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# taz.de -- Israel-Resolution von Genozidforschern: Es ist ein Völkermord. Wo …
> Israels Auslöschung von Gaza muss Konsequenzen haben, sagen
> Genozidforscher. Nicht nur Staaten müssen handeln, sondern auch die
> Zivilgesellschaft.
Bild: Zwei der vier Brüder wurden bei einem israelischen Angriff in Deir al-Ba…
Israel begeht einen Völkermord in Gaza. Zu diesem Schluss kommt die
weltweit führende Organisation von Genozidforschern. Damit bestätigen sie,
wovor einige seit Oktober 2023 gewarnt haben und was heute viele Experten
als erwiesen sehen: Israels Krieg in Gaza richtet sich nicht nur gegen die
Hamas. Er ist vielmehr darauf angelegt, die Lebensgrundlagen der
Palästinenser in Gaza zu vernichten und ihre Gesellschaft zu zerstören.
Doch die Resolution richtet sich nicht nur an Israel. Auch in Deutschland
sollte man sie genau studieren. So erinnert die International Association
of Genocide Scholars daran, dass Deutschland im Völkermordverfahren gegen
Myanmar am Internationalen Strafgerichtshof eine Erklärung
mitunterzeichnete. Diese besagt, dass es als [1][Indikator für eine
Genozidabsicht] zu werten sei, wenn sich Angriffe gezielt gegen Kinder
richten. Angesichts von 50.000 getöteten und verletzten Kindern sehen die
Forscher diesen Tatbestand in Gaza erfüllt.
Sie hätten anfügen können, dass die israelische Aushungerungstaktik
besonders die Jüngsten in ihrer Entwicklung gefährdet oder dass Ärzte
berichten, wie die IDF immer wieder [2][gezielt auf Kinder schießt].
Ferner appellieren die Wissenschaftler an alle Staaten, ihren Pflichten
nach der Genozidkonvention nachzukommen. Und die ist – daran kann man in
Berlin nicht oft genug erinnern – kein höflicher Ratschlag, sondern
rechtlich bindend. Die Konvention verpflichtet auch den Unterzeichnerstaat
Deutschland, alles zu tun, um einen [3][Völkermord zu verhindern oder zu
bestrafen]. Von der Bundesregierung aber kommt kaum etwas.
## Appell auch an die Zivilgesellschaft
Doch nicht nur Regierungen sind in der Pflicht. So pochen die Forscher auch
auf die Verantwortung der Zivilgesellschaft, ihre Staaten zum Handeln zu
bewegen. Das ist nichts anderes als ein nett umschriebener Aufruf zum
zivilen Ungehorsam. Und den braucht es, von der Massendemo zum Streik.
Wer von Beihelfern regiert wird, kann sich etwa ein Beispiel nehmen an
jenen belgischen Gewerkschaften, die schon Ende Oktober 2023 ihre Arbeiter
dazu aufriefen, Waffenlieferungen nach Israel zu blockieren. Ein Gericht
gab ihnen kürzlich recht und verbot jeglichen Transport von Militärgütern
nach Israel durch belgische Häfen.
In Den Haag protestierten im Juni über 100.000 Menschen für ein Ende des
Genozids. Hochgerechnet auf die hiesige Bevölkerung entspräche das einer
Demo mit 500.000 Menschen.
Laut Umfragen sind die Deutschen überwiegend gegen Israels Krieg. Aber
offenbar nicht so sehr, als dass sie deshalb das Bedürfnis verspürten, sich
zu regen. Kommt da noch etwas, jenseits der Lethargie?
2 Sep 2025
## LINKS
[1] /Krieg-im-Gazastreifen/!6101568
[2] https://www.theguardian.com/world/2024/apr/02/gaza-palestinian-children-kil…
[3] /Besuch-von-Wadephul-in-Israel/!6101740
## AUTOREN
Leon Holly
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