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# taz.de -- Krimiserie „Dept. Q“ auf Netflix: Slow Horses für Schotten
> „Dept. Q“ ist eine Krimiserie aus dem Motiv-Baukasten: Schlecht gelaunter
> Cop, coole Polizeipsychologin, zynische Vorgesetzte. Spaß machts
> trotzdem.
Bild: Eine Versehrte aus dem Team: Leah Byrne als Detective Constable Rose Dick…
Englischer, schlecht gelaunter Detective in Schottland anstatt, wie der in
der großartigen Serie „Broadchurch“, schottischer schlecht gelaunter
Detective in England; das Modell ‚Frau(en) brutal gefangengehalten‘ kennen
wir ebenfalls, zuletzt in „[1][Heretic]“ mit Hugh Grant; ausgemusterte
Bullen machen es auch in schäbigem Büro besser als ihre regulären Kollegen
– unübertroffen „[2][Slow Horses]“.
So richtig neu ist das alles also nicht, was Netflix und Starregisseur
Scott Frank („Das Damengambit“) uns hier mit [3][„Dept. Q“] in neun Fol…
präsentieren, basierend auf der literarischen Vorlage des dänischen
Erfolgskrimiautors Jussi Adler-Olsen.
Dass es dann auch noch einen – ganz in deutscher „Tatort“-Tradition –
nebenhandelnden missratenen Stiefsohn des in Dauergrant mit seiner Umwelt
verbundenen Ermittlers Carl Morck (Matthew Goode) gibt, macht die Sache
nicht besser – zumindest nicht in der ersten Folge der Plotentwicklung.
Denn ein Krimi ist ein Krimi, wenn er einen bei der Stange hält. Und das
gelingt „Dept. Q“ dann durch einige dramaturgische Tricks doch. Der Name
steht dabei für das wirklich allerunterste Geschoss, oder Department, der
Polizeidirektion in Edinburgh, wo Morck und nach und nach eintrudelnde,
alle irgendwie versehrte Cops sich an ungeklärte Altfälle machen –
keineswegs freiwillig, sondern im leicht anrüchigen Dienst der Public
Relations für das Ansehen der Polizei.
## Moralisches Grau
Und dann gibt es auch noch die umwerfende Polizeipsychologin (Kelly
Macdonald), die sich mit Morcks Traumata auseinandersetzt – eine Sache, die
er selbst, wie sollte es anders ein, nicht leistet. Mit dem syrischen
Flüchtling Akram Salim in Morcks Diensten kommt immerhin ein bisschen
moralisches Grau in die Sache – ob er ein Opfer oder ein Folterknecht des
Assad-Regimes war, bleibt nämlich erfreulich offen.
Muss man das sehen? Nein. Die Bausteine, die hier aufgeführt wurden, konnte
und kann man interessanter und innovativer zusammensetzen – aber wohl kaum
schottischer: In dieser Hinsicht ist „Dept. Q“ auf jeden Fall ein Genuss,
vom rollenden R, über den grauen Tweed bis zum ewig bedeckten Himmel.
„Dept. Q“, neun Folgen bei Netflix
8 Jun 2025
## LINKS
[1] /Komoedie-Heretic-mit-Hugh-Grant/!6057828
[2] /Serie-Slow-Horses-bei-Apple-TV/!6032590
[3] https://www.netflix.com/tudum/articles/dept-q-release-date-cast-news
## AUTOREN
Ambros Waibel
## TAGS
Krimis
Polizei
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Comic
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