| # taz.de -- Humanitäre Lage im Gaza-Krieg: Erneut Tote bei Essensausgabe im Ga… | |
| > Wieder sterben über 20 Menschen nahe eines Verteilungszentrums für | |
| > Hilfsgüter. Derweil ordnet das israelische Militär weitere Evakuierungen | |
| > an. | |
| Bild: Ein palästinensischer Junge wartet auf die Lebensmittel in Khan Younis | |
| Zum zweiten Mal innerhalb von drei Tagen wurden im Gazastreifen nahe einer | |
| Ausgabestelle von Hilfsgütern Menschen verletzt und getötet – wieder bei | |
| der südlichen Stadt Rafah, wie die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa | |
| berichtet. Nach Angaben des Roten Kreuzes und des Hamas-geführten | |
| Gesundheitsministeriums starben 27 Menschen durch Schüsse. | |
| Das israelische Militär bestätigte: Man habe „Warnschüsse“ abgegeben, die | |
| Menschen seien von der vorgegebenen Route abgewichen. Am Sonntag gab es | |
| [1][bereits einen ähnlichen Zwischenfall]: Mehr als 20 Menschen wurden | |
| getötet, über 100 verletzt, als sie versuchten einen Ausgabepunkt für | |
| Hilfen nahe Rafah zu erreichen. | |
| Der New York Times zufolge tötete auch sie das israelische Militär, nach | |
| eigenen Angaben ebenfalls durch „Warnschüsse“. Laut des Sprechers des | |
| Zivilschutzes im Gazastreifen ereigneten sich beide Vorfälle an derselben | |
| Stelle, einem Kreisverkehr einige Hundert Meter entfernt von einem | |
| Verteilungszentrum der Gaza Humanitarian Foundation (GHF). | |
| Schon bevor die Organisation vergangene Woche mit der Verteilung von | |
| Hilfsgütern im Gazastreifen begann, [2][gab es starke Kritik]: Deren Pläne | |
| entsprächen nicht humanitären Standards. So gibt es etwa im ganzen | |
| Gazastreifen nur vier Verteilzentren, drei davon ganz im Süden an der | |
| Grenze zu Ägypten, das vierte befindet sich südlich von Gaza-Stadt. Zum | |
| Vergleich: Die Vereinten Nationen betreiben Hunderte, in ganz Gaza | |
| verteilt. Alle GHF-Zentren liegen in Zonen, aus denen das israelische | |
| Militär eigentlich bereits zur Evakuierung aufgerufen hat. | |
| ## Ausweiskontrolle und Augenscan | |
| Die Menschen müssen laut lokalen Berichten Hunderte Meter durch einen | |
| schmalen Korridor laufen, von beiden Seiten mit Metallzäunen begrenzt. An | |
| deren Ende angekommen, werden ihre Ausweise geprüft, nach Bericht von Al | |
| Jazeera auch die Augen gescannt. So soll überprüft werden, wer ein Recht | |
| auf Hilfsgüter hat – offenbar liegen der GHF dazu entsprechende | |
| Bevölkerungsdaten vor. | |
| Danach werden die Hilfsgüter, abgepackt in Paketen, verteilt. Lokalen | |
| Berichten zufolge befinden sich darin unter anderem Konserven wie Bohnen, | |
| Kekse, Mehl und Nudeln. Videos in den sozialen Netzwerken zeigen teils auf | |
| Hebräisch und Arabisch bedruckte Packungen. | |
| Derweil wächst die vom israelischen Militär zur Evakuierung aufgerufene | |
| Zone weiter an. Am Montagabend teilte der arabischsprachige Sprecher | |
| Avichay Adraee eine entsprechende Anordnung auf X: In zwei weiteren | |
| Blöcken, im Westen der Stadt Khan Younis, werde das Militär mit „großer | |
| Stärke“ vorgehen. | |
| Nach Schätzung des Militärs halten sich in der Region Al-Mawasi, zu der | |
| auch Khan Younis gerechnet wird, etwa 700.000 Menschen auf, zum Großteil | |
| Binnenvertriebene. Ende Mai hatte das Militär erklärt, [3][75 Prozent der | |
| Fläche des Gazastreifens] in den kommenden beiden Monaten einnehmen zu | |
| wollen, aktuell kontrolliert es bereits mehr als 40 Prozent. | |
| 3 Jun 2025 | |
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| ## AUTOREN | |
| Lisa Schneider | |
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