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# taz.de -- Brandenburgs Ex-Innenministerin: Katrin Lange beklagt sich über de…
> Die über eine Verfassungsschutz-Affäre gestürzte Brandenburger
> SPD-Ex-Innenministerin Lange rechnet öffentlich mit den eigenen
> Genoss:innen ab.
Bild: Überall Intrigen: Genossin Lange bei ihrem Rücktritt im Mai
Cottbus/Berlin dpa/taz | Brandenburgs Ex-Innenministerin Katrin Lange (SPD)
schlägt zurück. In einem offenen Brief an den an diesem Samstag in Cottbus
stattfindenden Landesparteitag der Brandenburger SPD bezeichnet sie den
Umgang von Genoss:innen mit ihr vor ihrem Rücktritt als unerträglich.
„Es ist in Partei und Fraktion hinter meinem Rücken gegen mich intrigiert
worden“, schreibt die scheidende Vize-Landeschefin der SPD. Und beklagt
sich, dass das, was sie erlebt habe, „über das Maß des Erträglichen hinaus…
gehe. „Deshalb war mein Rücktritt als Innenministerin unausweichlich, und
deswegen kandidiere ich nicht mehr als eure stellvertretende
Landesvorsitzende.“
Lange, die vor ihrem Rücktritt noch als mögliche Nachfolgerin von
Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) galt, war im Mai über die [1][Affäre
um den damaligen Verfassungsschutzchef Jörg Müller] und die Einstufung der
Landes-AfD als gesichert rechtsextremistische Bestrebung gestürzt.
Die 53-jährige Genossin vom rechten SPD-Flügel hatte Müller zuvor
kurzerhand gefeuert, weil er sie über die Einstufung zu spät unterrichtet
habe. [2][Eine Behauptung, an der rasch Zweifel laut wurden.] Müller
erklärte damals dazu: „Ich habe mir nichts vorzuwerfen.“ Allein, es half
ihm nichts. Gleichwohl zog auch Lange nur eine Woche später den Kürzeren.
Ihre Nachfolge trat René Wilke (parteilos) an. Der vormalige
Oberbürgermeister von Frankfurt (Oder) [3][gilt als meilenweit
umgänglicher].
## Warnungen an die Genoss:innen
Schon vor ein paar Tagen hatte Lange erklärt, aktuell zwar „aus Gründen
zumeist einen Bogen um das sogenannte politische Leben“ zu machen. Zugleich
gab sie bekannt: „Was den Rest vom Schützenfest angeht, werde ich mich dazu
nach und nach und zu gegebener Zeit mal äußern.“ Das hat sie nun getan.
Von ihrer eigenen Partei fordert die innenpolitische Hardlinerin in dem
Gruß an die Genoss:innen mehr Offenheit. Der SPD sei stets
zugutegekommen, ein breites Spektrum der Wählerschaft anzusprechen mit dem
Gesicht zu den Menschen. „Ich zweifle daran, ob das heute noch so ist.“ Sie
fürchte, „wenn dieser Umgang miteinander Schule macht, dann geht die SPD
Brandenburg schweren Zeiten entgegen“.
Zugleich räumt Lange in dem Schreiben eigene Fehler ein. „Dass ich beim
Streit um die Hochstufung der AfD keine gute Figur gemacht habe, weiß ich
selber“, heißt es hier. Um sich sogleich erneut zu beklagen: „Mir ist aus
der Partei vorgeworfen worden, rechtsextreme Diskurse zu bedienen. Mir ist
von Parteifreunden die sozialdemokratische DNA bestritten worden.“ Sie
betonte: „Meine Politik entsprach eins zu eins dem Koalitionsvertrag.“
Womit sie nicht ganz Unrecht hat. Der Koalitionsvertrag mit dem BSW sieht
schließlich vor allem eines vor: deutlich mehr Abschiebungen. Dafür steht
auch Lange. Ihr Amt als Landtagsabgeordnete will sie weiter ausüben.
20 Jun 2025
## LINKS
[1] /SPD-nach-Ruecktritt-in-Brandenburg/!6085710
[2] /Hochstufung-der-AfD-Brandenburg/!6086686
[3] /Ex-Linker-Innenminister-in-Brandenburg/!6086135
## AUTOREN
Rainer Rutz
## TAGS
Verfassungsschutz
SPD-Parteitag
Brandenburg
Rechtsextremismus
Brandenburg
Dietmar Woidke
Schwerpunkt AfD
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