# taz.de -- +++ Nachrichten im Nahost-Krieg +++: Biden ungeduldig mit Netanjahu | |
> Der US-Präsident kündigte vor eingeschaltetem Mikrofon an, Israels | |
> Premier die Leviten lesen zu wollen. Derweil droht dem UNRWA die | |
> Auflösung. | |
## Lazzarini: UNRWA steht kurz vor dem Kollaps | |
Das Palästinenser-Hilfswerk der Vereinten Nationen UNRWA steht nach Angaben | |
seines Chefs Philippe Lazzarini vor dem Kollaps. „Die Agentur schwebt in | |
Lebensgefahr, sie riskiert die Auflösung“, sagt er dem Schweizer Sender | |
RTS. Damit stehe das Schicksal der Palästinenser im Gazastreifen auf dem | |
Spiel. Israel wirft der UNRWA vor, einige Mitarbeiten seien an dem Überfall | |
am 7. Oktober beteiligt gewesen oder würden die radikal-islamische Hamas | |
unterstützen. Daraufhin haben mehrere Staaten die Finanzierung der UNRWA | |
eingestellt. (rtr) | |
## Israels Militär beschießt Wohnhochhaus in Rafah | |
Das israelische Militär hat Anwohnern zufolge [1][eines der höchsten | |
Wohngebäude in Rafah im Süden des Gazastreifens beschossen]. Das | |
zwölfstöckige Hochhaus, das nur 500 Meter von der Grenze zu Ägypten | |
entfernt ist, sei beschädigt worden. Es gebe nach bisherigen Erkenntnissen | |
keine Verletzten. Allerdings hätten Dutzende Familien ihr Obdach verloren, | |
berichten Anwohner. Einer der 300 Bewohner des Hochhauses sagt der | |
Nachrichtenagentur Reuters, dass Israel ihnen eine Vorwarnzeit von 30 | |
Minuten gegeben habe, um das Gebäude mitten in der Nacht zu verlassen. Das | |
israelische Militär antwortet zunächst nicht auf eine Anfrage bezüglich des | |
Vorfalles. (rtr) | |
## IKRK: Krieg hat Gefühl der Menschlichkeit zerstört | |
Der Krieg zwischen Israel und der islamistischen Hamas hat nach Angaben des | |
Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) „jedes Gefühl einer | |
gemeinsamen Menschlichkeit zerstört“. Beide Seiten müssten ihre | |
Militäreinsätze so ausführen, dass die Zivilisten geschont werden, forderte | |
IKRK-Präsidentin Mirjana Spoljaric am Samstag. | |
Nötig sei die „strikte Einhaltung des humanitären Völkerrechts“, das Leb… | |
und die Würde aller Menschen müssten geschützt werden, erklärte Spoljaric. | |
„Es ist die Grenze zwischen Menschlichkeit und Barbarei.“ Der Schutz des | |
Lebens und die Gesundheit der Zivilbevölkerung müsse „die Regel, nicht die | |
Ausnahme“ sein. | |
Das IKRK rief Israel auf, für die Grundbedürfnisse der Bevölkerung im | |
Gazastreifen zu sorgen oder die sichere und ungehinderte Lieferung von | |
humanitärer Hilfe zu ermöglichen. Die Situation im Gazastreifen | |
verschlechtere sich von Stunde zu Stunde. | |
Spoljaric forderte eine Waffenruhe, damit die Menschen im Gazastreifen | |
kontinuierlich Hilfe erhalten könnten. Es drängte die Hamas zudem, die nach | |
wie vor festgehaltenen Geiseln freizulassen, für ihre Sicherheit und | |
medizinische Versorgung zu sorgen und dem IKRK zu erlauben, sie zu | |
besuchen. (afp) | |
## Blinken: Ball ist im Feld der Hamas | |
US-Präsident Joe Biden hat wenig Hoffnung auf eine Einigung auf eine | |
Waffenruhe im Gazastreifen vor Beginn des muslimischen Fastenmonats Ramadan | |
und verliert offenbar zunehmend die Geduld mit dem israelischen | |
Regierungschef Benjamin Netanjahu. „Es sieht schwierig aus“, sagte Biden am | |
Freitag mit Blick auf eine Feuerpause bei einem Besuch im Bundesstaat | |
Pennsylvania vor Journalisten. Der Präsident hatte am Vorabend in seiner | |
Rede zur Lage der Nation im US-Kongress zu einer „sofortigen“ sechswöchigen | |
Waffenruhe aufgerufen. | |
Viele hatten auf eine Einigung auf eine Feuerpause zwischen Israel und der | |
islamistischen Palästinenserorganisation Hamas vor dem Ramadan gehofft, | |
damit mehr Hilfsgüter in den Gazastreifen gelangen und Hamas-Geiseln | |
freikommen können. Der muslimische Fastenmonat beginnt je nach Sichtung der | |
Mondsichel am Montag oder bereits am Sonntagabend. | |
US-Außenminister Antony Blinken sagte am Freitag, das Problem bei den | |
Verhandlungen sei die Hamas. „Der Ball ist in ihrem Feld“, sagte Blinken | |
bei einem Treffen mit dem türkischen Außenminister Hakan Fidan in | |
Washington. „Wir arbeiten intensiv daran.“ Eine Waffenruhe wäre für alle | |
von Vorteil. | |
Die Hamas-Delegation hatte am Donnerstag [2][die Gespräche in Kairo unter | |
Vermittlung der USA, Ägyptens und Katars] unterbrochen und war zu | |
Beratungen nach Doha gereist. Zur Begründung hieß es, die bisherigen | |
Antworten der israelischen Regierung erfüllten „nicht die | |
Mindestanforderungen“. | |
Die Hamas verlangt einen dauerhaften Waffenstillstand, einen vollständigen | |
Abzug der israelischen Streitkräfte aus dem Gazastreifen, die Rückkehr der | |
Binnenvertriebenen in ihre Häuser und den Beginn des Wiederaufbaus in dem | |
Palästinensergebiet. Israel lehnt dies ab. | |
Biden hatte die unnachgiebige Haltung Netanjahus in seiner Rede zur Lage | |
der Nation am Donnerstag scharf kritisiert. „Der Führung in Israel sage ich | |
folgendes: Humanitäre Hilfe darf keine zweitrangige Überlegung oder ein | |
Druckmittel sein. Der Schutz und die Rettung unschuldiger Leben muss | |
Priorität haben.“ | |
Bei noch eingeschaltetem Mikrophon kündigte er kurz nach der Rede in | |
scheinbar privater Runde an, Netanjahu die Leviten lesen zu wollen: „Ich | |
habe Bibi gesagt: ‚Du und ich werden ein Come-To-Jesus-Meeting haben‘“, | |
sagte Biden, wobei er den israelischen Regierungschef bei dessen Spitznamen | |
nannte. Mit dem umgangssprachlichen Begriff „Come to Jesus“ wird in den USA | |
die Einsicht bezeichnet, dass eine dramatische Kursänderung notwendig ist. | |
Später legte Biden noch einmal nach und antwortete auf die Frage, ob | |
Netanjahu mehr Hilfe für den Gazastreifen zulassen müsse, mit: „Ja, das | |
muss er“. | |
Der US-Präsident will in diesem Jahr wiedergewählt werden und gerät wegen | |
seiner Unterstützung für Israel zunehmend unter Druck. Vor seiner Rede vor | |
dem Kongress fand eine pro-palästinensische Demonstration statt, deren | |
Teilnehmer Biden Völkermord vorwarfen. (afp) | |
## Eröffnung eines Hilfskorridors kurz vor Abschluss | |
Auf Zypern stehen die Vorbereitungen zur Eröffnung eines Hilfskorridors für | |
Schiffe in den Gazastreifen kurz vor dem Abschluss. Ein Schiff seiner | |
Gruppe solle am Samstag ablegen, sagte der Gründer der spanischen | |
Hilfsorganisation Open Arms. Es habe 200 Tonnen Reis und Mehl an Bord, die | |
kurz vor der Küste des Gazastreifens in Kähne umgeladen und an Land | |
gebracht werden sollten, sagte Oscar Camps. Die Fahrt werde wohl zwei bis | |
drei Tage dauern. | |
EU-Kommissionssprecher Balazs Ujvari sagte, es gebe noch eine Reihe | |
logistischer Probleme. Auch die Vereinten Nationen und das Rote Kreuz | |
sollten eine Rolle spielen. Die Seeroute soll den Abwurf von Hilfsgütern | |
aus Flugzeugen ergänzen, die als teuer und ineffizient gelten und zudem | |
gefährlich sind. Nach Angaben von Vertretern der von der | |
militant-islamistischen Hamas kontrollieren Regierung im Gazastreifen kamen | |
am Freitag fünf Personen ums Leben, als Hilfsgüter auf Menschen und Häuser | |
stürzen. Mehrere weitere Personen wurden verletzt. | |
Unter den 2,3 Millionen Einwohnern des Gazastreifens greift nach mehr als | |
fünf Monaten Krieg der Hunger um sich. Am schlimmsten ist die Lage im | |
Norden des Küstengebiets, das seit Monaten von den israelischen | |
Streitkräften abgeriegelt ist und lange Zeit von Hilfslieferungen | |
abgeschnitten war. Inzwischen meldeten zwei Krankenhäuser im Norden 20 | |
Todesfälle aufgrund von Unterernährung. | |
Israel hat einen Seekorridor für Hilfslieferungen begrüßt, aber betont, | |
dafür seien Sicherheitskontrollen nötig. „Die zypriotische Initiative wird | |
die Ausweitung der humanitären Hilfe für den Gazastreifen ermöglichen – | |
nach einer Sicherheitskontrolle nach israelischen Standards“, sagte | |
Außenministeriumssprecher Lior Haiat. (ap) | |
## Erdogan steht hinter der Hamas | |
[3][Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan] hat die Unterstützung | |
seines Landes für die islamistische Palästinenserorganisation Hamas | |
bekräftigt. „Niemand kann uns dazu bringen, die Hamas als | |
Terrororganisation einzustufen“, sagte er am Samstag in Istanbul. Die | |
Türkei sei ein Land, „das offen mit Hamas-Anführern über alles spricht und | |
das fest hinter ihnen steht“. | |
Erdogan hat Israel in der Vergangenheit als „Terrorstaat“ bezeichnet und | |
dem Land vorgeworfen, im Gazastreifen einen „Völkermord“ zu begehen. Er | |
sagte zudem, „keinen Unterschied“ zwischen dem israelischen Regierungschef | |
Benjamin Netanjahu und Adolf Hitler zu sehen. Die den Gazastreifen | |
kontrollierende Hamas bezeichnete Erdogan hingegen als eine | |
palästinensische „Befreiungsgruppe“.(afp) | |
## Zeugen: Lieferung ungebremst auf Hausdach gestürzt | |
Nach dem Tod von fünf Menschen beim [4][Abwurf von Hilfslieferungen im | |
Gazastreifen] haben die USA eine Verantwortung für den Vorfall von sich | |
gewiesen. „Entgegen einiger Berichte war dies nicht die Folge eines Abwurfs | |
(von Hilfslieferungen) durch die USA“, erklärte das für die Region | |
zuständige Militärkommando Central Command in der Nacht auf Samstag. „Wir | |
sprechen den Familien jener, die ums Leben gekommen sind, unser Beileid | |
aus.“ | |
Auch Jordanien erklärte, nicht für den Abwurf dieser Hilfslieferung | |
verantwortlich zu sein. Bei dem Vorfall nördlich des Flüchtlingslagers | |
al-Schati im Westen der Stadt Gaza waren nach Angaben eines | |
Krankenhausvertreters fünf Menschen ums Leben gekommen und zehn weitere | |
Menschen verletzt worden. | |
Ein Bewohner des Flüchtlingslagers sagte der Nachrichtenagentur AFP, der | |
Fallschirm eines Hilfspakets habe sich nicht geöffnet. Die Lieferung sei | |
ungebremst auf ein Häuserdach gestürzt, wo sich Menschen in der | |
[5][Hoffnung auf Hilfsgüter] versammelt hatten. | |
Angesichts der dramatischen Lage im Gazastreifen werfen mehrere Länder | |
Hilfsgüter aus der Luft ab. Zeitgleich werden die internationalen Pläne für | |
die Errichtung eines Seekorridors zur Versorgung des Palästinensergebiets | |
mit dringend benötigten Hilfslieferungen vorangetrieben. Das | |
US-Verteidigungsministerium erklärte am Freitag, der geplante Bau eines | |
provisorischen Schiffsanlegers für Hilfslieferungen werde bis zu zwei | |
Monate dauern. | |
Nach fünf Monaten Krieg ist die humanitäre Lage im Gazastreifen | |
katastrophal. Laut dem UN-Welternährungsprogramm (WFP) befinden sich die | |
dort lebenden 2,4 Millionen Menschen am Rande einer Hungersnot. (afp) | |
## Französisches Militär meldet Abschuss von Huthi-Drohnen | |
Das französische Militär hat nach eigenen Angaben vier Kampfdrohnen im Golf | |
von Aden abgeschossen und zerstört. Sie seien auf dem Weg zu einem | |
europäischen Marineeinsatz gewesen. „Diese Verteidigungsmaßnahme trug | |
direkt zum Schutz des Frachtschiffs ‚True Confidence‘ unter der Flagge von | |
Barbados bei, das am 6. März getroffen wurde und abgeschleppt wird, sowie | |
anderer Handelsschiffe, die in der Gegend unterwegs sind.“ Die | |
Huthi-Rebellen im Jemen greifen seit November immer wieder Handelsschiffe | |
im Roten Meer und im angrenzenden Golf von Aden an, die nach ihrer Lesart | |
in Verbindung zu Israel stehen. Die Rebellen werden vom Iran unterstützt | |
und haben sich solidarisch mit der Hamas im Gazastreifen erklärt. (rtr) | |
## Israel will Dutzende Hamas-Kämpfer getötet haben | |
Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben in den vergangenen 24 | |
Stunden im Gazastreifen Dutzende Kämpfer der islamistischen Hamas getötet. | |
In der südlichen Stadt Chan Junis schalteten israelische Truppen in | |
Nahkämpfen und durch Luftschläge 20 Hamas-Milizionäre aus, teilte die Armee | |
am Samstag mit. Bei gezielten Einsätzen seien militärische Einrichtungen | |
des Gegners zerstört und eine nicht näher genannte Zahl von Kämpfern | |
gefangen genommen worden. Im mittleren Gazastreifen töteten israelische | |
Truppen der Mitteilung zufolge mindestens zehn Hamas-Terroristen. | |
Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. | |
Palästinensischen Quellen zufolge bombardierten israelische Kampfjets in | |
der Nacht zum Samstag ein Hochhaus in Rafah, der am südlichsten gelegenen | |
Ortschaft in dem abgeriegelten Küstenstreifen. Die Bewohner hätten im | |
Vorfeld Warnungen erhalten und sich nicht in dem Gebäude im Zentrum der | |
Stadt aufgehalten, das zerstört wurde, hieß es. Dennoch sei eine nicht | |
näher genannte Zahl von Zivilisten bei dem Angriff auf den Al-Masri-Turm | |
verletzt worden, berichtete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa | |
unter Berufung auf örtliche Quellen. (dpa) | |
## Schweden überweist 18 Millionen Euro an Hilfswerk | |
Schweden nimmt seine Zahlungen [6][an das UN-Flüchtlingshilfswerk für | |
Palästinenser (UNRWA)] wieder auf. Umgerechnet gut 18 Millionen Euro werden | |
nach Angaben der schwedischen Regierung geleistet. Das UNRWA habe unter | |
anderem zugestimmt, die internen Kontrollen zu verstärken und seine | |
Mitarbeitenden zusätzlich unter die Lupe zu nehmen. Mehrere Länder, | |
darunter Israels engster Verbündeter USA, hatten ihre Zahlungen an das | |
UNRWA eingestellt, nachdem die israelische Regierung den Vorwurf erhoben | |
hatte, etwa ein Dutzend der 13.000 Mitarbeiter der Organisation im | |
Gazastreifen seien an dem Angriff der Hamas am 7. Oktober beteiligt | |
gewesen. (rtr) | |
## Gesundheitsbehörde von Gaza meldet fast 31.000 Tote | |
Im Gazastreifen sind nach Angaben der dortigen Gesundheitsbehörde | |
mindestens 30.960 Palästinenserinnen und Palästinenser durch israelische | |
Angriffe getötet worden. Seit Kriegsbeginn seien zudem mindestens 72.524 | |
Menschen verletzt worden. Allein in den vergangenen 24 Stunden seien 82 | |
Tote und 122 Verletzte gezählt worden, teilt die palästinensische Behörde | |
mit. Die Vereinten Nationen haben die Angaben der Behörde mehrfach als | |
realistisch bezeichnet. Auch US-Präsident Joe Biden sprach diese Woche von | |
mehr als 30.000 Toten. „Die meisten davon sind keine Hamas-Mitglieder. | |
Tausende und Abertausende sind unschuldige Frauen und Kinder.“ Die | |
Opferzahlen könnten auch noch höher sein, da viele Menschen vermisst werden | |
und wohl unter den Trümmern zerstörter Gebäude begraben liegen. (rtr) | |
## DAAD-Präsident: Antisemitismus wird nicht geduldet | |
Der Präsident des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD), Joybrato | |
Mukherjee, will an deutschen Hochschulen keinen [7][Antisemitismus] dulden. | |
„Niemand sollte Zweifel daran haben, dass irgendeine Hochschulleitung hier | |
nicht stehen würde“, sagte Mukherjee, der auch Rektor der Universität Köln | |
ist, im „Interview der Woche“ des Deutschlandfunks. Er verwies auf ein | |
Unsicherheitsgefühl vieler jüdischer Studierender, das nicht hingenommen | |
werden dürfe. | |
Mukherjee schloss in diesem Zusammenhang auch Exmatrikulationen von | |
Studierenden nicht aus, die sich an antisemitischen Aktionen beteiligen. | |
Dies sollte allerdings „nur äußerstes Mittel“ sein. Wichtig sei vor allem | |
Haltung zu zeigen. Allerdings sei auch klar, dass Universitäten immer ein | |
Abbild der Gesellschaft seien. Insofern machten gesellschaftliche Konflikte | |
auch vor dem akademischen Betrieb nicht halt. | |
Mukherjee wies darauf hin, dass der DAAD seine Wissenschaftsbeziehungen zu | |
Israel derzeit intensiviere. Diese Solidarität mit Israel führe jedoch | |
dazu, dass der DAAD in den arabischen Nachbarländern aktuell „einen | |
schwierigeren Stand“ habe. „Wir stehen als Deutsche klar an der Seite | |
Israels“, sagte dazu der DAAD-Präsident. Gleichwohl gelte die Empathie „f�… | |
alle zivilen Opfer“. | |
Seit dem Überfall der radikalislamischen Hamas auf Israel vom 7. Oktober | |
und den darauf folgenden Angriffen Israels auf den Gazastreifen gibt es in | |
Deutschland vermehrt antisemitische Übergriffe, auch an Hochschulen. | |
Mehrfach wurden an Universitäten Veranstaltungen mit Bezug zu Israel | |
gestört oder jüdische Studierende drangsaliert. (afp) | |
## Huthi-Rebellen melden Angriffe auf US-Zerstörer | |
Die Huthi-Rebellen haben nach eigenen Angaben im Roten Meer und im Golf von | |
Aden „eine Reihe von US-Zerstörern“ angegriffen. 37 Drohnen seien auf die | |
Kriegsschiffe abgefeuert worden, teilt Jahja Sarea, der Militärsprecher der | |
jemenitischen Rebellen, im Fernsehen mit. Zudem sei das US-Handelsschiff | |
„Propel Fortune“ beschossen worden. Das Rote Meer ist einer der wichtigsten | |
Schifffahrtswege der Welt, [8][der wegen der anhaltenden Angriffe der Huthi | |
von einer von den USA geführten Militär-Allianz gesichert wird]. (rtr) | |
## US-Militär meldet Abschuss von 15 Huthi-Drohnen | |
Das US-Militär hat nach eigenen Angaben am frühen Samstagmorgen im Gebiet | |
des Roten Meeres 15 Drohnen der jemenitischen Huthi-Rebellen abgefangen und | |
zerstört. Es habe sich um einen großangelegten Angriff der „vom Iran | |
unterstützten Huthi-Terroristen“ gehandelt, teilt das für die Region | |
zuständige US-Zentralkommando (Centcom) auf der Plattform X mit. Der | |
Angriff habe im Roten Meer und im angrenzenden Golf von Aden zwischen 04.00 | |
und 06.30 Uhr Ortszeit begonnen. Mit den Drohnen hätten die Huthi | |
Handelsschiffe, die US-Marine und Schiffe der Koalition zum Schutz der | |
Handelsschifffahrt unmittelbar bedrohen wollen, teilt das Centcom mit. Die | |
Huthi-Rebellen gehören der vom Iran geführten sogenannten Achse des | |
Widerstandes an und haben sich solidarisch mit der Hamas im Gazastreifen | |
erklärt. Nach eigener Darstellung greifen die Huthi, die Teile des Jemens | |
kontrollieren, Schiffe an, die in Verbindung mit Israel stehen. (rtr) | |
## Task Force zur Aufdeckung von Finanzquellen der Hamas | |
Die Geldwäschebehörden mehrerer Staaten haben eine Task Force eingerichtet, | |
um die Finanzierungsquellen der islamistischen Palästinenserorganisation | |
Hamas aufzudecken und auszutrocknen. „Zusammen mit den FIUs aus anderen | |
Ländern haben wir eine Taskforce gebildet, die von Deutschland, den | |
Niederlanden, den USA und Israel geleitet wird“, sagte der Chef der | |
deutschen Anti-Geldwäsche-Behörde Financial Intelligence Unit (FIU), Daniel | |
Thelesklaf, den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) vom | |
Samstag. | |
Die Hamas finanziere sich überwiegend über Spenden, sagte Thelesklaf. „Das | |
können auch Kleinbeträge sein, aber unterm Strich kommen hohe Summen | |
zusammen.“ Zudem verfüge die Hamas über gut ausgestattete Investmentfonds. | |
(afp) | |
## US-Militär: Schlag gegen Anti-Schiffs-Raketen der Huthis | |
Das US-Militär hat nach Angaben des für die Region zuständigen Central | |
Command (Centcom) am Freitag einen Selbstverteidigungsschlag gegen zwei auf | |
Lastwagen montierte Anti-Schiffs-Raketen in den von den Huthi | |
kontrollierten Gebieten im Jemen durchgeführt. „Um etwa 15:55 Uhr | |
(Sanaa-Zeit) feuerten Huthi-Terroristen zwei ballistische | |
Anti-Schiffs-Raketen aus dem Jemen in den Golf von Aden auf die „Propel | |
Fortune“, ein unter der Flagge von Singapur fahrendes, in ihrem Besitz | |
befindliches und von ihr betriebenes Schiff“, teilt Centcom in einem | |
Beitrag auf X mit. Es habe keine Verletzten oder Schäden gegeben. (rtr) | |
## Landungsbrückenbau dauert zwei Monate | |
Der von der US-Regierung geplante Bau einer Landungsbrücke für | |
Hilfslieferungen in den Gazastreifen wird nach Einschätzung des | |
Verteidigungsministeriums in Washington bis zu zwei Monate dauern. Der Plan | |
sehe vor, vor der Küste des Palästinensergebiets eine Landungsbrücke zu | |
errichten, an der Frachtschiffe anlegen und ihre Hilfslieferungen auf | |
kleinere Boote verladen können, erläuterte Pentagon-Sprecher Pat Ryder am | |
Freitag vor Journalisten. Diese sollten die Hilfe dann bis zu einem Damm | |
bringen, von wo aus sie an Land gefahren werden soll. | |
Laut Ryder rechnet das Verteidigungsministerium damit, dass für den Bau der | |
Landungsbrücke bis zu 1000 US-Soldaten benötigt werden und dieser bis zu 60 | |
Tage dauern wird. Nach ihrer Inbetriebnahme könnten auf diesem Wege pro Tag | |
mehr als zwei Millionen Mahlzeiten für die Bewohner des Gazastreifens | |
geliefert werden. | |
Zahlreiche Länder wollen innerhalb der kommenden Tage einen Seekorridor zur | |
Versorgung des Gazastreifens mit dringend benötigten Hilfslieferungen | |
einrichten. Die EU-Kommission, die USA, Zypern, Großbritannien und die | |
Vereinigten Arabischen Emirate kündigten am Freitag die Öffnung des | |
Korridors an, an dem sich auch Deutschland, Griechenland, Italien und die | |
Niederlande beteiligen wollen. Laut EU-Kommissionspräsidentin Ursula von | |
der Leyen soll er möglicherweise bereits am Sonntag den Betrieb aufnehmen. | |
US-Präsident Joe Biden hatte am Donnerstagabend bei seiner Rede zur Lage | |
der Nation die Einrichtung eines provisorischen Hafens vor der Küste des | |
Gazastreifens für zusätzliche Hilfslieferungen auf dem Seeweg angekündigt. | |
(afp) | |
## Hamas ruft zum Marsch auf den Tempelberg auf | |
[9][Die islamistische Hamas] im Gazastreifen hat die palästinensische | |
Bevölkerung dazu aufgerufen, im Fastenmonat Ramadan zur Al-Aksa-Moschee auf | |
dem Jerusalemer Tempelberg zu marschieren. „Erlauben wir es der | |
Besatzungsmacht (Israel) nicht, die Fakten vor Ort zu diktieren“, erklärte | |
Hamas-Sprecher Abu Obaida in einem Video, das die Kassam-Brigaden, der | |
bewaffnete Arm der Hamas, am Freitagabend in ihrem Telegram-Kanal | |
veröffentlichten. | |
Der Ramadan ist eine den Muslimen besonders heilige Periode und soll am | |
Sonntag beginnen. Die Al-Aksa-Moschee gilt als drittwichtigstes Heiligtum | |
im Islam. Israel hat den Tempelberg-Komplex zusammen mit der Jerusalemer | |
Altstadt im Sechs-Tage-Krieg 1967 erobert. Seitdem kontrolliert es die | |
Zugänge zu der Kultstätte, den es immer wieder auch einschränkt. In diesem | |
Jahr sollen für den Ramadan ähnliche Bestimmungen gelten wie in den | |
vergangenen Jahren. Unter anderem bedeutet das, dass männliche Muslime | |
jüngeren und mittleren Alters nicht in der Al-Aksa-Moschee beten können. | |
Islamistische und militante Bewegungen wie die Hamas schreiben dem Ramadan | |
eine besondere Bedeutung im sogenannten Dschihad, dem heiligen Krieg, zu. | |
Vor dem Hintergrund des Gaza-Kriegs lässt dies eine Zunahme gewalttätiger | |
Konflikte in Jerusalem und im israelisch besetzten Westjordanland | |
befürchten. „Möge der gesegnete Monat Ramadan (…) sich zur maximalen | |
Flutwelle auf den Straßen und Fronten innerhalb und außerhalb Palästinas | |
auswachsen“, sagte Abu Obaida in seiner Video-Botschaft. | |
Auslöser des Gaza-Kriegs war das beispiellose Massaker, das Terroristen der | |
Hamas und anderer extremistischer Gruppen am 7. Oktober im Süden Israels | |
verübt hatten. Die Hamas nannte den Überfall die „Al-Aksa-Flutwelle“. Auf | |
israelischer Seite wurden dabei mehr als 1200 Menschen getötet und weitere | |
250 als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Israel reagierte mit | |
massiven Luftangriffen und einer Bodenoffensive.(dpa) | |
9 Mar 2024 | |
## LINKS | |
[1] /Unterbringung-von-Gefluechteten-in-Berlin/!5901078 | |
[2] /Krieg-zwischen-Israel-und-Hamas/!5994250 | |
[3] /Mahmud-Abbas-in-der-Tuerkei/!5996789 | |
[4] /Versorgung-Gazas-aus-der-Luft/!5993414 | |
[5] /Hilfskonvoi-in-Gaza-gepluendert/!5996884 | |
[6] /Drohendes-Aus-fuer-UNRWA-Hilfswerk/!5992169 | |
[7] /Antisemitismusvorwuerfe-auf-der-Berlinale/!5995673 | |
[8] /Jemen-Huthis-und-der-Kolonialismus/!5988763 | |
[9] /Geschichte-der-Hamas/!5965057 | |
## TAGS | |
Schwerpunkt Nahost-Konflikt | |
Gaza | |
Gaza-Krieg | |
Huthi-Rebellen | |
Tempelberg | |
Schweden | |
Joe Biden | |
Hamas | |
Jerusalem | |
Israel | |
Schwerpunkt Nahost-Konflikt | |
Schwerpunkt Nahost-Konflikt | |
Schwerpunkt Nahost-Konflikt | |
Schwerpunkt Nahost-Konflikt | |
## ARTIKEL ZUM THEMA | |
Ramadan und Gazakrieg: „Niemandem ist nach Feiern zumute“ | |
Im Schatten des Krieges begehen Muslime in Jerusalem den Auftakt des | |
Fastenmonats Ramadan. Die Hoffnung auf eine Feuerpause bleibt weiter | |
unerfüllt. | |
Humanitäre Lage im Gazastreifen: Die andere Stimme Israels | |
Wegen mangelnder Hilfslieferungen droht in Gaza eine Hungersnot. Die | |
jüdisch-palästinensische Gruppe Standing Together will das nicht hinnehmen. | |
+++ Nachrichten im Nahost-Krieg +++: EU und USA planen Seekorridor für Gaza | |
Seekorridor laut von der Leyen vielleicht schon am Sonntag. USA planen | |
provisorischen Hafen in Gaza. Hoffnung auf baldige Feuerpause schwindet. | |
+++ Nachrichten im Nahost-Krieg +++: Druck auf Israel steigt | |
Die Hoffnung auf eine Waffenruhe schwindet, angeblich mauert die Hamas. | |
Südafrika fordert vom IGH, Israel anzuweisen, humanitäre Hilfe nach Gaza zu | |
lassen. |