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# taz.de -- Neue Musik aus Berlin: Neue Saiten aufschlagen
> Meinrad Kneer und Albert van Veenendaal haben mit „The Munderkingen
> Sessions“ ein verspieltes Album mit Neigung zur Klangforschung
> veröffentlicht.
Bild: Bassist Meinrad Kneer
Wo liegt Munderkingen? Für den Moment soll die Antwort auf diese Frage
nicht so wichtig sein. Entscheidender ist, wie die Musik klingt, die dort
entsteht. Zum zweiten Mal schon haben sich der in Berlin lebende Bassist
Meinrad Kneer und der niederländische Pianist Albert van Veenendaal
zusammengefunden, um unter dem Titel „[1][The Munderkingen Sessions]“
freien Improvisationen sehr freier Natur nachzugehen.
Ein nervös schwirrender gestrichener Kontrabass, ein leicht verträumt den
Basstönen nachsöhnendes Klavier, damit geht es los im Stück „Oscar & Willi
in Heaven“. Von da geht die gemeinsame musikalische Erkundung von
Munderkingen in alle möglichen Richtungen weiter.
Kneer zupft wahlweise sonor oder lässt seinen Bogen nervöse Flageoletttöne
hervorbringen, van Veenendaal bearbeitet die Saiten seines Instruments
währenddessen nicht allein auf dem Tastenweg mit den Fingern, sondern
präpariert das Klavier mit allerlei Objekten, die scheppern, schnarren oder
sonstwie für abweichende Obertöne sorgen.
Die Begegnung hat bei aller Neigung zur angewandten Klangforschung etwas
konzentriert Verspieltes. Man kann das Ergebnis sogar schön nennen, wobei
diese Schönheit sich eben nur bedingt in klassischen Konsonanzen und
herkömmlich „sauber“ gespielten Tönen niederschlägt.
Gelegentlichen Wohlklang schließt das jedoch nicht aus. Aufgenommen wurde
das alles übrigens in Amsterdam. Und Munderkingen? So heißt der Geburtsort
Meinrad Kneers in Baden-Württemberg.
13 Sep 2025
## LINKS
[1] https://meinradkneer.bandcamp.com/album/the-munderkingen-sessions-part-2
## AUTOREN
Tim Caspar Boehme
## TAGS
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Kolumne Berlinmusik
Jazz
Berliner KünstlerInnen
Experimentelle Musik
Schwerpunkt Filmfestspiele Venedig
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