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# taz.de -- Krimi-Serie „Signora Volpe“ im ZDF: Italiens Schönheit und bri…
> Die zweite Staffel der britischen Krimi-Serie „Signora Volpe“ (ZDF,
> Sonntag 22 Uhr) punktet mit schöner italienischer Kulisse und spannender
> Mörderjagd.
Bild: Sylvia Fox (Emilia Fox) verfolgt einen Verdächtigen
Ach, das ist durchdacht. Bevor die neue Folge der zweiten Staffel von
„Signora Volpe“ beginnt, gibt es eine Zusammenfassung dessen, was in den
ersten drei spielfilmlangen Folgen, die vor einem Jahr liefen, passierte.
So ist man schnell im Bilde und weiß in etwa, wer da warum und wie
ermittelt und überhaupt. Das wünschte ich mir so tatsächlich bei etlichen
„Tatort“-Folgen, was die folgenübergreifende Rahmenhandlungen angeht. Wer
blickt denn noch durch bei den privaten Verstrickungen einzelner
Ermittler:innen?
Sylvia Fox (gespielt von Emilia Fox) [1][arbeitete für den MI6], den
britischen Auslandsgeheimdienst, hat in Cambridge Arabisch studiert und als
Expertin für den Nahen Osten dort ein Netzwerk aus Agenten aufgebaut. Einen
Streit mit dem Vorgesetzten nimmt sie zum Anlass für eine Auszeit. Ihre
Schwester lebt in Umbrien – in Panicale, einem malerischen Städtchen –, und
deren Tochter Alice hat zur Hochzeit geladen. Doch sie wird von ihrem
Bräutigam Tommaso versetzt, und da steckt ein Verbrechen dahinter. Davon
erzählt die erste Staffel, ein britischer Streaminganbieter hat sie in
Italien produziert.
Ihr Nachname Fox, zu Deutsch Fuchs, wird im Italienischen zu Volpe, und
schon ist der Serientitel erklärt. Und das trifft es gut. Denn Fox ist
schlau, ja clever und schlagkräftig – und das ist mitunter wörtlich zu
nehmen.
Signora Volpe bleibt in Italien, kauft sich ein baufälliges Häuschen,
beginnt dort ein neues Leben, damit es eine zweite Staffel geben kann, und
arbeitet als Detektivin. Als ehemalige Topagentin liegt das nahe.
## Unverfängliche Klischees und schöne Kulissen
Und schon sind wir mittendrin im neuen Fall, der „Ehrenschuld“ heißt. Die
Folge beginnt unverfänglich mit ein paar Klischees und macht vielleicht
deshalb schon mal gute Laune: viel Licht und Sonne, heitere Klänge, schöne
alte Häuser, reges Markttreiben, Signora Volpe ist auf dem Weg ins Café
und trifft ihre Schwester Isabel auf einen Kaffee. So eine schöne Piazza
aber auch.
Die Aufnahmen entstanden direkt im historischen Stadtkern von Panicale –
die Staffel ist ganz nebenbei beste Werbung für einen [2][Umbrienurlaub.]
Hübsch in Szene gesetzt, etwas gefällig erzählt, halbwegs spannend auch
ohne viel Action, dafür mit unverbrauchten Gesichtern.
Die beiden Schwestern plaudern. Sylvia Fox hat dabei – Profi bleibt Profi –
das Umfeld im Blick: Eine Trauerfeier geht zu Ende. Dort kommt es zu einem
Eklat. Die Witwe ohrfeigt einen Mann. Es handelt sich um Franco Gori, einen
hoch angesehenen Wohltäter. Wenig später ist er tot, mit einem Messer
erstochen.
Sylvia Fox ermittelt, auch die Polizei tut das. Aber die frühere Agentin
hat ihre Methoden. Sie braucht keinen Durchsuchungsbeschluss, bricht auf
der Suche nach Spuren einfach in eine Villa ein. Fox kann bestens
beobachten, nachfragen, zuhören, kombinieren. Dabei wird sie von einer
Eisverkäuferin (die nebenbei Drohnen und Recherchen aller Art verkauft)
unterstützt.
## Spannend erzählte britische Produktion
Unter Mordverdacht geraten verschiedene Menschen, und natürlich gibt es
allerhand Wendungen; so weit, so normal für einen Sonntagabendkrimi. Aber
es handelt sich eben um eine britische Produktion, die ist einfach klasse
erzählt, schaut sich gut weg und ist eine angenehme Abwechslung zum
„Tatort“, auch zum aktuellen Fall am Osterwochenende.
20 Apr 2025
## LINKS
[1] /Spionage-Serie-Spy/Master/!5969779
[2] /Umbrien-ist-ein-Geniesserland/!5066221
## AUTOREN
Andreas Hergeth
## TAGS
Wochenendkrimi
Geheimdienst
Umbrien
Italien
Mörder
Krimis
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