| # taz.de -- Konzertempfehlungen für Berlin: Kontraste feiern | |
| > Ein Klaviergipfeltreffen mit Aimard und Benjamin, eine 30 Jahre-Feier für | |
| > das Label Planet Mu und ganz viel Liebe mit Sofi Jeannin gibt es diese | |
| > Woche. | |
| Bild: Verzweigt Ambient mit Drum ‚n‘ Base: Meemo Comma | |
| Zwei Freunde, der eine spielt Klavier, der andere schreibt Musik. Der | |
| Pianist Pierre-Laurent Aimard und der Komponist George Benjamin kennen sich | |
| seit Jahrzehnten, Benjamin komponierte für Aimard 2001 das Klavierwerk | |
| „Shadowlines“. Expressiv, lyrisch, kantig, virtuos, braucht man keine Angst | |
| vor zu haben, doch ein offenes Ohr kann nicht schaden. | |
| Am Sonnabend (21. 6., 20 Uhr) führt Aimard das Stück zum ersten Mal im | |
| Pierre Boulez Saal auf, zusammen mit einem neuen vierhändigen Werk von | |
| Benjamin, der dafür mit am Flügel sitzt. Im Jahr des 100. Geburtstags des | |
| Namensgebers des Konzertsaals spielt Aimard zudem dessen Klaviersonate Nr. | |
| 1 von 1946 ([1][Pierre Boulez Saal], 21. 6., 20 Uhr, 10-55 €). | |
| Am selben Tag (21. 6., 20 Uhr) gibt es im Silent Green gleich noch ein | |
| Jubiläum zu feiern. Das britische Label Planet Mu mit Sitz in der | |
| beschaulichen Küstenstadt Broadstairs in Kent betreibt seit 30 Jahren | |
| furchtlos Sound- und Stilinnovation in Sachen elektronische Musik. Dessen | |
| Labelgründer Mike Paradinas alias µ-Ziq, mit den hektischen Beats seines | |
| Drill ‚n‘ Bass-Stils berühmt geworden, kommt zu diesem Anlass nach Berlin, | |
| gemeinsam mit drei weiteren Künstlern des Labels: Meemo Comma gehört zu den | |
| jüngeren Zugängen und ist in ruhig schwebenden Ambient-Collagen genauso zu | |
| Hause wie in rüde rumpelndem Drum ‚n‘ Bass. | |
| Auf Letzteren versteht sich auch Xylitol, bei ihr gern versetzt mit | |
| sanfteren Synthesizern. Und ein Meister solcher Kontraste ist ebenfalls | |
| Kuedo, bei dem wilde Rhythmen gern mit verspielten Melodien einhergehen. | |
| Bei Redaktionsschluss gab es sogar noch Tickets ([2][Silent Green], 21. 6., | |
| 20 Uhr, 26,64 €). | |
| Doch was wäre Musik ohne Liebe? Pardon, das mag jetzt etwas kitschig | |
| klingen. Stimmt aber. Hilft nichts. So ähnlich hat womöglich die Dirigentin | |
| Sofi Jeannin gedacht, als sie ihr Programm für ihr Debüt mit dem RIAS | |
| Kammerchor unter dem Titel „Über die Liebe“ erstellte. Zu hören ist am | |
| Freitag im Kammermusiksaal Chormusik der klassischen französischen Moderne, | |
| darunter Werke von Lili Boulanger, Francis Poulenc und Camille Saint-Saëns. | |
| Jeannin leitet dabei nicht bloß zum ersten Mal das Berliner Vokalensemble, | |
| sie ist seit 2017 überdies die erste Chefdirigentin der BBC Singers. Das | |
| macht sie zur ersten Leiterin eines klassischen BBC-Ensembles überhaupt. | |
| Ist alles mithin noch lange nicht so selbstverständlich, wie man meinen | |
| könnte (Philharmonie, [3][Kammermusiksaal], 27. 6., 20 Uhr, 25-55 €). | |
| 20 Jun 2025 | |
| ## LINKS | |
| [1] https://www.boulezsaal.de/de/event/pierre-laurent-aimard-george-benjamin-40… | |
| [2] https://www.silent-green.net/programm/detail/2025/6/21/30-years-planet-mu | |
| [3] https://www.berliner-philharmoniker.de/konzerte/kalender/56264/ | |
| ## AUTOREN | |
| Tim Caspar Boehme | |
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