Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Kosten für das Stromnetz: Ungelenke Umverteilung
> Katherina Reiche fördert Ökostrom erst und will das Geld den Erzeugern
> danach wegnehmen, um das Stromnetz zu finanzieren – ein schräges
> Vorhaben.
Bild: Die Erzeuger von Ökostrom sollen helfen das Stromnetz zu finanzieren
Der Vorschlag von Wirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) ist in
dieser Schlichtheit etwas schräg: Ökostromerzeuger stärker an Netzkosten
beteiligen. Schräg ist das Ansinnen, weil man dann den Stromerzeugern Geld
wieder wegnähme, das man ihnen zuvor aus dem Staatshaushalt als Förderung
gegeben hat.
In Zahlen: Die Steuerzahler unterstützen in diesem Jahr den Ökostrom durch
das Erneuerbare-Energien-Gesetz mit voraussichtlich 18 Milliarden Euro.
[1][Bei 300 Milliarden Kilowattstunden Ökostrom], die 2025 zu erwarten
sind, ergibt das pro Kilowattstunde eine Subvention in Höhe von rund 6
Cent.
Wenn Wirtschaftsministern Reiche nun der Ansicht ist, dass die [2][Kosten
der Energiewende] aus dem Ruder laufen, wäre es bei logischer Betrachtung
sinnvoller, an die [3][Förderung heranzugehen] – statt Fördergelder erst zu
gewähren, um diese dann von hinten durch die [4][kalte Küche wieder
einzufordern] und für den Netzausbau umzulenken.
Und doch ist es natürlich sinnvoll, das bestehende System zur Finanzierung
der [5][Stromnetze kritisch] zu hinterfragen – aber eben anders als es
Reiche tut. Heute werden die Gebühren für Verbrauchende, sogenannte
Netzentgelte, nach Kilowattstunden abgerechnet.
Das kann auf Dauer nicht so bleiben, denn es sind nicht die von Kunden über
das Jahr bezogenen oder eingespeisten Energiemengen, die hohe Kosten im
Netz erzeugen. Es sind die kurzfristigen Spitzenleistungen.
Mit dem digitalen Stromzähler „Smart Meter“ wird es hier neue Optionen
geben. Denn der moderne Zähler macht es möglich, auch eine
Leistungskomponente zu erheben. Dann bezahlt der Kunde auch ein Entgelt für
die Höchstleistung, mit der er das Netz zu irgendeinem Zeitpunkt des Jahres
belastet.
Da es dem Netz egal ist, ob man Energie bezieht oder aber einspeist, könnte
man dann an diesem Punkt auch die [6][Stromerzeuger auf sinnvolle Weise
einbeziehen]. Doch solange es die intelligenten Stromzähler kaum gibt, sind
unausgegorene Vorstöße, um Einspeiser pauschal an den Netzkosten zu
beteiligen, nicht hilfreich.
11 Sep 2025
## LINKS
[1] /Energiewende-in-Buergerinnenhand/!6109587
[2] /Negative-Strompreise/!6107639
[3] /Produktion-von-gruenem-Wasserstoff/!6106477
[4] /Gruene-gegen-Wirtschaftsministerin/!6106318
[5] /Nach-Brandanschlag-auf-Strommasten-/!6109290
[6] /Photovoltaik-schafft-Stromueberschuss/!6107637
## AUTOREN
Bernward Janzing
## TAGS
Katherina Reiche
Ökostrom
Stromanbieter
Stromnetz
Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG)
Erneuerbare Energien
Energiewende
Social-Auswahl
Katherina Reiche
Strompreis
Energiewende in Gefahr
## ARTIKEL ZUM THEMA
Neue Berater der Wirtschaftsministerin: Reiches marktradikale Experten
Die Wirtschaftsministerin beruft einen Beraterkreis. Er besteht aus
neoliberalen Ökonom*innen, die sich für weniger Sozialstaat ausgesprochen
haben.
Negative Strompreise: Noch nie so oft Elektrizität für lau wie in diesem Jahr
Schon jetzt ist klar: 2025 wird das neue Rekordjahr in Sachen „negative
Strompreise“. Bislang gab es 457 Stunden mit Tarifen unter null.
Grüne gegen Wirtschaftsministerin: Reiche soll Solarförderung nicht kappen
Die Grünen pochen auf ein „Recht auf Solar“: Die
Bundeswirtschaftsministerin dürfe Betreibern von Photovoltaikanlagen die
Förderung nicht wegnehmen.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.