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# taz.de -- Neue Musik aus Berlin: Anziehendes Gegengift
> Das Magnetic Ghost Orchestra legt sein neues Album „Holding On To Wonder“
> vor – eine vergnüglich schroffe Mischung aus Jazz, Soul und Indietronic.
Bild: Erstaunliche Mischung: Das Magnetic Ghost Orchestra
Das Singen im Chor ist wieder en vogue – es gilt als Antidot gegen
Vereinzelung. Kurzum: Es macht glücklich. Gleiches könnte auch für das
Musizieren im Orchester oder einer Bigband gelten – und doch eilt solchen
Ensembles ein angestaubtes Image voraus. Dabei gibt es gerade in dieser
Stadt diverse Gegenbeispiele, die für einen avancierten bis
avantgardistischen Sound stehen: vom Andromeda Mega Express Orchestra bis
zum Splitterorchester. Dem Spirit einer Bigband am nächsten kommt Moritz
Sembritzkis Magnetic Ghost Orchestra. Mit mit [1][„Holding On To Wonder“]
ist der Band ein Album gelungen, das tatsächlich – getreu dem Titel – zum
Staunen auffordert.
Die Songs irrlichtern aufs Vergnüglichste zwischen sprödem Gegenwarts-Jazz
und verspielter Indietronic, während sich schroffe Kratzigkeit an
schwelgerischem Soul a la Minnie Riperton reibt. Trotz der fast
musicalhaften Anmutung des Sounds hat das Ensemble eine doppelbödige
Wundertüte gepackt, in der reichlich Unerwartetes steckt.
Schließlich geht es in den Songs darum, unterschiedliche, oft
widerstreitende Gefühlslagen zu illustrieren. Die Rahmenhandlung, von der
Librettistin Alexia Penigue in einen gesungenen Text verwandelt, erzählt
vom Austausch zwischen einer jungen Schriftstellerin und einer ältere
Malerin – und den Freuden und Fallstricken, die mit kreativer Arbeit
einhergehen: Wie man seinen „Sweet Spot“ findet. Aber auch, wie man mit
Neid umgeht.
Die munter mäandernden Tracks sind klanggewordenes Plädoyer fürs
menschliche Kunstschaffen – mit all dem Stolpersteinen, die damit
einhergehen.
30 Sep 2025
## LINKS
[1] https://magneticghostorchestra.bandcamp.com/album/holding-on-to-wonder
## AUTOREN
Stephanie Grimm
## TAGS
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Jazz
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