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# taz.de -- Unicef-Analyse: Burger und Softdrinks bedrohen die Gesundheit von K…
> Kinder essen immer mehr hochverarbeitete Lebensmittel – mit verheerenden
> Folgen für ihre körperliche und mentale Gesundheit, warnt das
> UN-Kinderhilfswerk.
Bild: Hochverarbeiteter geht's kaum: Die Tiefkühlpizza
Kinder ernähren sich immer häufiger von hochverarbeiteten Lebensmitteln,
sogenannten Ultra-processed Foods (UPF). Eine [1][Analyse des
UN-Kinderhilfswerks Unicef] zeigt nun, wie früh Kinder mit UPF in Kontakt
kommen. Mit hohen Risiken für ihre körperliche und geistige Gesundheit.
UPF sind Nahrungsmittel, die viele Verarbeitungsschritte durchlaufen und
meist viel Salz, Fett, Zucker und Zusatzstoffe enthalten. Dazu gehören etwa
Fertiggerichte, Softdrinks, Süßigkeiten oder Wurstwaren. Kinder kommen früh
mit ihnen in Kontakt: Zwischen 10 und 35 Prozent der unter Fünfjährigen in
elf untersuchten Ländern trinken häufig süße Getränke, heißt es in dem
Bericht, der auf mehreren, [2][kürzlich veröffentlichten Studien im
Fachjournal The Lancet] basiert.
60 Prozent der Jugendlichen nehmen demnach mindestens ein süßes Getränk
täglich zu sich – in vielen sogenannten Industrienationen decken
hochverarbeitete Lebensmittel die Hälfte der täglichen Kalorien. Mit
verheerenden Folgen: Nicht nur steigt das Diabetesrisiko durch den hohen
Zuckerkonsum, die erhöhte Einnahme von Salz begünstigt
Bluthochdruckerkrankungen und Nierenschädigungen. Bei Kindern ist das
Risiko für Letzteres besonders hoch, heißt es in dem Bericht von Unicef.
Zusatzstoffe wie Emulgatoren können das Mikrobiom von Kindern stören,
welches nicht nur die Verdauung, sondern auch die Vitaminproduktion und das
Immunsystem beeinflusst. Dadurch steigt das Entzündungsrisiko und das für
Folgeerkrankungen wie Multiple Sklerose oder Krebs. Mehrere Studien zeigen
zudem einen Zusammenhang zwischen dem Konsum von UPF und Depressionen,
Hyperaktivität sowie Leistungsproblemen in der Schule.
[3][Zusatzstoffe machen hochverarbeitete Lebensmittel weicher,
aromatischer], süßer – und damit für Kinder attraktiver. Für
Lebensmittelkonzerne ist das profitabel. Für die Gesellschaft geht die
Rechnung jedoch nicht auf: Wie Unicef anführt, drohen Staaten durch die
hohen Gesundheitsausgaben wegen der mit den UPF verbundenen chronischen
Erkrankungen Kosten in Milliardenhöhe. Seit 2000 hat sich die Zahl der
Kinder mit Übergewicht nahezu verdoppelt. 2025 habe es weltweit erstmals
mehr adipöse Kinder als untergewichtige gegeben.
Die Lebensmittelbranche werde von Konzernen dominiert, die „aggressives
Marketing“ für ungesunde Ernährung betrieben, kritisiert Unicef. Die
meisten Jugendlichen sähen ständig Werbung für hochverarbeitete
Lebensmittel. „Die Lobbyarbeit der [4][Industrie untergräbt häufig
strengere Regulierungsmaßnahmen], indem sie diese als Bedrohung für das
Wirtschaftswachstum darstellt“, schreibt das Kinderhilfswerk. Regierungen
würden die Branche deshalb nicht ausreichend regulieren.
3 Dec 2025
## LINKS
[1] https://knowledge.unicef.org/resource/ultra-processed-foods-and-children-st…
[2] https://www.thelancet.com/series-do/ultra-processed-food
[3] /Hochverarbeitete-Lebensmittel/!5614296
[4] /Versteckte-Kosten-der-Ernaehrung/!6082222
## AUTOREN
Marco Fründt
## TAGS
Unicef
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