| # taz.de -- Konzertempfehlungen für Berlin: Dialog und viele Stimmen | |
| > Zweierlei Jazzfestivals stehen in dieser Woche auf dem Programm. Und das | |
| > Gedenken an einen englischen Polyphoniker. | |
| Bild: Das Phantasm Viol Consort widmet sich der Polyphonie Englands | |
| Seit 10 Jahren bündelt das Musikerkollektiv und Label Trouble in the East | |
| verschiedenste Kräfte des Avantgardejazz in Berlin. Den Namen wählte man | |
| als spielerischen Hinweis auf dessen Entstehung im Osten Berlins und als | |
| Hommage an das Vorbild Ornette Coleman, der auch das Stück „Trouble in the | |
| East“ schrieb. | |
| Zum Jubiläum gibt es ein viertägiges Festival im Panda Platforma. Den | |
| Auftakt macht am Freitag einer der Gründer, der Posaunist Gerhard Gschlößl, | |
| im Trio mit der klassisch ausgebildeten Cellistin Julia Biłat und dem | |
| Schlagzeuger Steve Heather. Apropos Osten: Einer der Pianisten, die in der | |
| DDR den Free Jazz voranbrachten, ist Ulrich Gumpert, der am Eröffnungsabend | |
| ein Solokonzert spielt. Und die Möglichkeiten des Dialogs ganz ohne | |
| Rhythmusgruppe loten die Saxofonisten Camila Nebbia und Otis Sandsjö im Duo | |
| aus ([1][Panda Platforma], 10., 11., 17. + 18. 10., 20.30 Uhr, 18/12 Euro). | |
| Während das eine Festival beginnt, geht ein anderes am Freitag zu Ende. | |
| Ebenfalls im Zeichen des Dialogs steht das Piano Duo Festival im Kühlspot | |
| Social Club. Zwei Generationen von Pianisten teilen sich den | |
| Abschlussabend. | |
| So treten zunächst die Festivalorganisatoren Isabel Anders und Marc | |
| Schmolling in einen offenen Austausch. Danach spielt ein Duo, das auf lange | |
| Partnerschaft zurückblicken kann, Aki Takase und Alexander von | |
| Schlippenbach. Letzterer gehörte zudem zu den Free-Jazz-Pionieren in der | |
| Bundesrepublik ([2][Kühlspot Social Club], 10. 10., 20.30 Uhr). | |
| Viele Stimmen kommen dann am Sonntag in den „[3][Polyphonischen | |
| Begegnungen]“ in der Kirche St. Elisabeth zusammen. Das Phantasm Viol | |
| Consort widmet sich an Gamben aller Arten einem Meister der Polyphonie | |
| Englands, dem vor 400 Jahren gestorbenen Komponisten Orlando Gibbons. | |
| Kennt man hierzulande nicht so, doch man kann sich auf das Urteil eines | |
| Fans verlassen: Der Pianist Glenn Gould sagte, Gibbons Musik habe ihn mehr | |
| bewegt „als jedes andere Klangerlebnis“ (St. Elisabeth, 12. 10., 17 Uhr, | |
| 25/15 Euro). | |
| 9 Oct 2025 | |
| ## LINKS | |
| [1] https://panda-platforma.berlin/ | |
| [2] https://field-notes.berlin/ressourcen/szene/kuehlspot-social-club | |
| [3] https://www.elisabeth.berlin/de/kulturkalender/konzertreihe-polyphonische-b… | |
| ## AUTOREN | |
| Tim Caspar Boehme | |
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