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# taz.de -- Polizei-Razzia bei der Weser-Ems-Aktion: Nur ein Knoten im Nazi-Net…
> Eine Razzia bei fünf Mitgliedern der Weser-Ems-Aktion förderte Waffen und
> Propagandamaterial zu Tage. Kurz danach gab es wieder rechte
> Schmierereien.
Bild: Das Motto „Ruhm und Ehre“ verbreiten Neonazis auch auf ihren T-Shirts…
Vor einer Woche hat die Bremer Polizei bei der Weser-Ems-Aktion (WA)
zugeschlagen. Im Zuge einer Razzia bei fünf Aktionsmitgliedern im Alter von
19 bis 30 Jahren stellte sie Messer, Macheten, Dolche, Schlagringe,
Teleskopschlagstöcke und Propagandamaterial sicher.
„Mein Kampf“ von Adolf Hitler und Hakenkreuzfahnen fand die Polizei dabei
ebenso wie Sturmhauben in Schwarz und Schwarz-Rot-Gold. Sie nahm auch das
Heft Ein Fähnlein mit, dass der rechtsextreme Hooligan Hendrick Ostendorf
verantwortet. Der Bremer war auch in der NPD aktiv.
Wes Geistes Kind die Weser-Ems-Aktion ist, zeigt sich auf dem
[1][Social-Media-Kanal Telegram]. Die dort aktive Aktionsgruppe mit mehr
als 150 Abonnent*innen postet Aufrufe und Aktionen der [2][Jungen
Nationalisten] (JN), der Jugendorganisation von Die Heimat – ehemals NPD.
Zwei Dauerthemen der WA im Telegram-Chat sind die [3][Proteste der JN gegen
Christopher-Street-Day(CSD)-Demonstrationen] unter dem Slogan „Unser Stadt
bleibt Hetero!“ und gegen die NS-Erinnerungskultur mit der Parole „Schluss
mit den Geschichtslügen und antideutscher Propaganda“.
Gegründet haben die Weser-Ems-Aktion Marvin D. und Enrico A. Beide sind mit
den Schriftzügen Ruhm und Ehre tätowiert und wohnten bis vor kurzem in
einer Wohngemeinschaft in Kirchlinteln nahe Verden an der Aller. Die
Rechtsextremen tauchen seit Jahren bei Demonstrationen von Die Heimat auf.
Marvin D. saß wegen zweier Raubüberfälle im Gefängnis. Nach Angaben des
Portals Endstation rechts begann er nach der Haft, das Netzwerk aufzubauen.
## White-Power-Gruß vor Parteizentrale der Grünen
Die WA ist auch mit „Verden verteidigt“ verbunden. Am 19. Dezember war auf
dem Partner-Kanal zu lesen: „Mit den Jungs haben wir schon einiges
vollbracht und es wird weiterhin neues entstehen“ (Fehler im Original).
Ihre Botschaft: „We hate Antifa“ und „Lasst Euch nicht unterkriegen von d…
Linken Terror“.
Im selben Monat liefen WA-Mitglieder bei einem Aufmarsch in Bremen mit. Ein
Video zeigt, wie fünf bis sechs Personen zu dem Grundstück des linken
Kulturzentrums Sielwallhaus in der Nähe des Sielwalls zogen. Einzelne
nahmen Banner mit politischen Botschaften ab. Andere sicherten auf der
Straße die Aktion oder filmten den Angriff. Im Anschluss posierten sie mit
den Bannern vor der Grünen-Zentrale am Wall und zeigten den
White-Power-Gruß.
Die jüngste Razzia in Bremen scheint das Netzwerk der selbsternannten
Jungen Nationalisten kaum eingeschüchtert zu haben. Wenige Tage danach, in
der Nacht zum 23. August, wurden an der Schule in Oberneuland einschlägige
Szeneparolen und – symbole mit Farbe angebracht – vom Hakenkreuz bis zu dem
Spruch „Heil Hitler“. In derselben Nacht wurden die Botschaften auch an die
Fassaden mehrerer Schulgebäude an der Werner-Siemens-Straße und der
Curiestraße sowie ein Spielhaus geschrieben, wie die Polizei mitteilte.
Hinweis der Redaktion: In einer früheren Version des Textes stand, dass die
Transparente im linken Kulturzentrum „Lagerhaus“ abgenommen und entwendet
wurden. Das ist falsch, es handelte sich um das Sielwallhaus. Wir haben die
entsprechende Stelle geändert.
6 Sep 2025
## LINKS
[1] /Neonazi-Subkultur-im-Netz/!6079241
[2] /Neonaziszene-in-Ostberlin/!6106603
[3] /Angriffe-auf-CSDs-/!6092611
## AUTOREN
Andreas Speit
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Kolumne Der rechte Rand
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