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# taz.de -- Beschwerde beim Presserat: Lobbycontrol kritisiert Berichterstattun…
> Schlagzeilen des Springer-Blatts zu Geheimverträgen zwischen EU und
> Umweltverbänden hätten „einen Skandal inszeniert, wo keiner war“.
Bild: Hier wird die Zeitung produziert: der Axel-Springer-Verlag in Berlin
Berlin taz | Wegen „teils falscher, teils stark irreführenden
Berichterstattung“ über die Finanzierung von Umweltverbänden hat der Verein
[1][Lobbycontrol Beschwerde] gegen Welt und Welt am Sonntag beim Deutschen
Presserat eingelegt.
Hintergrund sind mehrere Artikel, in denen die Springer-Zeitungen
behaupteten, die EU-Kommission habe für Fördergelder an Umweltverbände
Lobbyarbeit von diesen verlangt. Damit haben die Medien aus Sicht von Lobby
Control gegen den Pressekodex zur Pflicht zur Wahrhaftigkeit, zur Sorgfalt
und zur Richtigstellung verstoßen.
Im April hatte die [2][Welt getitelt]: „EU-Kommission spannte
Umweltverbände für Lobbyarbeit ein“. Zwei Monate später veröffentlichte s…
einen [3][Artikel], aus dem hervorging, der Zeitung würden „geheime“
Verträge zwischen der Kommission und den Verbänden vorliegen. Letztere
sollten laut Welt dafür bezahlt worden seien, gegen Unternehmen zu klagen
und Kampagnen zu organisieren.
Die erhobenen Vorwürfe wurden von zahlreichen Medien, wie zum Beispiel der
[4][ARD-Tagesschau], aufgegriffen. Daraufhin wies unter anderem die [5][SZ]
darauf hin, dass sowohl die EU-Kommission als auch die Umweltverbände die
Behauptungen dementiert hätten. Die irreführende Berichterstattung habe den
betroffenen Verbänden großen Schaden zugefügt, so Lobbycontrol.
Der Verein sagt, dass weder die Verträge geheim noch die
Umweltorganisationen von der EU-Kommission beeinflusst worden seien. Sie
arbeiteten unabhängig und für einen demokratischen Ausgleich der Lobbymacht
von Unternehmen. „Die Kommission macht die Vergabe europäischer Gelder
nicht davon abhängig, ob die geförderten Organisation im Einzelnen immer
mit der Kommission übereinstimmen“, sagt Nina Katzemich von Lobbycontrol.
## Gelder für Verbände fördern Demokratie
Sie sagte zur taz, auch aus Sicht der Kommission fördere die Bereitstellung
der Gelder die Demokratie. Die Welt habe sich nach Meinung von Lobbycontrol
an der Diffamierung von Umweltverbänden beteiligt. [6][Angeführt worden sei
die Kampagne von Monika Hohlmeier (CSU).] Zudem könne sich die
Öffentlichkeit über die Existenz der Verträge auf der Webseite des
Förderprogramms der EU-Kommission transparent informieren – auch darüber,
wie viel Geld welche Organisation erhalten hätten.
Eine Sprecherin der Welt wies gegenüber der taz die „erhobenen Vorwürfe der
Irreführung und Falschberichterstattung zurück. Die journalistischen
Standards der Welt wurden im Rahmen der Recherche und Berichterstattung
eingehalten“.
Bei einem Verstoß gegen den Pressekodex kann der Deutsche Presserat gegen
die jeweilige Redaktion eine öffentliche Rüge aussprechen. Diese ist nicht
schön für das betroffene Medium, hat allerdings keine direkten juristischen
Folgen. Für die Durchsetzung von Rechtsansprüchen wie Gegendarstellung oder
Schadensersatz ist das [7][Selbstkontrollgremium der deutschen Medien]
nicht zuständig.
4 Jul 2025
## LINKS
[1] https://www.lobbycontrol.de/pressemitteilung/irrefuehrende-berichterstattun…
[2] https://www.welt.de/politik/ausland/article255855754/Eingestaendnis-in-Brue…
[3] https://www.welt.de/wirtschaft/plus256221718/Geheime-Vertraege-offengelegt-…
[4] https://www.tagesschau.de/ausland/europa/eu-kommission-bezahlung-umweltverb…
[5] https://www.sueddeutsche.de/panorama/deals-mit-aktivisten-eu-kommission-weh…
[6] https://www.lobbycontrol.de/pressemitteilung/haltlose-anschuldigungen-gegen…
[7] https://www.presserat.de/
## AUTOREN
Eva Kaiser
## TAGS
EU-Kommission
CSU
Presserat
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