängern | |
| Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenski will das wegen der russischen | |
| Invasion verhängte Kriegsrecht und die angeordnete Mobilmachung um drei | |
| Monate verlängern lassen. Die entsprechenden Gesetzentwürfe wurden am | |
| Mittwoch veröffentlicht. Nach der als sicher geltenden Bestätigung durch | |
| die Abgeordneten gilt der Kriegszustand damit bis zum 23. August. Einen Tag | |
| später feiert die Ukraine traditionell ihren Unabhängigkeitstag. | |
| Selenski hatte den Kriegszustand erstmals am 24. Februar – einige Stunden | |
| nach Russlands Angriff – verhängen und anschließend zwei Mal um jeweils 30 | |
| Tage verlängern lassen. Die Generalmobilmachung hingegen galt sofort für 90 | |
| Tage. Die Dauer des Kriegszustands sehen viele Experten als einen Indikator | |
| dafür, für wie lange sich Kiew derzeit noch auf mögliche Kämpfe einstellt. | |
| (dpa) | |
| ## Bundesregierung bemüht sich [1][um Kompromiss mit Türkei] | |
| Die Bundesregierung bemüht sich nach Angaben einer Regierungssprecherin, | |
| mögliche Blockaden gegen die Aufnahme Schwedens und Finnlands in die Nato | |
| abzubauen. Auf die Frage nach türkischen Vorbehalten sagte die | |
| stellvertretende Regierungssprecherin Christiane Hoffmann am Mittwoch in | |
| Berlin, dass man sich „aktiv“ für eine Lösung einsetze. Details wollte sie | |
| nicht nennen. Man sei weiter zuversichtlich, dass der Beitritt Schwedens | |
| und Finnlands nicht blockiert werde, fügte sie hinzu. Die Bundesregierung | |
| würde auch einen Nato-Beitritt der neutralen EU-Länder Österreich und | |
| Irland positiv sehen. (rtr) | |
| ## Türkei erneuert Vorwürfe gegen Schweden | |
| Der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu hat in Washington über die | |
| Haltung seines Landes zum Nato-Beitrittsgesuch Schwedens und Finnlands | |
| gesprochen. Die Türkei sei schon vor der russischen Invasion in die Ukraine | |
| für eine Politik der offenen Tür in der Nato eingetreten, sagte Cavusoglu | |
| am Mittwoch. Gegenüber den aktuellen Beitrittskandidaten habe sie aber | |
| legitime Sicherheitsbedenken. | |
| Cavusoglu warf Schweden und Finnland vor, Terror-Organisationen zu | |
| unterstützen und Waffenexporte zu beschränken. „Wir verstehen ihre | |
| Sicherheitsbedenken, aber auch die Sicherheitsbedenken der Türkei sollten | |
| berücksichtigt werden“, sagte er. „Und dieses eine Thema sollten wir weiter | |
| mit Freuden und Verbündeten erörtern – auch den Vereinigten Staaten.“ | |
| Vor türkischen Journalisten verschärfte Cavusoglu dann seine Kritik. Er | |
| warf Schweden vor, nicht nur Gruppen zu unterstützen, die Verbindungen zur | |
| verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK unterhalten, sondern auch syrische | |
| Kurden mit Waffen zu beliefern, die die Türkei als verlängerten Arm der PKK | |
| betrachtet. Um die Sorgen der Türkei auszuräumen, reichten Worte nicht aus, | |
| diese müssten auch umgesetzt werden. | |
| Die US-Regierung versucht herauszufinden, wie ernst die Einwände des | |
| türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan gegen eine Nato-Erweiterung | |
| sind, bei der die Türkei wie alle Nato-Mitglieder ein Vetorecht hat. | |
| Präsident Joe Biden zeigte sich optimistisch. „Ich denke, wir werden es | |
| schaffen“, sagte er zu den Beitrittsplänen. Außenminister Antony Blinken | |
| sagte, Washington arbeite an einem erfolgreichen Beitritt. „Heute haben | |
| Finnland und Schweden ihre Anträge eingereicht, und dies ist natürlich ein | |
| Prozess und wir werden während dieses Prozesses als Verbündete und Partner | |
| arbeiten“, sagte er. (ap) | |
| ## Melnyk: Nato-Beitritt der Ukraine würde Risiko von Atomkrieg senken | |
| Der ukrainische Botschafter Andrij Melnyk hält einen Nato-Beitritt seines | |
| Landes für ebenso schnell umsetzbar wie den von Finnland und Schweden. | |
| „Klar ist: Wir wollen schnell in die Nato. Das kann genauso rasch gehen wie | |
| im Fall von Schweden oder Finnland. Es bräuchte nur eine rein politische | |
| Entscheidung, um die Ukraine zügig ins Bündnis zu integrieren“, sagte | |
| Melnyk den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Donnerstag). „Wenn die Ukraine | |
| im Bündnis wäre, würde das Risiko eines Atomkrieges sinken. Dann würde | |
| Putin wissen: Würde die Ukraine mit Nuklearwaffen angegriffen, müsste er | |
| mit einem atomaren Gegenschlag rechnen. Das würde ihn davon abhalten.“ | |
| Melnyk hält auch eine EU-Mitgliedschaft der Ukraine innerhalb der nächsten | |
| zehn Jahre für möglich, wie er den Funke-Zeitungen weiter sagte. „Uns geht | |
| es jetzt vor allem darum, den Kandidaten-Status zu erhalten. Dann kann der | |
| Verhandlungsprozess beginnen. Das ist eine wichtige politische | |
| Entscheidung.“ Von der Bundesregierung forderte er dabei „eine führende | |
| Rolle in diesem historischen Prozess“. | |
| Mit seiner oft kritisierten scharfen Wortwahl wolle er niemanden | |
| beleidigen, führte Melnyk aus. „Aber manchmal geht es nicht anders, als | |
| rhetorisch anzuecken, sogar zu provozieren“, sagte der Diplomat. Er habe es | |
| merkwürdig gefunden, dass Entscheidungen wie die über die Lieferung | |
| schwerer Waffen an die Ukraine immer wieder verschoben worden seien. „Wir | |
| sind den Deutschen sehr dankbar, die rund 700.000 meiner Landsleute | |
| aufgenommen haben. Aber ich glaube, genau diesen Menschen, die so großartig | |
| helfen, müsste das peinlich sein. Sie reden ja mit den ukrainischen | |
| Flüchtlingen direkt, kennen ihre Sorgen und fragen sich wohl dann: Warum | |
| unternimmt die Bundesregierung nicht genug, um diesen barbarischen Krieg | |
| Russlands zu stoppen?“ (dpa) | |
| ## USA: Misshandlungen in Mariupol | |
| Die USA haben den russischen Streitkräften schwere Misshandlungen in der | |
| [2][umkämpften Hafenstadt Mariupol] vorgeworfen. Ein US-Vertreter sagte am | |
| Mittwoch, die russischen Soldaten hätten ukrainische Beamte dort | |
| „verprügelt“ und mit „Stromschlägen“ malträtiert. Außerdem würden … | |
| „Häuser plündern“. Russische Beamte seien „besorgt, dass diese Taten die | |
| Einwohner von Mariupol noch mehr zum Widerstand gegen die russische | |
| Besatzung anspornen könnten“, sagte er. | |
| Die Stadtverwaltung von Mariupol teilte auf Telegram mit, dass die Russen | |
| versuchten, den „Handelshafen wieder in Ordnung zu bringen, um Getreide, | |
| Metallwaren und andere Produkte im Wert von Millionen Dollar zu | |
| exportieren“. Es handle sich um „Diebstahl“. | |
| Unterdessen erklärte die ukrainische Armee, dass die „Besatzer 43 | |
| Ortschaften in den Regionen Donezk und Luhansk“ angegriffen hätten. Dabei | |
| seien „mindestens 15 Zivilisten“ getötet worden. | |
| Die Russen versuchen einem Vertreter der Lokalverwaltung zufolge, in der | |
| Nähe von Popasna und in Richtung Sewerodonezk durchzubrechen. Das | |
| US-Institute of War Studies (ISW) sprach in diesem Zusammenhang von der | |
| Vorbereitung einer großen Schlacht um Sewerodonezk. Durch die Einnahme der | |
| Stadt würde der Kreml die De-facto-Kontrolle über die Region Luhansk | |
| erlangen. (afp) | |
| ## Finanzminister der G7-Staaten beraten über Ukraine-Hilfen | |
| Auf dem Petersberg bei Bonn beraten die Finanzminister der größten | |
| Industrienationen am Donnerstag über Milliarden-Hilfen für die Ukraine. Die | |
| G7-Staaten wollen den Staatshaushalt der kriegsgebeutelten Ukraine | |
| stabilisieren – noch ist aber offen, welchen Beitrag welches Land leisten | |
| wird. | |
| Nach Angaben aus dem Finanzministerium hat die Ukraine für drei Monate um | |
| Hilfen von je rund 5 Milliarden Euro gebeten. Insgesamt geht es also | |
| zunächst um rund 15 Milliarden Euro. Nach Ablauf der drei Monate könnte | |
| allerdings weitere Unterstützung nötig sein. | |
| Die USA hätten bereits angekündigt, kurzfristig 7,5 Milliarden Dollar zu | |
| mobilisieren. Jetzt gehe es um Zusagen der anderen G7-Staaten. Auch der | |
| deutsche Beitrag ist noch nicht bekannt. | |
| Finanzminister Christian Lindner (FDP) zeigte sich politisch auch offen | |
| dafür, Auslandsvermögen der russischen Zentralbank zu beschlagnahmen, um | |
| den Wiederaufbau der Ukraine zu finanzieren. „Wir führen diese Diskussion | |
| bereits in der G7 und der EU, und es liegen Vorschläge auf dem Tisch“, | |
| sagte er dem „Handelsblatt“. Bei Privatvermögen müsse man sehen, was | |
| rechtlich möglich sei. | |
| An den Beratungen nehmen neben den Finanzministern auch die Chefs der | |
| Zentralbanken teil. Weitere Themen sind das Vorgehen gegen die gestiegene | |
| Inflation und der Umgang mit den hohen Schulden armer Staaten etwa in | |
| Afrika. Außerdem sprechen die Finanzminister über die geplante | |
| internationale Mindestbesteuerung sowie die globale Zusammenarbeit bei der | |
| Versorgung mit Impfstoffen gegen das Coronavirus. | |
| Am Mittwochabend war bereits ein gemeinsames Abendessen geplant, das | |
| Treffen unter deutscher Leitung soll am Freitag enden. (dpa) | |
| ## Japan verdoppelt Finanzhilfe für die Ukraine | |
| Japan will seine bereits zugesagten Hilfen für die Ukraine nach Angaben von | |
| Ministerpräsident Fumio Kishida auf 600 Millionen Dollar verdoppeln. „Unser | |
| Land steht zur Ukraine“, sagt Kishida. Beim Gipfeltreffen zwischen den USA | |
| und Japan in der kommenden Woche und einem Treffen der Quad-Gruppe mit | |
| Australien und Indien werde Japan seine grundlegende Haltung betonen, die | |
| Ukraine zusammen mit anderen Nationen zu unterstützen. (rtr) | |
| ## Berichte über Beschuss von Kursk | |
| Ukrainische Truppen haben einen Grenzort in der russischen Region Kursk mit | |
| Granaten beschossen, wie Gouverneur Roman Starowoit auf dem Messengerdienst | |
| Telegram schreibt. Dabei sei mindestens ein Zivilist ums Leben gekommen. In | |
| der Ortschaft Tjotkino seien eine Alkohol-Fabrik sowie weitere Gebäude | |
| getroffen worden. (rtr) | |
| ## US-Diplomatin Bridget Brink als Botschafterin in Ukraine | |
| Der US-Senat bestätigt einstimmig die erfahrene Diplomatin Bridget Brink | |
| als Botschafterin in der Ukraine. Der Posten war seit drei Jahren | |
| unbesetzt. Die aus Michigan stammende Brink spricht Russisch und ist | |
| derzeit US-Botschafterin in der Slowakei. Sie ist seit 25 Jahren Diplomatin | |
| und hat in Usbekistan und Georgien sowie in verschiedenen leitenden | |
| Positionen im Außenministerium und im Nationalen Sicherheitsrat des Weißen | |
| Hauses gearbeitet. Die Vereinigten Staaten haben am Mittwoch ihre | |
| Auslandsvertretung in Kiew wieder eröffnet. US-Diplomaten verließen die | |
| Botschaft fast zwei Wochen vor Beginn der russischen Invasion. (rtr) | |
| --------------------------------------------------------------------------- | |
| Die Nachrichten zum Krieg in der Ukraine [3][vom 18. Mai 2022 können Sie | |
| hier] nachlesen. (taz) | |
| 19 May 2022 | |
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| [1] /-Nachrichten-im-Ukraine-Krieg-/!5855709 | |
| [2] /Soldaten-aus-ukrainischem-Stahlwerk/!5855760 | |
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