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# taz.de -- Ukraine-Gipfel in Washington: Trump will Treffen zwischen Selenskyj…
> Die Gespräche zwischen Trump, Selenskyj und den europäischen
> Politiker:innen waren harmonisch. Treffen mit Putin soll folgen.
> Merz pocht auf Waffenstillstand.
Bild: Das Gespräch in großer Runde: Trump im Weißen Haus mit Rutte, Starmer,…
Washington taz | Nach dem Gipfeltreffen im Weißen Haus hat sich Friedrich
Merz optimistisch gezeigt. Die Erwartungen seien übertroffen worden, sagt
der Bundeskanzler, der als Teil einer europäischen Delegation zur
Unterstützung des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj am Montag
nach Washington gereist war. Beim Treffen mit Präsident Donald Trump in der
US-Hauptstadt ging es darum, die Kriterien für ein mögliches Ende des
Konflikts zwischen Russland und der Ukraine näher zu erörtern.
Das wohl wichtigste Ergebnis: Putin und Selenskyj haben sich grundsätzlich
zu einem Zweiertreffen bereit erklärt. Trump schrieb dazu in seinem
Onlinedienst Truth Social, er habe bereits mit Putin telefoniert und
bereite ein bilaterales Treffen vor. Selenskyj bestätigte, dass er dazu
bereit sei.
Nach Angaben von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) könnte die Begegnung
„innerhalb der nächsten zwei Wochen“ stattfinden.
Auf das Treffen zwischen Selenskyj und Putin soll ein Dreiergipfel mit
Trump folgen. Dabei soll es dann um die genauen Bedingungen eines
Friedensschlusses zwischen den beiden Ländern gehen. Auch hier sind Ort und
Datum unklar.
[1][Das Gipfeltreffen in Washington] erfolgte nur wenige Tage nachdem sich
[2][Trump mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin in Alaska zu
bilateralen Gesprächen getroffen] hatte. Wie schon beim Treffen mit Putin
am Freitag gab es auch am Montag vorerst kein Abkommen, das das
Blutvergießen in der Ukraine beenden würde. Dennoch versprühten die
Teilnehmer im Anschluss Optimismus.
## Trump ist glücklich
Trump bezeichnete das Treffen als einen „sehr guten ersten Schritt“. Die
Perspektive eines möglichen Friedens zwischen Russland und der Ukraine
mache alle „sehr glücklich“, schrieb der 79-jährige Republikaner in einem
Post auf Truth Social nach dem Treffen.
„Meine Erwartungen sind übertroffen worden“, sagte Merz bei einer
Pressekonferenz. Er erklärte, dass er im Vorfeld durchaus daran gezweifelt
habe, ob der Besuch in Washington zu konstruktiven Gesprächen führen würde.
Merz spielte damit vermutlich auf Selenskyjs letzten Besuch in der
US-Hauptstadt an. Damals hatte sich der ukrainische Staatschef [3][auf
einen verbalen Schlagabtausch mit Trump] eingelassen.
Auch die neue Runde in Washington hatte am Montag mit einem Zweiertreffen
zwischen Selenskyj und Trump begonnen – bevor Macron, Starmer, Merz und
weitere europäische Spitzenpolitiker dazukamen. Neben Selenskyj und Merz
waren auch der französische Präsident Emmanuel Macron, die italienische
Premierministerin Giorgia Meloni, der britische Premierminister Keir
Starmer und der finnische Präsident Alexander Stubb im Weißen Haus zu Gast.
Hinzu kamen EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und
Nato-Generalsekretär Mark Rutte.
Das Vieraugengespräch verlief diesmal offensichtlich weitaus harmonischer.
Es sei das vielleicht beste Gespräch gewesen, das die beiden
Regierungschefs jemals hatten, sagte Selenskyj später.
## Diskussion über Sicherheitsgarantien
Zu den wichtigsten Punkten der Tagesordnung gehörte die Diskussion
bezüglich möglicher Sicherheitsgarantien für die Ukraine. „Um Russland zu
stoppen, brauchen wir die Unterstützung amerikanischer und europäischer
Partner“, erklärte Selenskyj.
„Diese Garantien würden von den verschiedenen europäischen Ländern in
Abstimmung mit den Vereinigten Staaten von Amerika bereitgestellt“,
erklärte Trump.
Sicherheitsgarantien sollen die Ukraine nach einem möglichen
Waffenstillstand vor künftigen Angriffen Russlands schützen. Wie das
konkret aussehen wird, darüber muss noch verhandelt werden. Merz schloss
nicht aus, dass Deutschland im Fall der Fälle auch Soldaten zur
Friedenssicherung in die Ukraine entsenden könnte. Doch bis dahin sei es
noch ein weiter Weg.
Der US-Sonderbeauftragte Steve Witkoff hatte am Sonntag verkündet, dass die
USA und Europa in Anlehnung an Nato-Artikel 5 im Fall eines Angriffs auf
die Ukraine dieser zur Seite stehen würden. Im Gegenzug müsste die Ukraine
auf einen Nato-Beitritt verzichten. Etwas, dass Putin seit Langem fordert.
Ein Streitpunkt bleibt die Frage, ob es vor einem Friedensabkommen zu einem
Waffenstillstand kommen muss. Trump hatte nach seinem Gespräch mit Putin in
Alaska verkündet, dass ein Waffenstillstand nicht nötig sei. Dem
widersprach Merz in Washington. „Eine echte Verhandlung kann es nur auf
einem Gipfel geben, an dem die Ukraine selbst auch teilnimmt. Ein solcher
Gipfel ist nur denkbar, wenn die Waffen schweigen“, sagte der
Bundeskanzler.
„Wir werden mit der Ukraine zusammenarbeiten, wir werden mit allen
zusammenarbeiten, und wir werden dafür sorgen, dass der Frieden, wenn es
ihn gibt, auch langfristig bestehen bleibt“, sagte der US-Präsident.
Über mögliche Gebietsabtretungen, wie sie von russischer Seite gefordert
werden, wurde während der knapp fünfstündigen Gespräche nicht diskutiert.
Russland kontrolliert aktuell knapp 20 Prozent der Ukraine.
19 Aug 2025
## LINKS
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## AUTOREN
Hansjürgen Mai
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