| # taz.de -- Regierung fördert Elektromobilität: Kein Zuschuss für Spitzenver… | |
| > Die schwarz-rote Koalition führt die Förderung für E-Autos wieder ein. | |
| > Doch die Debatte über das Zulassungs-Aus für neue Verbrenner ab 2035 hält | |
| > an. | |
| Bild: Wenn nicht bald viel mehr E-Autos statt Verbrenner in Deutschland fahren,… | |
| Berlin taz | Die [1][staatliche E-Autoförderung] kommt im kommenden Jahr | |
| zurück. Darauf verständigte sich der Koalitionsausschuss von Union und SPD | |
| in der Nacht zu Donnerstag. Die Förderung sei für Bezieher:innen | |
| kleiner und mittlerer Einkommen vorgesehen, sagte Bundeskanzler Friedrich | |
| Merz (CDU) am Donnerstag in Berlin. | |
| Für die Zuschüsse sollen von 2026 bis 2029 Mittel des EU-Klimasozialfonds | |
| und 3 Milliarden Euro aus dem Klima- und Transformationsfonds (KTF) | |
| fließen. Der KTF ist ein Nebenhaushalt der Bundesregierung, mit dem | |
| Projekte für den klimagerechten Umbau finanziert werden. Die | |
| Ampel-Regierung hatte den sogenannten Umweltbonus [2][für den Kauf von | |
| E-Autos Ende 2023] abgeschafft. Der seinerzeit schon schwache E-Auto-Absatz | |
| in Deutschland war daraufhin drastisch eingebrochen. Wie die neue Förderung | |
| konkret aussehen soll, ist noch offen. Die deutsche Autoindustrie solle von | |
| dem Programm profitieren, sagte Bundesfinanzminister Lars Klingbeil (SPD) | |
| nur zu den Details. | |
| Der Koalitionsausschuss befasste sich neben den Themen Bürgergeld und Rente | |
| (siehe Seite 4) auch mit Fragen der Finanzierung der Verkehrsinfrastruktur. | |
| In den Straßenbau sollen bis 2029 zusätzlich 3 Milliarden Euro fließen. | |
| Dafür werden Mittel aus dem KTF umgewidmet, die ursprünglich für die | |
| Mikroelektronik vorgesehen waren. Verkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) | |
| hatte vor kurzem weitere 15 Milliarden Euro für den Straßenbau gefordert | |
| und mit dem Stopp von Projekten gedroht. Das ist vom Tisch. „Alles was | |
| baureif ist, wird auch gebaut“, heißt es im Beschluss des | |
| Koalitionsausschusses. | |
| Außerdem wollen Union und SPD privates Kapital für die | |
| Verkehrsinfrastruktur mobilisieren. Dazu wollen sie unter anderem auf | |
| Öffentlich-Private Partnerschaften (ÖPP) setzen. Bei solchen Projekten | |
| arbeiten der Staat und private Kapitalgeber zusammen. Sie sind umstritten, | |
| weil Kapitalgeber Renditen erwirtschaften wollen, was die Projekte | |
| verteuert. | |
| ## Weiter Diskussion über Verbrenner-Aus | |
| Auf eine gemeinsame Position zum geplanten Zulassungsstopp von Autos mit | |
| Benzin- oder Dieselmotor konnte sich der Koalitionsausschuss nicht einigen. | |
| Derzeit sieht die EU vor, dass neue Verbrenner-Autos ab 2035 nicht mehr | |
| zugelassen werden. Manager.innen der deutschen Autohersteller fordern eine | |
| Aufweichung. Sie argumentieren mit der schwierigen Lage der Branche. | |
| [3][Die Union will sich auf EU-Ebene für ein Aufweichen des | |
| Zulassungsstopps ab 2025 einsetzen]. Die SPD ist dagegen. Offenbar sind | |
| beide Seite aber nahe an einem Kompromiss. Die Beteiligten seien „in der | |
| Debatte schon sehr weit gekommen“, sagte Klingbeil. „Für uns steht vorne, | |
| dass wir einen starken Automobilsektor wollen.“ In der SPD gibt es | |
| unterschiedliche Auffassungen zu einem strikten Zulassungs-Aus von | |
| Verbrennern ab 2035. Bundesumweltminister Carsten Schneider lehnt die | |
| Aufweichung ab. Der niedersächsische Ministerpräsident Olaf Lies dagegen | |
| befürwortet eine Lockerung. | |
| Am Donnerstagmittag berieten Vertreter:innen der Autoindustrie mit der | |
| Bundesregierung über mögliche Hilfen für die kriselnde Branche. Die | |
| Präsidentin des Verbands der Automobilhersteller, Hildegard Müller, zeigte | |
| sich im Anschluss mit Blick auf die angekündigte E-Auto-Förderung eher | |
| skeptisch. IG-Metall-Chefin Christiane Benner dagegen begrüßte die gezielte | |
| Förderung. Gerade Zuschüsse für Bezieher:innen von kleinen und | |
| mittleren Einkommen könnten dazu führen, „dass wir den Hochlauf der | |
| Elektromobilität bekommen“. | |
| 9 Oct 2025 | |
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| ## AUTOREN | |
| Anja Krüger | |
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| 2035. |