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# taz.de -- Gender Pay Gap: Frauen bekommen seltener Weihnachtsgeld als Männer
> Rund die Hälfte der Beschäftigten in Deutschland bekommt Weihnachtsgeld,
> zeigt eine Umfrage. Dabei ist die Tarifbindung des Arbeitgebers
> entscheidend.
Bild: Warnstreik für Weihnachtsgeld: Gebäudereinigerinnen bei Thyssen Kruppam…
epd | Über die Zahlung von Weihnachtsgeld können sich laut einer Befragung
des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) rund die
Hälfte der Beschäftigten in Deutschland freuen. Rund 51 Prozent bekommen,
in der Regel meist im November, die Sonderzahlung zusätzlich zum regulären
Gehalt überwiesen, erklärte das WSI der gewerkschaftsnahen
Hans-Böckler-Stiftung am Mittwoch in Düsseldorf.
Die Berechnungen zur Häufigkeit von Weihnachtsgeld beruhen auf den Angaben
von 58.119 Beschäftigten mit mehr als einem Jahr Berufserfahrung, die
zwischen dem 1. Oktober 2024 und dem 30. September 2025 an einer
Online-Erhebung des WSI-Portals Lohnspiegel.de teilgenommen haben. Die
Umfrage ist nicht repräsentativ, wie das WSI erläuterte. Sie erlaube aber
aufgrund der hohen Fallzahlen detaillierte Einblicke in die Arbeitswelt.
Einige Arbeitgeber zahlten demnach freiwillig Weihnachtsgeld, hieß es.
Einen rechtlich verbindlichen Anspruch hingegen sichere eine entsprechende
Vereinbarung im [1][Tarifvertrag], erläuterten die Arbeitsmarktexperten.
Deshalb mache es einen großen Unterschied, ob der Arbeitgeber nach
Tarifvertrag zahle oder nicht. Die Auswertung der Online-Befragung zeige,
dass mehr als drei Viertel der Beschäftigten (77 Prozent) in Betrieben mit
Tarifvertrag Weihnachtsgeld erhalten, ohne Tarifvertrag seien es mit 41
Prozent deutlich weniger.
Die Umfrage zeige außerdem, dass [2][Männer] (54 Prozent) etwas häufiger
als [3][Frauen] (48 Prozent) Weihnachtsgeld ausgezahlt bekommen und
Beschäftigte in Westdeutschland (53 Prozent) bessere Aussichten auf den
Bonus haben als jene in Ostdeutschland (41 Prozent). Auch zwischen
Beschäftigten mit einem unbefristeten Vertrag (52 Prozent) und einem
befristeten Vertrag (48 Prozent) gebe es Unterschiede, ebenso zwischen
Beschäftigten in Vollzeit (53 Prozent) und in Teilzeit (46 Prozent). Der
entscheidende Faktor bleibe aber die Tarifbindung des Arbeitgebers.
## Höhe variiert unter den Branchen
Die Höhe des tariflichen Weihnachtsgelds, das in den meisten Fällen
prozentual vom Monatsgehalt berechnet wird, variiert zwischen den Branchen.
Ein 13. Monatsentgelt im Sinne einer Sonderzahlung von 100 Prozent eines
Monatsentgeltes erhalten dem WSI zufolge etwa die Beschäftigten in der
chemischen Industrie, in Teilen der Energiewirtschaft, bei der Deutschen
Bahn AG und im privaten Bankgewerbe.
In der Eisen- und Stahlindustrie werden sogar 110 Prozent eines
Monatsentgeltes gezahlt, wobei hier Weihnachts- und Urlaubsgeld zu einer
Jahressonderzahlung zusammengelegt wurden. Auch im öffentlichen Dienst gibt
es eine einheitliche Jahressonderzahlung. Sie beträgt bei den kommunalen
Arbeitgebern je nach Vergütungsgruppe zwischen 52 und 85 Prozent des
Monatsentgeltes.
5 Nov 2025
## LINKS
[1] /Tariftreuegesetz-im-Bundestag/!6118973
[2] /Maenner-und-Einsamkeit-in-der-Grossstadt/!6122372
[3] /Gehaltsnachteile-von-Muettern/!6123965
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