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# taz.de -- Riesige CO2-Emissionen: Superreiche für mehr CO₂ verantwortlich …
> Die reichsten Menschen stoßen viel mehr CO₂ aus als die ärmere Hälfte der
> Weltbevölkerung, sagt ein neuer Oxfam-Bericht. Das liegt auch an ihren
> Vermögen und Aktienportfolios.
Bild: Elon Musk gilt als der reichste Mann der Welt: Superreiche schaden dem Kl…
taz | Der CO₂-Ausstoß der reichsten Menschen sprengt das verbleibende
CO₂-Budget, um das 1,5-Grad-Ziel einzuhalten, das im Pariser Klimaabkommen
vereinbart wurde: Würden alle so viel CO₂ emittieren wie das am besten
verdienende Hundertstel der Weltbevölkerung, wäre das Budget innerhalb von
drei Monaten aufgebraucht. Das geht aus einem Bericht der
Entwicklungsorganisation Oxfam hervor, der am Dienstag veröffentlicht
wurde.
2023 waren demnach die reichsten 10 Prozent der Weltbevölkerung für fast
die Hälfte der globalen CO₂-Emissionen verantwortlich. [1][Die ärmere
Hälfte] habe dagegen nur 8 Prozent der Emissionen verursacht.
In Deutschland sind die Unterschiede laut Oxfam zwar auch groß, aber
weniger extrem: Hier sind die mittleren 40 Prozent der Einkommen für etwa
42 Prozent der CO₂-Emissionen verantwortlich, das reichste Zehntel für 28
Prozent und die ärmere Hälfte der Bevölkerung für 30 Prozent.
Pro Kopf emittieren die Superreichen aber deutlich mehr: 2022 war ein
Mitglied des am besten verdienenden Tausendstels für 307 Tonnen CO₂
verantwortlich, jemand mit einem unterdurchschnittlichen Einkommen für nur
5,9 Tonnen CO₂. Ein 1,5-Grad-konformer Pro-Kopf-Ausstoß liegt bei etwa zwei
Tonnen pro Kopf.
## Milliardär*innen schaden dem Klima durch ihre Investitionen
Für ihre Berechnungen haben die Berichtsautor*innen bereits erhobene
Daten für den Zusammenhang zwischen Einkommen und Emissionen je nach Land
zusammengefasst. Um nicht nur Einkommen zu untersuchen, sondern auch
Vermögen miteinzubeziehen, haben sie außerdem die Unternehmensbeteiligungen
von 308 Milliardär*innen untersucht. Sie landeten auf der Oxfam-Liste,
wenn sie eine Firma leiteten oder mindestens zehn Prozent Aktien [2][an
einem Unternehmen hielten] und diese Informationen öffentlich zugänglich
waren.
Das Ergebnis: Durch ihre Investitionsentscheidungen waren diese
Milliardär*innen 2024 für 586 Millionen Tonnen CO₂ verantwortlich –
mehr, als 118 Staaten zusammen ausstoßen. Einige dieser
Milliardär*innen nutzten ihre Vermögen obendrein dafür, [3][für
Fossile zu lobbyieren] und Desinformation zu verbreiten. Der französische
Milliardär Vincent Bolloré habe zum Beispiel den französischen
Fernsehsender CNews gekauft, [4][der seitdem Falschinformationen zum
Klimawandel verbreite].
Oxfam fordert daher, hohe Einkommen und Vermögen weltweit stärker zu
besteuern. Überdies müssten Parteispenden unterbunden und fossile
Unternehmen von Klimakonferenzen ausgeschlossen werden.
29 Oct 2025
## LINKS
[1] /UN-Bericht-zu-Klimaanpassung/!6122285
[2] /Verschaerfte-Extremtemperaturen/!6109373
[3] /Klimakrise-in-Bruessel/!6122951
[4] https://www.euronews.com/green/2024/07/12/frances-cnews-fined-for-broadcast…
## AUTOREN
Jonas Waack
## TAGS
Schwerpunkt Klimawandel
Soziale Gerechtigkeit
Superreiche
Vermögenssteuer
Verteilungsgerechtigkeit
Social-Auswahl
klimataz
UN-Klimakonferenz in Belém 2025
Schwerpunkt Klimawandel
Greenwashing
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